Autor: Kevin Zindler
Zum Filminhalt: Der russische Knastbruder Boyka ist seit seiner schweren Knieverletzung nicht mehr der gefürchtete Kämpfer, der er einst war. Tatsächlich scheint er nur noch zum Putzen der Toiletten zu taugen. Doch als ein neues Gefängnisturnier ansteht, bei dem die besten Kämpfer der Welt gegeneinander antreten, muss Boyka seine Würde wieder bekommen.
Der Kampfsportfilm hatte in den letzten vierzig Jahren viele ups and downs. Bruce Lee machte das Genre in den siebziger Jahren salonfähig, doch viele schlechte Produktionen mit ähnlich klingenden Hauptdarstellern sollten folgen. Das führte nicht nur zu qualitativen Schäden, sondern bescherte diesem Genre einen schlechten Ruf. Erst Jahre später brachten Actionstars wie Chuck Norris ("Mcquade, der Wolf") oder Jean-Claude Van Damme den klassischen "Klopper-Film" wieder auf die große Leinwand. Die Filme "Bloodsport" und "Karate Tiger" avancierten zu Überraschungshits und machten Van Damme zum Star. Von nun an wurden Filme mit Kampfsporthintergrund wieder am Fließband gedreht und Namen wie Michael Dudikoff, Don "The Dragon" Wilson oder Cynthia Rothrock rückten in den Fokus. Allerdings standen ihre Namen eher für mehr oder weniger solide B-Produktionen, mit denen man auf dem Videomarkt das schnelle Geld verdienen konnte. Im Laufe der Zeit wurden die Produktionen immer billiger und die Stars verschwanden von der Bildfläche. Das Kampfsport-Genre war nie wirklich tot, es ist aber überwiegend den Videotheken-Besuchern vorbehalten. Bei der Vielzahl von unterdurchschnittlichen bis schlechten Titeln in den Regalen, bekommt der Fan glücklicherweise auch mal Perlen wie die "Undisputed" Filme zu Gesicht.
Walter Hill drehte mit "Undisputed" einen handwerklich sauberen Erstling, der mit Wesley Snipes und Ving Rhames passend besetzt wurde und zudem gute Kampfszenen bot. Regisseur Isaac Florentine griff die Geschichte auf und drehte eine Fortsetzung, die nun endgültig die Kämpfe in den Vordergrund positionierte. Mit Michael Jai White (Falcon Rising) und Scott Adkins (The Expendables 2) ließ er zwei kampferprobte Muskelberge aufeinander los und lieferte den Fans einen Genrebeitrag, der sich gewaschen hatte. Wie sollte Florentine - der als Meister im Bereich Kampfchoreografien gilt - diesen wirklich guten Film mit einem dritten Teil toppen?
Um es vorweg zu nehmen: Er hat zumindest einen ebenbürtigen Film abgeliefert. Dieses Knallbonbon lässt keine Wünsche offen! Geniale Fights, badassige Typen und stumpfe (im positiven Sinn) Unterhaltung im Stile von ähnlich angelegten Cannon-Filmen der "guten alten Zeiten". Alle Kriterien die diese Filme ausmachen, werden voll und ganz erfüllt. Das die Nebenhandlung etwas lieblos wirkt, kann man verkraften, auch wenn es schon mal etwas mehr sein darf. Man muss aber attestieren, das die Figur Boyka - im Gegensatz zum Vorgänger- nun ein kleine Wandlung durchlebt und nicht mehr nur als Kampfmaschine agiert, sondern zeigt, das ihm moralisches Verhalten nicht komplett abhanden gekommen ist. Die Regie von Florentine ist klasse. Der Mann versteht sein Handwerk. Keine Wackelcam oder hektische Schnitte, alles ist schön übersichtlich. Adkins ist der Hammer! Die Rolle des harten Russen Boyka steht ihm sehr gut und er bügelt sein etwas blasses Auftreten bei "Ninja" wieder aus. Zudem kann sein Film-Kumpel (Mykel Shannon Jenkins) überzeugen, auch wenn White eine ganz andere Kragenweite war. Besonderes Bonbon ist der Endkampf mit einem drogensüchtigen Kolumbianer (Klasse: Marko Zaror), der fast zehn Minuten in Anspruch nimmt.
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