Kritik: „Ein Mann namens Ove”

Von Borgialucrezia

Wer noch auf der Suche nach einer locker-leichten Lektüre für den Urlaub, den Strand oder dem Zubettgehen ist, dem empfehle ich „Ein Mann namens Ove” von Fredrik Backman. Zwar wurde die Thematik „Mürrischer-alter-Mann-trifft-auf-(Ausländer)Familie-mit-Kindern-und-zeigt-seine-weiche-Seite” in der Vergangenheit schon mehrfach aufgegriffen (z. B. in „Gran Torino” oder „St. Vincent”), doch Backman erzählt die Story in solch einem witzigen, erfrischenden, leichtfüßigen und mitunter ironischen Ton, dass es ein Spaß ist, das Buch zu lesen. Die gesamte Zeit über verspürt man ein kleines Lächeln auf den Lippen. Zudem werden in Nebensätzen immer wieder Anmerkungen −natürlich in Form von Oves bissigen Kommentaren − über die Entwicklung der Gesellschaft eingestreut, die doch eine große Portion Wahrheit enthalten und denen ich vollkommen zustimme.

Ove hat so seine ganz eigene Vorstellung, wie man sich im Leben und vor allem in seinem Wohnviertel zu verhalten hat. Mit seinen täglichen Kontrollgängen, in deren Verlauf er sich unter anderem penibel notiert, wer zum Beispiel trotz Verbotsschild falsch geparkt hat, geht er seinen Nachbarn teilweise gehörig auf die Nerven. Sein Leben, das durch den Tod seiner Frau Sonia einen großen Einschnitt erfahren hat, ändert sich von heute auf morgen, als die schwangere Parvaneh mit samt Ehemann und zwei kleinen Kindern in die Nachbarschaft zieht. Zwischenzeitlich erfahren wir, wie Ove zu dem Mann wurde, der er heute ist. Dabei wird ersichtlich, welch ein herzensguter Mensch er doch eigentlich ist.

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© FISCHER Krüger

Fredrik Backman „Ein Mann namens Ove”
FISCHER Krüger
368 Seiten, gebunden
ISBN 978-3-8105-0480-7
€ (D) 18,99 | € (A) 19,60 | SFR 27,50


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