Gemeinsam mit unseren Freunden von DER FILMTIPP (CLICK) möchten wir mit einem Special die Wiedereröffnung des "Jurassic Parks" feiern. Nach 14 Jahren Leinwandabstinenz sah nun Universal die Zeit gekommen, um ihr äußerst lukratives Franchise wieder zu beleben. Unser Special zum Kinostart von "Jurassic World" am 11. Juni 2015 enthält Reviews zu allen bisher erschienenen Kinofilmen des spielbergischen Dino-Franchise, um euch so perfekt auf die Rückkehr der gefressigen Urzeitviecher einzustimmen.
Willkommen zur letzten Runde des Dino-Warm Ups! Die Kritik zu "Jurassic Park III" hat unser Gastautor Micha von DER FILMTIPP (CLICK) beigesteuert. Ein netter Typ, der Euch ebenfalls im Paket auf "Jurassic World" vorbereitet. Kommen wir zum Film und warum Teil 3 nicht „unsterblich“ ist.
Inhalt: Worum geht es überhaupt? Amanda und Paul Kirby schwimmen im Geld. Zum Hochzeitstag möchten sie etwas Besonderes unternehmen und mit einem Privatjetzt über Islar Nublar kreisen. Als Experten engagieren dafür Dr. Alan Grant und seinen Assistenten Billy. Die beiden wittern das große Geld und willigen ein. Ein Fehler, denn die Kirbys stellen sich als Lügner heraus und auch die Insel folgt mittlerweile noch unentdeckten Naturgesetzen.
Steven Spielberg hat für den dritten Teil des Saurier-Franchise seinen Regiestuhl an Joe Johnston (Jumanji, Captain America, u.a.) abgegeben. Das war ein Fehler. Obwohl der Film locker 40 Minuten kürzer geworden ist als seine beiden Vorgänger hat er fast alle ihre Stärken abgelegt. Gerade die erzwungene Geschichte selbst tut weh. Die wenigen eigenen Einfälle von Drehbuch-Autor Alexander Payne (Regie: Nebraska, Buch: The Descendants, u.a.) und Co wurden mit übrig gebliebenen Buchresten der beiden Crichton-Stories komplettiert. Mr. DNS wäre stolz.
Die Flussfahrt, ein sehr beliebter Teil des Buches - der 1993 so aber noch nicht umsetzbar war - wurde hier beispielsweise eingebaut. Nur, dass der T-Rex dieses Mal Spinosaurus heißt. Auch der Carnotaurus aus Buch II taucht auf, allerdings ohne Chamäleon-Skills und Partner. Eigentlich nur für einen blöden Gag – Potenzial völlig verschwendet. Dafür erhält der „Vogelkäfig“ aus Buch I hier deutlich mehr Screentime, zum Glück aber ohne Baseball-Szene.
Die Storyfaulheit wäre angesichts der noch immer beeindruckenden Optik halb so wild gewesen, wären da nicht folgende Punkte, die Teil 3 für mich persönlich in Grund und Boden abwerten: William H. Macy und Tea Leoni als Eltern-Duo bilden das Brechmittel unter den Leinwandpaaren. Wirklich jede Mimik, jeder Möchtegern-Witz, jede Bewegung sind nervtötend. Mal abgesehen von den grausam geschriebenen Figuren würde ich die Macher von Jurassic Park III gerne folgendes fragen (Vorsicht, Spoiler):
Was zum Henker sollte Grants Raptortraum? Sollte der witzig sein? Wie kann Billy die Flugsaurier nicht nur überleben, sondern auch noch fast unbeschadet? Was bitte soll die die gigantische Armee, die am Ende an der Küste auftaucht? Welcher Dino soll eigentlich die Bootsfahrer von Erics Vater aus dem Boot geholt haben? Flugsaurier? Ja? Woher dann die Blutspuren? Warum kein Geschrei? Und waren die nicht eingesperrt bis zur Flucht der Truppe? Und der Typ, der meinte ein Handy im Magen als Running Gag sei super, den möchte ich gerne persönlich sprechen. Ich würde ihm zuerst mein Hass-Zitat des Films um die Ohren schmeißen:
„Das ist keine gute Idee“
Sam Neill wirkt zwar beruhigend auf meine Nerven, doch auch er kann diesen Crap nicht vertuschen. Es ist nie ein gutes Zeichen, wenn die zweitbeste Leistung vom Jungdarsteller kommt, der hier überraschenderweise gut reinpasst und nicht nervt. Laura Derns Einsatzzeit ist dagegen fast schon beleidigend. Alle anderen sind mies, oder nicht der Rede wert.
Natürlich hat auch John Williams hier nicht mehr den Score komponiert. Sein Nachfolger hat sowieso nichts Großes erneuert, sondern bewerte Melodien neu aufbereitet. Alles an diesem Film wirkt unausgereift, übereilt und wenig durchdacht. Eine Ausnahme: die Velociraptoren sehen anders aus. Sie haben Federansätze, hochentwickelte Resonanzkammern und soziale Interaktion. Diese Idee basiert auf Theorien des Paläontologen Jack Horner und es ist fast schon ironisch, dass ausgerechnet dieses kreative Update bei den JP-Fans weniger gut ankam.
"JURASSIC PARK III" IST ÜBERALL AUF DVD UND BLU-RAY ERHÄLTLICH.
DVD-Cover, Bilder & Logo © und Eigentum von Universal Pictures Germany.
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