Kritik - God of War - Ascension

Erstellt am 19. Oktober 2013 von Tobias Lischka @tobe781

Da ich Gelegenheitszocker bin, spiele ich nur echte Highlights oder die FIFA-Reihe und daher habe ich bis heute noch keine Videospielkritik geschrieben. Aber irgendwann gibt es immer ein erstes Mal.

„God of War“ gehört seit dem ersten Teil (2005) zu einer meiner absoluten Lieblings-Spielreihen und daher war ich natürlich sehr gespannt auf das neueste Abenteuer von Spartaner Kratos.

Leider schließt „God of War Ascension“ nicht an das grandiose Finale des dritten Teils an, sondern startet einen Neuanfang und erzählt die Vorgeschichte um Kratos. Storytechnisch kann der Ausflug in die Vergangenheit nicht vollends überzeugen, da in diesem Teil, zum einen die facettenreichen Charaktere Fehlen und zum anderen die Erzählweise teilweise holprig daherkommt. Desweiteren fehlt auch noch die Serienprägende Götter-Titanen-Mythologie.

Im Gegensatz zur Story bleibt die Inszenierung eine wahre Pracht. Gigantische Kulissen, atemberaubende Kamerazooms und grandiose Actioneinlagen mit allem was zu „God of War“ gehört (Spektakuläre Fights, fantastische Moves, mitreißende Quicktime-Events und monumentale Bosskämpfe). Das blutige Schlachtfest ist natürlich wieder immens brutal und somit nichts für Zartbesaitete. Sicherlich ist das alles, nichts neues für Kenner der Reihe, aber letztlich unterhält dieses Action-Rezept einen immer noch fantastisch.
Zur Abwechslung gibt es wieder die obligatorischen Rätseleinlagen, die zwar nicht allzu anspruchsvoll sind, aber doch stellenweise etwas zum Nachdenken anregen.

Optisch ist auch dieser Teil ein wahrer Augenschmaus. Kulissen, Texturen, Charaktermodelle, Effekte - alles sieht fantastisch aus und fügt sich perfekt in die legendäre Reihe ein. Der opulente Soundtrack ist wie immer wahrlich bombastisch und untermalt das epische Geschehen virtuos.

Das Gameplay ist auch in Ascension wieder perfekt und wurde sogar sinnvoll erweitert, indem man in den Quicktime-Events nicht nur eine Knopfkombination drücken muss, sondern teilweise auch selbst Hand anlegt, um die Gegner mit Schlägen zu finishen.

Bezüglich des Spielablaufs und der Erweiterung der Waffen bleibt alles beim Alten (Gorgonenaugen/Phönixfedern für Energie-bzw. Magie-Erweiterungen, grüne, blaue-und rote Orbs für Gesundheit/Magie/Waffenaufrüstung). Als Neuerung gibt es z.B. das Uroboros-Amulet, mit dem man zerstörte Objekte wieder aufrichten kann.

Die Spielzeit ist mit 7-8 Stunden kürzer als bei seinen Vorgängern, aber für mich als Gelegenheitszocker ausreichend. Als zusätzliche Neuerung verfügt das Spiel über einen Mehrspielermodus, über den ich aber nichts berichten kann, da ich diesen nicht nutze.

„God of War Ascension“ enthält vier verschiedene Schwierigkeitsgrade (Titan muss erst freigespielt werden) und ist aus meiner Sicht teilweise recht knackig. Ich habe das Spiel im Normal-Modus durchgespielt und musste teilweise frustrierte Pausen einlegen (z.B. die mittlerweile bekannte Sequenz im Fahrstuhl bei Kapitel 28), um nicht mein Gamepad vor Wut zu erschlagen . Achtung der Schwierigkeitsgrad kann während des Spiels nicht geändert werden!

Fazit:
„God of War Ascension“ ist insgesamt natürlich ein großartiges Actionspiel und ein muß für jeden Fan der Reihe, aber leider ist dem Santa Monica Studio nicht der erhoffte große Wurf gelungen. Wen die Story, die wenigen Neuerungen und die kurze Spieldauer nicht abschreckt, bekommt einen optischen Leckerbissen serviert, der furios inszeniert wurde und einen fantastisch zu unterhalten vermag.