Kritik - The Italian Job

Kritik - The Italian Job


Autoren: tobe78, hoffman587

"Don't talk about right or wrong with me, man, because I don't give a shit. Okay? You got your cards, I got my cards. We made our play, and I came out on top. Okay?" - 

Einbrechen, ausbrechen. Immer wieder überrumpeln lassen. Pläne schmieden, einbrechen, ausbrechen. Und das den ganzen Tag lang: das könnte eine Beschreibung von Regisseur F. Gary Grays kurzweilig-spaßigem Actionthriller "The Italian Job - Jagd auf Millionen" aus dem Jahre 2003 sein, welches ein Remake des Ganoven-Klassikers "Charlie staubt Millionen ab" aus dem Jahre 1968 ist, in welchem Sir Michael Caine die Hautrolle spielt. Für die 2005er Verfilmung des Heist-Stoffes wurden gegenüber dem Original natürlich einige dramaturgische Veränderungen vorgenommen, welche sich unserer Ansicht nach als nicht gerade sehr innovativ erweisen. Also dazu beitragen, das die Rahmenhandlung im hier kurz besprochenen "Remake" vielleicht etwas zu simpel und zu vorhersehbar strukturiert erscheinen könnte. Die Geschichte, welche von einer Bande erzählt, die von Einbrecher-As Charlie Croker angeführt wird, versetzt das Publikum zu Beginn in Szenario, in dem bei einem Coup in Venedig Gold im Wert von 35 Millionen US- Dollar entwendet wird. Doch ein Mitglied der Band, Steve (Edward Norton), reißt sich die Beute später selbst unter den Nagel und versucht seine Partner zu beseitigen. Doch bis auf Charlie Crokers Mentor Bridger überleben alle Mitglieder der Band den Mord-Anschlag. Sie wollen natürlich Rache an Steve nehmen und heften sich an dessen Fersen. Aber um die Beute aus dem Raubzug zurückzuerhalten und Steve als zähem Gegner das Handwerk zu legen, braucht es halt MEHR. Vor allem Stella, Bridgers Tochter, welche durch den Tod ihres Vaters gar nicht gut auf Charlie Croker zu sprechen ist.

Kritik - The Italian Job
F. Gary Grays Actioner "The Italian Job" bietet neben der simplen Rahmenhandlung, um das Publikum überzeugen zu können, natürlich einen Cast der Extraklasse. Dessen routiniertes bis teils selbstironisches, harmonierendes Spiel zu einem wahrem Genuss wird: Mark Wahlberg z.B. ist als kühler Kopf der Bande passend besetzt. Edward Norton spielt seine Rolle als skrupellos-hinterlistger  Steve locker-leicht herunter, versieht seine Figur aber mit einem solchem Charisma, das man es leicht hat, ihm die sprichwörtliche Pest an den Hals zu wünschen. Und somit leicht zum mitfiebern animiert wird. Der restliche Cast gibt sich selbstbewußt-locker. Und spielt gekonnt mit seinem angestammten Image, insbesondere wenn Jason Statham als Actionabrißbirne mit fahrbarem Untersatz und Frauenschwarm vom Dienst die Film-Bühne betritt. "The Transporter" lässt grüßen. Aber auch Mos Def sorgt als Bomben-Experte "Linkes Ohr" neben Technik-Tüfler Seth Green für eine Menge Spaß. Wobei Seth Green am Ende eher wie ein konzipierter, nun unverzichtbarer Gegenpart zu Basher Tarr (Don Cheadle) aus Steven Soderberghs Gaunerei "Oceans Eleven" wirkt.  Um die Einbrecherbande um Charlie Croker herum mit der notwendigen Intelligenz komplettieren zu können.

Kritik - The Italian Job

Donald Sutherland hingegen hinterlässt als Charlies Mentor Bridger den nachhaltigsten Eindruck, muß aber auf Grund des Scripts viel zu früh die Segel streichen. Was "Italian Job" etwas an Qualität kostet.  Gary F. Grays Regie hingegen vermag durchweg zu überzeugen, denn diese erweist sich als flott bis rasant. Und bietet Dank ihrer wunderbaren Hochglanz-Optik Panorama-Bilder vom feinsten, welche das Gefühl von klassisch-epischem Kino entstehen lässt. Dazu serviere man noch gut getimte und knackige Actionsequenzen (inklusiver adrenalifördener Verfolgungsjagden) eine Prise Suspense, ein paar passende One-Liner aus der Feder der Autoren Donna und Wayne Powers und gebe der Mischung noch einen stimmigen Score hinzu.

Fazit: Unter dem Streich bietet  F. Gary Gray dem Publikum mit "The Italian Job" also anspruchsloses, routiniertes und sehr sehenswertes "Feel-Good"- Fast-Food Kino, das lediglich in seinen wenigen Momenten auf die  ausgestellte Nerd-Werbe-Attitüde (Napster!) hätte verzichten können, was aber zu verschmerzen bleibt.

Wertung: 7.0 / 10 Punkten


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