Helen Hoang | Kyss | Klappbroschur | 12,99€ | 384 Seiten | 28.01.2020 | ISBN: 978-3-499-27537-1
– Er gab einen frustrierten Laut von sich. „Tust du nicht. Du hast meine Sachen neu organisiert, und zwar auf irrwitzige Weise. Du hast Bäume mit einem Fleischerbeil gefällt, du hast dieses Motorrad angefasst, du hast mich angefasst. Das alles muss aufhören. Ich kann so nicht leben.“ – S. 137
LIEBE IST EINFACH … Seine Mutter will, dass er heiratet. Khai will, dass sie ihn in Ruhe lässt. Also schließen die beiden einen Pakt: Khai wird drei Monate mit der Frau zusammenleben, die seine Mutter für ihn ausgesucht hat. Danach hören die Kuppelversuche auf und sie akzeptiert ein für alle Mal, dass Khai als Autist einfach nicht für die Liebe gemacht ist.
… ALLES ANDERE ALS EINFACH! Esme will ein besseres Leben. Für sich und ihre Tochter. Dafür ist sie bereit alles zu tun, selbst in die USA zu fliegen und einen vollkommen Fremden kennenzulernen. Einen extrem attraktiven und etwas sonderbaren Fremden. Sie hat drei Monate Zeit, Khais Herz zu gewinnen. Nur leider ist es viel einfacher, ihr eigenes an ihn zu verlieren! (Kyss)
Ich muss gestehen, dass mich die ersten Kapitel sehr negativ gestimmt haben, weil ich die Thematik, ärmliche ausländische Frauen nach Amerika zu verfrachten, um dort mit Verführung und Glück ein Visum zu erhalten, äußerst unmoralisch aufnehme. Helen Hoang lenkt den Fokus aber schnell auf wichtige Werte und zeigt die Stärken, die My bzw. Esme zu bieten hat. Eine Frau aus ärmlichen Verhältnissen, die so viel Liebreiz und Güte verkörpert, von der Khai augenblicklich geblendet wird. Eine Frau, die man nicht unterschätzen darf. Das Zusammenspiel der Beiden ist sehr belustigend! Khai, der aufgrund seiner autistischen Züge enorme Schwierigkeiten mit menschlichen Beziehungen und Verhaltensweisen hat, kann die quirlige, neugierige My in seinem Heim nicht bremsen, die rund um die Uhr damit beschäftigt ist, ihm zu gefallen. Dank der einfallsreichen Ideen der jungen Frau konnte ich das Buch nicht aus den Händen legen. Ob sie nun mit einem Fleischermesser die Bäume im Vorgarten stutzt oder Khai mit einem Fischgericht überrascht, das das ganze Haus in einen Fischmarkt verwandelt – herrlich amüsant!
Helen Hoang überrascht den Leser aber nicht nur mit Humor, sondern auch mit Tiefgang. Mit My bringt die junge Frau auch ihre schwierige Lebensgeschichte mit nach Amerika und trifft dort auf andere ausländische Frauen, die es nicht leicht in diesem Land haben, aber hart für ihre Zukunft arbeiten. Auch Khai muss sich erneut mit seiner Diagnose Autismus auseinandersetzen. Dabei erhält Khais Bruder Quan Diep eine wichtige Rolle in der Geschichte, die mir auch sehr gut gefallen hat. Der fürsorgliche Bruder, der es auch faustdick hinter den Ohren hat, wird der männliche Hauptprotagonist im dritten Band, den My und ich schon seit der ersten Begegnung in „Love Challenge“ ins Herz geschlossen haben. Ich freue mich wahnsinnig auf den dritten Band, denn „Love Challenge“ hat mich mit seiner süßen und doch komplizierten Liebesgeschichte um den Finger gewickelt. Helen Hoang, du hast du mich als Fan gewonnen!
Rezensionsexemplare beeinflussen nicht meine subjektive Meinung.
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