KRITIK - MAD MAX - FURY ROAD

Mad Max 4 - Bild

Autor: Marcel Flock

„Mein Name ist Max, meine Welt ist Feuer und Staub."

Ähnlich wie der allererste Trailer zum neuen Actionspektakel „Mad Max: Fury Road" beginnt auch der Film mit der ersten Verfolgungsjagd, die für den Antihelden nicht ohne Konsequenzen ausgeht und der sich danach in einer Welt des Wahnsinns wiederfindet. Überraschenderweise ist der Anfang aber auch die längste Screentime, die Mad Max je bekommt, denn danach richtet Regiefürst George Miller seinen Fokus eher auf seine weiblichen Protagonisten und so emanzipiert sich der Film immer weiter von seinem ursprünglichen Helden, bis dieser zur unwichtigen Randfigur verkommt und sich als eher belangsloser Handlanger darstellt, der den Damen den Weg zu ihrem Ziel freimacht. Warum Miller diesen recht ungewöhnlichen Weg für sein rasantes, verrücktes Bollidenwerk gewählt hat, versteht man erst im Laufe der Handlung. Tom Hardy spielt zwar von Beginn an den Wüstennomaden Max sehr eindruckvoll und glaubwürdig, jedoch wird dieser beinahe immer von der unglaublichen Leistung Charlize Theron als Imperator Furiosa, die auf der Suche nach Erlösung ist, geradezu erdrückt und gegen die Wand gespielt.

Die Befürchtung nach der Sichtung des Trailers, dass bei „Mad Max: Fury Road" die Action dominiert und ein regelrecht andauerndes Feuerwerk auf den Zuschauer rieselt, ist hierbei schnell verflogen, da Miller grandios die Verfolgungsfahrten mit Ruhepausen koppelt, in denen die Geschichte mehr in den Vordergrund gerät, beispielsweise eine mit einem Blaufilter unterlegte Szene bei Nacht in der einst grünen Heimat, von der leider nur noch ein düsteres Sumpfgebiet übrig geblieben ist und die den Helden die Weiterfahrt sehr erschwert und die Verfolger immer mehr auf den Plan rückt, bewaffnet bis auf die Zähne im „Wasserpanzer", der den Schlamm mühelos überquert bis Mad Max ankommt, mit einem Messer und einem Kanister Benzin und dem Treiben durch eine in der Ferne hörende und sehende Explosion ein Ende setzt.

Schon von Beginn an wird dem Zuschauer bewusst, mit was für einem aggressiven Farbmix Miller den Film eindruckvoll gestaltet. So benutzt er grelle Gelb- und Rottöne für den Tag und die Verfolgungsjagden, den Blaufilter für die düstere, fast vom Nebel verschlungene Nacht und zum Ende hin ein dreckiger Graufilter fürs Zurückschlagen der Gang, bis man wieder bei Gelb und Rot angelangt ist. Dabei wird einem bewusst, dass Miller schon auf CGI setzt, um jedoch die Landschaft zu kreieren und den mit einem bitteren Nachgeschmack und lange in Erinnerung bleibenden Sandsturm, der dem Film die fulminanteste Szene schlechthin spendiert. Miller blieb nicht unbedingt eine Wahl.

Und immerhin sind die Kostüme, die kultverdächtigen Fahrzeuge, siehe die „Stachelschweine", die Feuer speienden Trucks und Motocross Bikes allesamt echt, was dem Film eine gewisse Organik verleiht und man spürt, dass Miller sein ganzes Herzblut in diesen einen 120-minütigen Film gesteckt hat. Auch fühlen sich die Kämpfe während der Verfolgungsjagden körperlich an bis hin zum krönenden Abschluss und Triumpf Furiosas über die Männlichkeit.
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Mad Max - Fury Road - Bewertung

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"Mad Max - Fury Road": Bild, Plakat und Trailer © Warner Bros. Pictures Germany.

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