Kritik - Haus aus Sand und Nebel

Kritik - Haus aus Sand und Nebel

Autoren: tobe78, hoffman587 

"Denken Sie, Sie können mir Angst machen? Sie können mich einschüchtern mit ihrem dummen Freund, der her kommt und Lügen erzählt! Für wen halten Sie mich? Sagen Sie es! Denken sie ich bin dumm? Bin ich dumm?! In meinem Land wärst du es nicht mehr wert deine Augen zu mir zu erheben! Du bist nichts! Und sag deinem dummen Deputy Freund, das seine Vorgesetzten alles wissen. Sag ihm das! Das ist unser Haus!! UNSER HAUS!!!" -
"Haus aus Sand und Nebel" ist ein fesselndes, eindringliches, bedrückendes, tragisches und bewegendes Drama von Vadim Perelman aus dem Jahre 2003, das auf dem gleichnamigen Roman von Andre Dubus III. basiert. Die Handlung dieses packenden Filmes erweist sich vordergründig betrachtet als sehr simpel strukturiert, wurde aber um einige interessante Facetten des US-amerikanischen Existenzial-Dramas bereichert. Zum Inhalt: Mit allen Mitteln kämpft die Alkoholikerin Kathy (brillant: Jennifer Connely) um ihr Haus, das sie von ihrem Vater erbte und daraufhin zwangsversteigert wurde. Was sich aber widerum als ein Justizirrtum herausstellt. Aber auch für den Käufer, den iranischen Flüchtling Behrani (hervorragend: Sir Ben Kingsley), der sich fernab der Heimat mittels harter, handwerklicher Arbeit eine neue Existenz aufbaut, erfüllt sich mit dem Kauf des Hauses ein langersehnter Traum. Fortan kämpfen also BEIDE, Kathy und Behrani, um ihr Recht, ein eigenes Zuhause zu besitzen. Dieses Drama spitzt sich im Verlaufe zu und mündet in einer Katastrophe. Das Publikum wird mit einer schwierig zu beurteilenden, zwischenmenschlichen Situation konfrontiert, denn gewissermaßen entwickeln sich im Verlaufe von Vadim Perelmans Drama Sympathien für jede der Parteien. Denn deren jeweilige Perspektive zum Geschehen wird stets nachvollziehbar-gestaltet.

Kritik - Haus aus Sand und Nebel

Man wünscht sich am Ende des Film klar herbei, dass sich doch noch ein Kompromiss zwischen allen ergeben könnte, so das beide Seiten dann doch zufriedengestellt sind: auf der einen Seite spielt Jennifer Connelly ihre Rolle unglaublich intensiv, fühlt sich also perfekt in ihre Figur ein. Zum anderen darf man mit einem phänomenal aufspielenden "Sir" Ben Kingsley als Behrani vorlieb nehmen, der in "Haus aus Sand und Nebel" wieder einmal beweist, dass er einer der ganz großen Akteure im US-amerikanischen Film-Geschäft ist. Denn er füllt seine Rolle mit einer unfassbaren Energie aus. Er verschmilzt also regelrecht mit ihr. Die Regiearbeit kann ebenfalls nur als hervorragend bezeichnet werden, denn Vadim Perelman bewahrt beim Aufeinanderprallen der Protagonisten stets die Ruhe und behält einen grandiosen Überblick über das gesamte Geschehen. Die Kameraarbeit offenbart sich ebenfalls als erstklassig, denn die Darsteller werden mit einem spürbaren, geschärften Blick passend zu ihren Gestiken und Mimiken in Szene setzt. Dank sauberer und großartig fotografierter Bilder werden die Schmerzen und das Leiden der Protagonisten perfekt eingefangen. Die Dialogen besitzen einen unaufdringlichen Charakter, James Horners Score hingegen entpuppt sich als unglaublich schön, ruhig und sehr einfühlsam. So dass das intensive Gefühl des Films für das Publikum im richtigen Maße verstärkt wird.

Fazit: Mit Sicherheit ist Vadim Perelmans Drama aus dem Jahre 2003, "Haus aus Sand und Nebel", kein leichter Stoff bzw. eine geeignete Kost für das Blockbuster-affine Publikum. Sondern einfach ein Film der lange nachwirkt, also ein erschütterndes, kleines Meisterstück der großen Gefühle.

Wertung: 9/10 Punkte


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