KRITIK - THE GIVER - HÜTER DER ERINNERUNG

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Autor: Marcel Flock

Zum Inhalt: Der 16-jährige Jonas (Brenton Thwaites) lebt in einer scheinbar perfekten Welt, in der alle Menschen sind gleich und ohne Schmerzen, Leiden oder Krieg leben. Hier wird alles vorherbestimmt – von der Geburt über die Wahl des Berufs und des Partners bis hin zum Tod und dabei scheinen keine falschen Entscheidungen getroffen werden können. Jedoch haben die Bewohner auch keine Erinnerungen und Gefühle. Eines Tages Jonas auserwählt, das höchste Amt der Gemeinschaft einzunehmen: der „Hüter der Erinnerung“. Hierbei wird er von seinem Vorgänger (Jeff Bridges) angeleitet, der sein langjähriges Wissen an Jonas weitergibt. Der Jugendliche erfährt, was sonst niemand weiß, und erlebt zum ersten Mal sowohl wahre Freude und Liebe, als auch Trauer und Schmerzen. Er soll stellvertretend für alle Menschen die Erinnerung an ein früheres Leben bewahren. Doch je mehr er erkennt, welch hohen Preis die Menschheit für ihre perfekte Welt zahlen muss, desto klarer wird ihm, dass es nur eine Möglichkeit gibt, sie zu retten…

Jugendbuchverfilmungen gehören in der heutigen Zeit zu den meist diskutiertesten Themen. Ein Grund dafür ist, dass der Markt einfach übersätigt ist. Jedes Jugendbuch, dass sich irgendwann mal zum Bestseller avanciert hat, bekommt eine Verfilmung. Den Großteil derer kann man getrost auslassen, denn bis auf wenige Ausnahmen ist es immer wieder ein und dasselbe. So war es wenig verwunderlich, das Lois Lowrys Roman „The Giver“ nun auch seinen Weg auf die große Leinwand findet. Der interessanteste Aspekt an dem Projekt, ist dass ausgerechnet Phillip Noyce, bekannt für Tom Clancy Verfilmungen und Serien wie "Tru Calling" und "Revenge" hierbei das Ruder übernahm und es tatsächlich schaffte, mit "The Giver" eine positive Überraschung hinzulegen. Was größtenteils auch an der wunderbaren, dystopischen Buchvorlage liegt. Doch nicht nur das, "Hüter der Erinnerung" experimentiert mit Farben (Übergang von Schwarz Weiß Perspektive zum Farbfilm), monumentaler Bildsprache, vergleichbar mit der von Terence Malick und einer erstaunlicherweise ruhigen Handlung, die auf viel CGI und pompöse Action verzichtet. Der Film konzentriert sich eher auf die philosophische Ebene und behandelt Themen wie die Vorstellung einer heilen Welt inklusive Vor und Nachteile, Werte der Menschlichkeit und Konsequenzen des Handelns. Damit kehrt er zum eigentlichen Grundgedanken des Science Fiction zurück und schafft es damit sich von seinen „Artgenossen“abzuheben.

Auch bekommen namenhafte, routinierte Darsteller wie Jeff Bridges, Meryl Streep, Alexander Skarsgard erstaunlich viel Raum zur Entfaltung und Eingliederung ihrer Charaktere in die Handlung. Leider besitzt er aber auch die typischen Jugendbuchverfilmungenklischees, wie stereotype Protagonisten, ein vorhersehbares Ende und natürlich eine schmalzige Love Story. Jedoch anders als bei Panem, Twilight, usw.. schafft es "The Giver" über seine 97 Minuten Laufzeit den Zuschauer angemessen zu unterhalten und auf Längen und Wiederholungen zu verzichten. Daran merkt man mal wieder, dass es nicht auf die Länge, sondern den umgesetzten Inhalt ankommt. Ein Film, an dem sich viele Regisseure von Jugendbuchverfilmungen ein Beispiel nehmen sollten.
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The Giver - Bewertung

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