Autor: Kevin Zindler
Inhalt: Acht Jahre ist es her, dass Matthew Scudder (Liam Neeson) den Polizeidienst quittierte, nachdem er beim Versuch, die Täter eines Überfalls zu stellen, einen unschuldigen Passanten erschoss. Inzwischen verdient er seinen Lebensunterhalt als Privatermittler, hat dem Alkohol entsagt und lebt zurückgezogen. Als Scudder von dem Drogendealer Kenny (Dan Stevens) den Auftrag erhält, die Männer ausfindig zu machen, die seine Frau gekidnappt und brutal ermordet haben, führt ihn der Fall tief in die Unterwelt von New York. Langsam offenbart sich, dass die Entführung nicht die einzige war, sondern Teil einer ganzen Serie äußerst gewalttätiger Straftaten – immer mit tödlichem Ausgang. Scudder sieht sich auf seiner Suche nach Gerechtigkeit gezwungen, selbst die Grenzen des Gesetzes zu überschreiten, während die Täter bereits ihr nächstes Opfer ins Visier nehmen...
Wer hätte gedacht, dass der damals 56 jährige Liam Neeson mit TAKEN, 2008 zum neuen Actionstar mutiert. Die Rolle des Bryan Mills wurde perfekt auf Neeson zugeschnitten und eröffnete ihm ganz neue Perspektiven bei der Auswahl seiner Rollen. Der Film wurde zu einem Überraschungshit und spielte weltweit über 220 Millionen Dollar ein. Kein Wunder also, dass sich der gebürtige Nord-Ire weiterhin auf einen ähnlichen Rollentypus festlegte und mit Filmen wie UNKNOWN, 2011 oder NON-STOP, 2014 ebenfalls solide bis sehr gute Ergebnisse einfuhr. Mit den zwei erfolgreichen TAKEN-SEQUELS festigte er seinen Status als Actionstar. Zuletzt kündigte er an, sich vom Action-Genre wieder etwas zu distanzieren, doch die sehr zufriedenstellenden Zahlen von TAKEN 3 lassen darauf schließen, dass es sich bei dieser Aussage um eine Momentaufnahme gehandelt haben dürfte.
RUHET IN FRIEDEN schlägt definitiv ruhigere Töne an als noch die letzten Neeson-Streifen, aber das bezieht sich nur auf den Actionanteil. In dem Thriller/Krimi geht es recht düster zu und auch die Figuren sind alles andere als welche, die vom Leben geküsst wurden. Die Story wird anfangs spannend erzählt, doch ihr geht relativ schnell die Luft aus, da schnell aufgelöst wird, wer hinter den geschmacklosen Verbrechen steckt. Von da an plätschert die Geschichte vor sich hin, aber ohne dass sie langweilt, was zum großen Teil Neeson zu verdanken ist, der bei seinen Ermittlungen wie gewohnt charismatisch und zielstrebig agiert. Einige Nebenschauplätze ziehen den Film unnötig in die Länge und das Motiv der Bösewichte, warum sie so skrupellos und brutal zu Werke gehen, bleibt dem Zuschauer bis zum Ende verborgen. Ärgerlich ist zudem das Finale, welches ziemlich plump, ideenlos und gestreckt daher kommt. Dennoch: RUHET IN FRIEDEN kann als Gesamtpaket durchaus unterhalten, nur lässt er die Möglichkeiten ungenutzt, die ihm die eigentliche Story bietet. Er punktet mit tollen Schauspielern und optischen Eindrücken, die eine bedrückende Atmosphäre erzeugen.
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