Kritik - Mad Men Staffel 6

Kritik - Mad Men Staffel 6

Autoren: tobe78, wurfi

Die sechste Staffel von AMC´s mehrfach preisgekrönter Dramaserie, "Mad Men“, setzt sich wieder aus vielen miteinander verschachtelten Subplots zusammen. Diese nehmen im Angesicht der sechtsten Staffel mitllerweile aber ein wenig überhand.  Sie ziehen also die interessante Erzählung ab und zu  unnötigerweise in die dramaturgische Länge.

Mittlerweile ist das Publikum, das die Serie seit geraumer Zeit aufmerksam verfolgt, in den Zeitrahmen der späten sechziger Jahren versetzt worden, in denen die USA durch Rassenunruhen und dem Vietnamkrieg zwischenmenschlich beinahe auseinander gerissen werden. Auch die Schicksale der Mitarbeiter von Sterling Cooper Draper Price werden durch die täglichen Probleme des Landes stark beeinflusst. Die Werbeagentur nimmt aus Gründen einer langfristig-wirtschaftlichen Perspektive zwei weitere Partner auf. Dies führt widerum zu neuen Machtkämpfen in der Agentur. Zudem muß sich Peggy Olson, Dank der Fusion der beiden Werbeagenturen, wieder an ihrem alten, bereits hinter sich gelassen geglaubten Arbeitsplatz begeben. Und muß sich darüber hinaus wieder einmal einem Umfeld auf der Arbeit stellen, das nur von männlichen Egomanen dominiert wird. Diverse Anspielungen auf ein wichtiges, US-amerikanisches Stück Zeitgeschichte werden also in der Hälfte der sechsten Staffel konsequent platziert. So werden z.B. die Unruhen, die duch den Kampf der Gleichberechtigung Schwarzer gegenüber den weißen Mitbürgern stattfinden, thematisiert.

Zu Beginn von Staffel 6  werden nun auch vermehrt Protagonist Don Draper und sein übliches Spannungsfeld, das durch die gleichzeitig geführte Beziehung mit Ehefrau, Ex-Ehefrau und Geliebter ensteht, verstärkt in den Vordergrund gerückt. Was zu unnötigen Längen in der Erzählung führt, wodurch auch weitere Charaktere ein wenig in den inszenatorischen Hintergrund gedrängt werden. Die als Einführung in die sechste Staffel gedachte Doppelfolge "The Doorway“ beispielsweise, in der Don und Megan´s Urlaub auf Hawai thematisiert wird, offenbart sich als etwas mühsamer Auftakt. Erst ab der dritten Folge weiß "Mad Men" wieder mit seinen gewohnten Qualitäten, also stringenter Erzählung und hervorragenden Dialogen zu gefallen. Jedoch lassen diese nicht mehr wie in den ersten Staffeln die ganze Rafinisse der zuständigen Drehbuchautoren durchblitzen. Ebenso wird auf die für die Handlung erforderliche Weiterentwicklung so mancher vom Publikum mittlerweile liebgewonnen Charaktere verzichtet.

Aus der hervorragenden Besetzung sticht erneut der charismatische Hauptdarsteller Jon Hamm als Werbeguru Don Draper hervor. Handwerklich vermag die Serie auch im Angesicht der sechsten Staffel mit weiterhin stilvoller Optik und opulenter Ausstattung zu gefallen.

Fazit: "Mad Men“ bleibt also nachwievor ein hochwertiges Serien-Drama. Anschauen! 

Wertung: 8/10 Punkte


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