Autor: Florian Wurfbaum
Nachdem sich das Kinojahr 2014 für Horror-Filmfans aufgrund der zumindest auf der Leinwand, überwiegend dargebotenen Grusel-Langweiler wie z.B. „Devils Due - Teufelsbrut“ oder „Paranormal Activity - Die Gezeichneten“ als äußerst schwach und enttäuschend herausstellte, lagen nun meine Hoffnungen auf ein hoffentlich besseres Genre-Jahr 2015. Doch bereits der Trailer der diesjährigen, ersten groß beworbenen Genre-Produktion, ließ schlimmes erahnen und leider bestätigte der Film dies auch nach dessen Sichtung.
Zum Inhalt: Als bei einem mysteriösen Unfall in einem alten Haus, das Mädchen Debbie ums Leben kommt, versuchen ihre Freunde mit Hilfe eines Ouija-Brett zu der Gestorbenen Kontakt aufzunehmen. Und tatsächlich scheinen sie Botschaften von Debbie aus dem Jenseits zu erhalten. Doch als sich immer schrecklichere Dinge ereignen, beginnen die Freunde zu begreifen, dass sie etwas übernatürlich Böses heraufbeschworen haben, das nun in ihre Welt eindringen will….
Die ausgelutschte Geisterbeschwör-Story ist aus verschiedensten Genre-Werken der letzten Jahre zusammengeklaut. So erinnern der Dachboden und die Geister streckenweise an „Insidious“ oder der verborgene Raum im Keller an „A Nightmare on Elm Street“. Zudem kommt der Plot überaus vorhersehbar und klischeebeladen daher, sodass dies letztendlich arg zu Lasten eines straffen Spannungsbogens geht und das Geschehen bis zum abstrusen Ende gelangweilt dahinplätschern lässt. Auch die Dialoge der teilweise nervenden Charaktere sind an Plattheit und Stumpfsinnigkeit kaum zu überbieten und drücken zusätzlich auf die Qualität des Films. Zwar vermag das Setting, die Atmosphäre und die Spezialeffekte einigermaßen zu gefallen. Jedoch schafft es Regie-Debütant Stiles White trotzdem nicht, ein mulmiges oder gar gruseliges Unwohlsein beim Zuschauer zu erzeugen, was schlussendlich dann auch ein KO-Kriterium für einen Genrefilm darstellt. Somit versagt der nicht nachzuvollziehende US-Kassenerfolg (50 Mio. $ Einspiel) als Horror-Streifen auf beinahe ganzer Linie und erweist sich lediglich als Kindergarten-Grusler, der vermutlich selbst 12 jährigen keine schlaflosen Nächte bereiten dürfte.
Eine der wenigen Stärken der Hasbro Co-Produktion ist die mit 89 Minuten recht kurze Laufzeit, die das dämonische Treiben zumindest schnell vergehen lässt. Die Jungdarsteller um Hauptprotagonistin Olivia Cooke agieren akzeptabel ohne dabei auch nur annähernd nach dem Kinobesuch noch im Gedächtnis zu bleiben. Letztlich fügen sich diese passend, in den unterdurchschnittlichen Gesamteindruck der kostengünstigen 5 Mio. $ Produktion ein. Leider werden die Zuschauer aufgrund des großen Erfolges wohl demnächst auch noch mit einer Fortsetzung beglückt, die dann hoffentlich ein wenig mehr aus dem Stoff herausholt.
Ab 04. Juni 2015 als DVD und Blu-ray erhältlich!
Die offizielle Website zum Film: http://quija-film.de/
Deutsche Facebook-Seite zum Film: http://www.facebook.com/Ouija.DE
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