Kritik - Killer Elite

Kritik - Killer Elite

"The world is in chaos. The economic crisis continues as an oil crises looms. War rages everywhere. It is a time of revolution, assassination and covert operations." - 

Das Jason Statham das (Heim)Kino-Publikum als moderne "Actionabrissbirne" beziehungweise als Quasi-Action-Darsteller-Nachfolger von Bruce Willis, Jean-Claude Van Damme bis Sylvester Stallone seit seinem Kassen-Erfolg "The Italian Job - Jagd auf Millionen" als auch der daraufhin folgenden, eigenen Filmographie des öfteren zu spalten vermag, ist mittlerweile kein offenes Geheimnis mehr.  "The Mechanic", "The Expendables", "Blitz": auch in diesen thematischen, auf ein kleingeistiges Niveau reduzierten Blockbustern beispielsweise verkörperte Jason Statham stets den selben Typus des grobschlächtig-hühnenhaften, spassfördernden Einzelkämpfers mit dem obligatorischen 3-Tage-Bart, dem es immer um die gleichen Dinge von Belang geht. Nämlich Rache, die am besten kalt serviert wird, die wiederherzustellende Ehre, heiße Mädels, den einzustreichenden Zaster, schlagkräftige Argumente in Form von hartem Körpereinsatz, Waffengewalt und das (manchmal zu kittende) Verhältnis zu den eigenen Buddys. Dem modernen Mittelstands-Wut-Protestbürger im Kino-Publikum, dem es einfach nur nach Gerechtigkeit verlangt, weil ihm ab und zu da draussen unfreiwillig-übel mitgespielt wird, wird mit Jason Statham als Darsteller immer wieder die ideale Projektionsfläche präsentiert, damit das eigene Seelenheil am Ende des Tages doch noch irgendwie im Kino oder der heimischen, bequemen Fernseh-Couch gerettet werden darf.  Und dafür gibt es halt mächtig auf die Fresse. So banal, abgedroschen, unintelligent aber auch gleichermaßen gnadenlos-effektiv erscheinen uns Jason Stathams bisherige, meist mit verkniffenem Gesichtsausdruck vorgetragene Abrechnungen mit allem (gespielten) Übel auf der Welt. 

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"Have you heard of the two percent? That's you. Davies, the SAS, all you lot. Mercenaries, hit men, heroes. You're all part of that two percent of men who are natural killers. That's why you'll never get out. You can't run away from who you are, Danny." - 

Und was eignet sich in diesem Moment besser, als der Abgedroschenheit diverser, formelhafter Jason Statham Revenge-Geschichtlein etwas intelligentes, beispielsweise eine Rahmenhandlung in Form eines Agenten-Spionagethrills entgegen zu setzen, welche auf dem Buch "The Feather Men" von Sir Ranulph Fiennes basiert. Dieser in "Killer Elite" auftauchende, von Jason Statham ausgesprochene Begriff birgt Dank dessen mäßig-deutscher, gestellt-gewollt-cooler Synchronisation teils auch unfreiwillig komisches Potential, man achte bei Gelegenheit darauf.  In Gary McKendry´s Actionthriller "Killer Elite" wird also ein Geheimbund von ehemaligen S.A.S.-Soldaten thematisiert, der es sich zum Ziel gesetzt hat, ehemalige Kollegen vor kausal zusammenhängenden Nachzieh-Effekten verdeckter Geheimdienstmissionen zu beschützen. Beispielsweise vor intriganten, auf Rache sinnenenden, arabischen Terrorkeimzellen, die es halt auf Jason Statham alias Special Agent Danny abgesehen haben, der Angehörige der "Feather Men" aus dem Weg räumen soll. "Killer Elite" hätte als Thriller zu einer zwar teils ernsten, aber auch spaßfördernden 70er/80er-Jahre Sam Peckinpah Spionagethriller-Hommage, also zu einer packenden Geschichte um Sieger, Verlierer, Betrüger und Betrogene mit entsprechendem, intelligentem Ausgang heranreifen können, welcher die Mechanismen des Geheimdienstgeschäftes konsequent hinterfragt, perfekt seziert und entlarvt. Die mit den letzten Momenten das Publikum also konsequent zum nachdenken herausfordert. Somit hätte Jason Statham locker in die Fußstapfen erfahrener Action-Veteranen wie zum Beispiel Bruce Willis treten können, dessen immer wiederkehrende Masche als Charakter-Typ Dank variabel erzählter Thriller-Geschichten dem Publikum bis nach dem Jahre 2000 nicht weiter übel aufstieß.  Kritik - Killer Elite

"That's not who I am, that's what I've done. And I can do something else." - 

Aber mit der Schlusspointe, das Jason Statham alias Danny und Robert de Niro als alternder Geheimdienstkumpel Hunter doch nur aus einem reinem Selbstzweck, ja aus reinen Albernheiten bis Banalitäten heraus handeln, ihren letzten Auftrag also auf eindimensionale Art und Weise dafür nutzen, damit endlich ein Millionenbetrag eingeheimst werden kann, beziehungweise man zu der wartenden Liebsten zurückkehren und sich endlich zur Ruhe setzen darf, vertrasht Gary McKendry sämtliche, in "Killer Elite" wieder aufgegriffene  Spionage-Genre-Erzählmuster prägender 70er,80er und 90er Jahre-Ären zu einem mittelmäßig-kleingeistigen Happening-Erlebnis, welches den bis dato vor der Publikums-Tapete aufgezogenen, durch den Spionage-Intrigen-Apparat suggerierten, intelligent-politischen Subtext in den letzten 2 Minuten konterkariert und dann vollständig vergessen macht. Das Publikum wird also am Nasenring durch die Arena gezogen. Gary McKendrys Thriller fehlt es aber, damit dieser dann am Ende doch nur noch als reiner Spaß vollständig positiv goutiert werden kann, eindeutig an der zwischendurch immer wiederkehrenden, notwendigen Selbstironie, welche sich nur dann perfekt im hier gewolltem "Großen Jungs Spaßausdrückt, wenn Robert de Niro beispielsweise pfeifend einem Widersacher aus einer nicht sichtbaren Ecke auflauern und diesem komplett den Garaus machen darf. "Killer Elite" kommt als Thriller während einer Laufzeit von stolzen 117 Minuten Laufzeit zwar mit teils sicher inszenierten Händchen, aber oft zu kalt inszeniert wirkend und in vielen Siutuationen mit samt blutiger Dauer-Schädel-Spaltungen, Kampf- und LKW-Überfahr-Tode etwas zu rotzig-zynisch als auch zäh-trocken-breitgetreten daher, auch wenn die Inszenierung der Action-Sequenzen hin und wieder stimmt. Beispielsweise legen Jason Statham und Clive Owen eine furiose Prügelei in einem Krankenhaus hin. "Killer Elite" suhlt sich nachher aber wieder regelrecht "cleandesignt", also zu sehr schmutzfrei in seinen eigenen Abartigkeiten, wenn Jason Statham einen Widersacher nach dem anderen aus dem Weg räumen muss. Oder dessen Film-Buddys das zeitliche segnen. Und bietet dem Publikum abseits vom einstürzenden, gräulichen Brit/ US-Lokal-Kolorit, der durch einige swingende, montierte Pop-Songs, zum Beispiel durch Radio Berman entsprechend aufgepeppt beziehungweise unterstrichen wird, sehr wenig ausgleichende, notwendige Erleichterungen. Denn auch auf gut platzierte Oneliner wird, bis auf eine Ausnahmesituation hin, verzichtet. Kritik - Killer Elite

"My old man used to say, life is like licking honey from a thorn." - 

Stattdessen darf man am Ende auf visueller Ebene auch mit einem gelbstichigen, kopfschmerz- verursachenden Colorgrading vorlieb nehmen, wenn ab und an ein Trip in die arabische Wüste unternommen wird. Gary McKendrys Thriller "Killer Elite" zeigt einen am Ende höchst ernüchternden und einfallslosen, Popkultur-wildernden Charakter. Dieser driftet um ein Haar auch in parodistische Gefilde ab, wenn es darum geht, die hinter Gegenspieler Clive Owen etablierte "The Feather Men" Geheimdienst-Gesellschaft zu skizzieren, die dann aber eher an eine grotesk-stark gealterte und daher hüftsteife, sich viel zu wichtig nehmende, übertrieben-wirkende Akte-X Weltherrschafts-Verschwörer-Bande und weniger an die in der Vorlage thematisierten, authentisch wirkenden, niemals zu unterschätzenden, weil brandgefährlichen Drahtzieher erinnert. Trotz aller vorgetragenen, inszenatorischen Ernsthaftigkeit beziehungweise des fehlenden, passgenauen Humors fällt es einem dann doch schwer, "Killer Elite" Dank solch inszenierter Akte-X-Momente zwischendurch vollständig ernst nehmen zu können. Man gelangt bei Sichtung von "Killer Elite" also vom Regen in die Traufe, vor allem wenn im hohem Tempo ein Handlungsschauplatz nach dem anderen eröffnet als auch eine Lovestory mitsamt konstruiertem Nebenplot serviert werden. Dinge, welche "Killer Elite" ab und zu unnötigerweise ausbremsen. Das einzigste, worauf sich sich das Jason-Statham freudige Publikum in "Killerelite" wieder einmal verlassen kann, ist das es im richtigem Maße knallt. Darüber hinaus bleibt aber aber wenig in Erinnerung. Trotz des zu Grunde liegenden Themas bekommt man es am Ende also mit einem weiteren, teils dumpfen Klopperstreifen zu tun, der sein dystopisch wirkendes Szenario inklusive Clive Owen als mit einem Glasauge versehenem, völlig humorabstinenten, beinahe schon ungenießbar wirkenden Geheimdienstagenten lediglich für die üblichen Spirenzchen der Action-Abrissbirne Jason Statham nutzt. Sich gegen Ende also selbst zum schlechteren verrrät.  

Fazit: Geht so beziehungweise zwiespältig. Für Genre-Hounds des intelligenten, sehr unterhaltsamen, immer stimmigen Action-Films wird "Killer Elite" am Ende nicht mehr als eine zu belächelnde Randnotiz darstellen. Wer optisch-schäbig wirkenden Action-B-Movies ohne das "notwendige" etwas einiges abgewinnen kann, sich an nur an Gewalt und Style, also der thematischen Kurzgesichtigkeit der Autoren und der Reige labt, sich an kleinen, häufenden Ungereimtheiten nicht stört, wird mit Jason Statham´s 2011er Action-Thriller hingegen auf seine kurzweiligen Kosten kommen. Der dennoch irgendwann wieder vergessen sein wird, da er aus der grauen Masse nicht herauszustechen vermag.  

Wertung: 5.5/10 Punkte      


 

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