Kritik zu ‘Meine Frau, unsere Kinder und ich’

Kritik zu ‘Meine Frau, unsere Kinder und ich’

Zehn Jahre ist es mittlerweile her, dass Ben Stiller in ‚Meine Braut, ihr Vater und ich‘ zum ersten Mal in den Kleinkrieg gegen Robert De Niro zog. Mit Barbra Streisand und Dustin Hoffman bekam Filmfigur Greg Focker dann 2004 in ‚Meine Frau, ihre Schwiegereltern und ich‘ familiäre Unterstützung zur Seite gestellt. Im dritten Teil der Serie, der unter dem Titel ‚Meine Frau, unsere Kinder und ich‘ in die deutschen Kinos kommt (Originaltitel: ‚Little Fockers‘), dürfen sich Ben Stiller und Robert De Niro jetzt in einem patriarchalen Streit messen.

Fünf Jahre sind vergangen, seitdem Gaylord Focker den Zusammenprall seiner Eltern und der Familie seiner Frau Pam mit Mühe und Not und ohne bleibende Schäden für Seele und Körper überstanden hat. Mittlerweile ist er stolzer Vater von Zwillingen, was die kleine Focker-Familie vor ganz ungeahnte neue Probleme stellt. Zumal der Schulbeginn vor der Tür steht, Schwiegerpapa Jack völlig andere Vorstellungen von Erziehung als Gaylord hat und Pams Ex Kevin unvermittelt wieder auf der Bildfläche erscheint.

Kritik zu ‘Meine Frau, unsere Kinder und ich’

Jessica Alba

Sowohl der Titel ‚Meine Frau, unsere Kinder und ich‘ als auch der Originaltitel ‚Little Fockers‘ suggeriert eigentlich, dass sich in diesem Teil der Filmserie alles um die lieben Kleinen dreht. Deren Probleme und das Einwirken auf die Familie bleiben aber nur eine Randerscheinung. Sohnemann Henry Focker kann sich in der Schule nicht durchsetzen, hat keine Freunde und wirkt etwas zurückgeblieben. Wie Robert De Niros Figur Jack Byrnes anmerkt, komme Henry ganz nach dem Vater. Tochter Samantha wiederum scheint ein Ebenbild des Großvaters zu sein. Sie bespitzelt, treibt psychologische Spielchen und hält lieber ein Plastikmesser als ein Püppchen in den Händen. Hinzu kommt, dass sie kein Wort mit ihrem Vater sprechen mag. Aber eigentlich dreht sich wieder alles um die Wehwehchen von Ben Stiller und Robert De Niro, die Kinder werden dabei ignoriert.

Der Streit bezieht sich dieses Mal auf eine patriarchale Machtstellung innerhalb der Familie. Denn das bisherige Oberhaupt Jack wird auch nicht jünger, erleidet sogar eine Herzattacke, der er aber frühzeitig durch Eigen-Defibrillation entgehen kann. Als Nachfolger muss also Greg herhalten, der fortan von Jack auf seine Tauglichkeit geprüft wird. Und nicht nur Jack hat mit dem Älterwerden zu kämpfen. Eigentlich zieht sich eher diese Thematik durch den kompletten Film als das die Kinder in den Fokus genommen werden würden. Es geht nicht um jung sondern um alt. Ben Stillers ‚Ober-Focker‘ und seine Frau Pam (Teri Polo) stecken in einer ungenannten Ehekrise. Während es für Pam eine Überraschung ist, dass ihr Ex-Lover in Form von Owen Wilson wieder in ihr Leben tritt, muss sich Stiller mit der aufdringlichen Andi (Jessica Alba) auseinandersetzen. Natürlich wird ihm irgendwann vom Schwiegervater eine Affäre unterstellt und Pams Ex Kevin als Wegkorrektur gehandelt.

Kritik zu ‘Meine Frau, unsere Kinder und ich’

Die Dreierkonstellation bestehend aus Robert De Niro, Ben Stiller und Owen Wilson, bei denen die Chemie nach vieljähriger Zusammenarbeit einfach stimmt, hätte für eine Menge guter Witze Raum geboten. Leider bleibt die Figur von Wilson lächerlich und wirkt nie wie eine Bedrohung für die Ehe der Fockers. Außerdem beschränkt sich das Drehbuch auf Humor unter der Gürtellinie. Es geht um peinliche, intime Geheimnisse die in aller Öffentlichkeit gelüftet werden, es geht um Potenzpillen, deren Wirkung auch Robert De Niro zu spüren bekommt und um Spritzen die der Schwiegersohn seinem Schwiegervater in den Penis rammen muss. Hinzu kommen eine sexversessene Jessica Alba, eine Fernsehshow über Sex moderierende Barbra Streisand und ein Dustin Hoffman in seiner Menopause. So sieht die Familienkomödie frei ab sechs Jahren im 21. Jahrhundert aus. Und eigentlich sollte es doch um die Kinder gehen?

Das Ende von ‚Meine Frau, unsere Kinder und ich‘ suggeriert sogar noch einen vierten Teil, der sogar wieder einen lustigen Aufhänger haben könnte. Vielleicht kehrt man zurück zu alter Stärke. Im dritten Teil des Stiller/De Niro Krieges ist der Charme des ersten Teiles jedenfalls nicht mehr zu spüren.


Kritik zu ‘Meine Frau, unsere Kinder und ich’

‘Meine Frau, unsere Kinder und ich’

Originaltitel: Little Fockers
Altersfreigabe: ab 6 Jahren
Produktionsland, Jahr: USA, 2010
Länge: ca. 98 Minuten
Regie: Paul Weitz
Darsteller: Ben Stiller, Robert De Niro, Dustin Hoffman, Barbra Streisand, Owen Wilson, Jessica Alba, Laura Dern, Harvey Keitel, Teri Polo, Blythe Danner, Daisy Tahan, Colin Baiocchi

‚Meine Frau, unsere Kinder und ich‘ läuft seit dem 23. Dezember 2010 in den deutschen Kinos.


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