"We are all of us united. Both victors and vanquished, in serving a common purpose. Panem today, panem tomorrow, panem forever..." -
Knapp eineinhalb Jahre ist es nun her, seit dem uns die erste Adaption der Erfolgsromane von Autorin Suzanne Collins, "Die Tribute von Panem - The Hunger Games", auf BlockbusterAndMore nicht gerade zu Jubelstürmen nach der ersten Sichtung hinriss. Denn diese erwies sich lediglich als dramaturgisch-bieder inszenierter, typischer Hollywood "Malen nach Zahlen" Baukasten, der seine moralisch-zwischenmenschlichen Grautöne stets zu Gunsten eines selten selbstgerechter gesehenen, also lediglich schwarzweiß gedachten und geschmackloser wirkenden Massenmordspektakels opferte. Es fiel uns entsprechend schwer, die erste Verfilmung positiv zu goutieren. Die auch unter handwerklich künstlerischen Gesichtspunkten so manchen unnötigen Makel aufwies. Und nun folgt im Jahr 2013 also der zweite Streich der Tribute von Panem, "Catching Fire." Viel davon war nach Kinostart bei einem bestimmten Teil von Kritikern des Feuilletons und vom Publikum selbst davon zu hören, das die Fortsetzung des Überlebenskampfes um "Katniss Everdeen" den direkten Vorgänger in JEDER inszenatorischen Hinsicht zu übertreffen vermag.
Nach Sichtung des Sequels gelangt man zu dem Schluss, das Francis Lawrence Fortsetzung der Hunger-Spiele sich als eine am Ende eine sehr bemühte, aber leider nicht vollständig gelungene Fortsetzung offenbart. Bemüht ist allerdings nicht mit dem Begriff "schlecht" zu verwechseln. Denn deutlich stärker ist der Wille von Regie und Cast, die zweite Adaption von Suzanne Collins Erfolgromanen als eigenständigen und ernstzunehmenden Blockbuster im US-amerikanischen Mainstream zu verankern. Was Dank einiger verbesserter Details am Ende auch teilweise gelingt. So müssen z.B. die ärgerliche ADHS-Wackel-Kamera bzw. Unübersichtlichkeit des Vorläufer-Kampfgetümmels jetzt dem durchgängig ruhigem Bildaufbau, also dem sauberem, geleckten, aber zu keiner Zeit unangenehmen wirkendem Digital-Look weichen. Des weiteren fallen der zweiten Runde der Hungerspiele jetzt keine minderjährigen Gegner mehr zum Opfer. Katniss Everdeen (Jennifer Lawrence) muß sich jetzt mit glaubwürdigen Gegnern, also Erwachsenen duellieren, die es wirklich in sich haben. Ebenso erhält sie im Kampf Unterstützung von einer Hand erfahrender, bereits volljähriger Elitekämpfer. Unter anderem werden diese vom immer gern gesehenem Jeffrey Wright aus "James Bond - Casino Royal" und Schauspielerin Jena Malone verkörpert, die 2007 in "Into the Wild" auftrat.
"Really? A wedding dress? Snow made me wear it. Make him pay for it." -
Zwei wichtige Kritikpunkte des "Tribute von Panem - Auftakts wurden also berücksichtigt und entsprechend ausgemerzt, um den selbstgerechten Überlebenskampf Katniss Everdeens und die damit verbundene Gewalt für das Gesamte, also teils etwas jüngere als auch erwachsene Publikum, etwas goutierbarer machen zu können. Jennifer Lawrence schauspielerische Leistung hingegen darf man mit gemischten Gefühlen betrachten. Es gelingt ihr zum einen mühelos, das Heft der Handlung in "Tribute von Panem - Catching" durch die eigene Präsenz in die Hand zu nehmen, da Regisseur Francis Lawrence ihr den nötigen, inszenatorischen Platz dafür einräumt. Jedoch fällt es einem nach mehr als 20 Minuten Laufzeit in die "Tribute von Panem - Catching Fire" immer noch nicht leicht, auf Grund Jennifer Lawrence unterkühlt wirkender und Langeweile hervorrufender Gestik und Mimik wirkliche Sympathien für ihre verkörperte Figur "Katniss Everdeen" zu empfinden. Jeder Anflug von späterer, urplötzlich und daher irritierend wirkender, also abgelegter Unterkühlheit, Kratzbürstigkeit und daraufhin folgender Emotionalität von Jennifer Lawrence, wenn sie als Katniss Everdeen zum einen ersten Mal eine gezwungene, tränenreiche Rede vor dem Volk halten muß (und dieses drei Finger zum Gruß hebt), schramm knapp am Bereich diverser inszenatorisch reichlich-aufgesetzter Momente, also des überbordenden Pathos, Kitsches bzw. der zwischenmenschlich zu dick aufgetragenen Rührseligkeit, ab. Darüber hinaus hinterlässt auch Josh Hutcherson Dank steinerner Miene wie schon in Teil 1, "The Hunger Games" einen rechtfarblosen, schauspielerischen Eindruck. Und vermag zusammen mit Jennifer Lawrence der gespielten Liebesbeziehung von Peeta Mellark und Katniss Everdeen keine Leidenschaft, Feuer bzw. Temperament zu verleihen. Welche somit zu einem eigentlich überflüssigem, inszenatorisch breitgetretenem Beiwerk des Panem-Sequels verkommt, das vor allem in der ersten Hälfte auffällig zu sehr mit sich selbst, also den eigenem Wehwechen der Protagonisten beschäftigt ist. Deren Leiden man als zum Teil "Getriebene" der Gesellschaft und nicht immer Dominierende des Geschehens man auch nach einer Folterung z.B. am zum Großteil verzwickten bis gleichgültigen Gesichtsausdruck ablesen muss.
Tatsächlich geht es in "Die Tribute von Panem - Catching Fire" also nun etwas erzählerisch-komplexer als im Auftakt zu, wenn Jennifer Lawrence sich als Katniss Everdeen dafür entscheiden muß, welchen Mitstreiter sie am Ende eigentlich lieber hat. Francis Lawrence beruft sich in Sachen Regie in bewährter Twilight-Manier also einmal mehr auf das halbgare Verständniss und die damit verbundenen, öden Mechanismen täglicher Daily-Soaps des abendlich privaten Programms. Und forciert nur in den wenigstens Momenten die Spannung für das Publikum. Eine wirklich thematisch-komplexere Behandlung erfahren "Die Tribute von Panem - Catching Fire" nun mal nicht. Denn man weiß, das die Hunger-Spiele dafür existieren, um die Distrike von einem Aufstand, also einer Rebellion gegen das politische Regime, abzuhalten. Aber darüber hinaus? Wieso, weshalb, warum? Stellt man sich diese W-Fragen nach Sichtung des Films, wird wieder einmal klar, wie thematisch luftdurchlässig auch die zweite Runde der Tribute von Panem konzipiert ist. Inklusive Einfahrt von Jennifer Lawrence in den römisch-diktatorischen Olymp Donald Sutherlands, der nun nicht wie eine quietschbunte Popkultur-Tapete und die eigenen Nerven auf die Bewährungsprobe stellende Persiflage auf Ridley Scotts Meisterwerk "Gladiator", sondern jetzt wie die Quintessenz der letzten 30-40 Jahre des US-amerikanischen Historienfilms wirkt. Sich als Fortschritt gegenüber Teil 1 also als die etwas digital verbesserte Konservendose von eigentlich bereits totgerittenen, stalinistischen Welt-Diktaturen entpuppt, in der Donald Sutherland demonstrativ die Hand zum Gruss erheben darf. Das in Flammen aufgehende Kostüm von Jennifer Lawrence gehört selbstverständlich zum gewollten Abbild menschlicher Versklavung und Ablenkung vom eigentlich Geschehen hinter den Kulissen und als Wow-Effekt des Films dazu. In diesen werden aber lediglich die gleichen zu schmiedenden Intrigen zwischen Donald Sutherland und Philip Seymour Hoffman, um Katness Everdeen zu beseitigen, immer und immer wieder zum tagespolitischen Thema erhoben, ohne das neue Erkenntnisse über die politischen Mechanismen, die von der Diktatur des Kapitols ausgehen und die Bevölkerung nachhaltig beeinflussen, gewonnen werden können. Thematisch dreht sich die Fortsetzung der "Tribute von Panem", "Catching Fire" auch hier im Kreis. Den Romanen Suzanne Collins wird man im Hinblick auf den politischen und zwischenmenschlich-variableren Intrigenstadl also nachwievor nicht gerecht.
Mittlerweile werden zwar einige thematisch-interessante Ansätze in Francis Lawrence Fortsetzung deutlich, wenn es darum geht, Katniss Everdeens Überlebenskampf entsprechend zu hinterfragen. Beispielsweise wenn Katniss Everdeens und Peetas offen zur Schau gestellte, konsruierte Liebesbeziehung einem kritischem Blick des Publikums unterzogen wird. Leser der Bücher wissen aber über die wahren Gründe der Hunger-Spiele wieder einmal mehr als Nicht-Kenner der zu Grunde liegenden Materie Bescheid. Leztere tappen auch beim Sequel "Catching Fire" ärgerlichwerise wieder einmal im inszenatorischem Dunkeln, wenn die wichtigsten Fragen der Panem-Hintergründe zu Gunsten des gesamten Publikums beantwortet werden, die existierende Problematik seit Teil 1, dem gesamtem Publikum gerecht werden zu können, nun also endlich gelöst werden sollte. Warum ist das politische Machzentrum immer noch problematisch Was hat Präsident Snow durch die Beseitigung Katness noch im Sinn, außer eine Rebellion zu stoppen Wie kam es damals zu diversen Naturkatastrophen und der Entstehung des Kapitols? Warum werden die Menschen wirklich unterdrückt, also existieren die Spiele in Wahrheit Das Abhalten der Distrikte von einem Aufstand durch die Hungerspiele hat doch noch einen tieferen Sinn, warum wird uns dieser an Stelle eines langweiligen Liebesdreiecks nicht endlich offenbart, damit vor allem die erste Hälfte mehr Feuer und inszenatorische Fahrt erhält. Und dem Publikum endlich einmal mehr Intelligenz beim zuschauen zugetraut werden darf. Seit insgesamt 288 Minuten Laufzeit darf das Publikum nun, stilistisch-ähnlich wie in den ersten beiden Jason Bourne - Thrillern (erst im dritten Ableger erfuhr man, was wirklich hinter den Anschlägen und dem PROGRAMM der titelgebenden Figur steckte), Dank nervtötender, auslassender politisch-zwischenmeschlich motivierter Plot-Konstruktion wie ein Vogel in der Luft über der wichtigen und wahren Thematik der Tribute von Panem schweben, nur um dann wieder weitere inhaltliche Kreise zu drehen und zwischendurch nicht einmal zur Landung zwecks Erhaschung diverser Häppchen auf dem Boden in Form einiger Antworten ansetzen zu dürfen. Außer in den letzten 5 Minuten. In denen es endlich einmal wirklich interessant wird. Bevor die Leinwand dann von der Farbe Schwarz eingehüllt wird. In Sachen thematischer Entwicklung tritt die Fortsetzung der "Die Tribute von Panem", "Catching Fire" nach wievor auf der Stelle, wenn gegen Ende als Konsequenz aller Taten nur ein Distrikt verloren geht. Der Teil des Publikum, der mit den Vorlagen Suzanne Collins nicht vertraut ist und daher nicht weiß, was noch alles zu erwarten ist, wird also weiterhin zum thematischen Narren gehalten. Und wird gezwungen, die weiteren Romane zu lesen. Und verdirbt sich somit die weiteren Filme. Man gelangt sprichwörtlich also vom Regen in die Traufe. "Die Tribute von Panem - Catching Fire" sind am Ende unverschämterweise leider nur unter der Rubrik "Guilty Pleasure" für "Tribute-von-Panem-Harcore-Pans" ab zuheften.
Es ist durchaus positiv goutierbar, das Katniss Everdeen nun Erwachsene als Gegenspieler ausschalten darf. Auf Grund der Verweigerungshaltung des Drehbuchs aber, die gegen Ende von "Die Tribute - Catching Fire" beim Publikum immer häufiger auftauchenden, wichtigsten Fragen adäquat beantworten zu wollen, kann die für das Publikum zu erlebende Gewalt der Todesduelle, die Katniss Everdeen bei Aufeinandertreffen mit ihren Gegnern überleben muss, nach der Tribute von Panem Teil 1, "The Hunger Games" immer noch nicht vollständig thematisch und ideologisch legitimiert werden, weil das Publikum immer noch nichts über die komplexen Zusammenhänge der gesamten Welt und den tieferen Sinn der Hungerspiele, inklusive der tagespolitisch-ausbeuterischen Mechanismen, erfährt. Es sieht bei genauerem hischauen auch weiterhin scheußlich und düster aus im Panem-Wald. Auch gegen Ende, wenn man sich wundern muß, warum das Publikum abseits der Kuppel, in der Katniss Everdeen zwecks Überlebenskampfes festgehalten wird, ständig auf die Perspektive der Gegenspieler um Präsident Snow gewechselt wird. Während die ganze Nation Zeuge von Katness Duellen durch eine Fernseh-Live-Übertragung wird. Nur ist die Nation nicht auch nur ein einziges VOLLSTÄNDIG außerhalb der Kuppel zu sehen, damit diese Katniss die Daumen drücken darf. "Die Tribute von Panem - Catching Fire" bleibt im Hinblick auf diesen künstlerischen Aspekt etwas fragwürdig. Regisseur Francis Lawrence lässt aus reiner Verliebtheit bzw. einem klassischem Selbstzweck heraus also eine zwischen den Gegenspielern eigenwillige Dynamik entstehen. Und dabei nur die Moral der zu Schau gestellten Welt zu kritisieren, reicht einfach nicht aus, um das wirkliche Publikum vollständig zufriedenzustellen, das Gewalt einfach nur ohne ein tieferes Verständniss passiv zu konsumieren hat. An dieser dürfen wir zwecks der ideologischen Problematik des Films gerne auf die Besprechung der Filmanalyse mit Wolfgang M. Schmitt Junior verweisen:
http://www.youtube.com/watch?v=eTsYRfPTpT4
"Thank you for the show. Maybe we could do it again sometime! Ok." -
Stattdessen darf man nach dem finalen Aufwachen von Katniss Everdeen auf einer Liege mit einer Wiederholung des ärgerlichsten Schnitts der Filmgeschichte vorliebnehmen, durch den die Wachowski Brüder in ihrem Sequel "Matrix Reloaded" einst zu trauriger Berühmtheit gelangten. Wenn "Neo" beispielsweise einst in "Matrix Teil Eins" aufwachte, wurde um die wahre Prämisse, die Hintergründe des Kampfes gegen seine wahren Gegner bzw. die Entstehung Maschinen, keinen Hehl gemacht. Man wußte sofort, warum die Menschheit von diesen unterjocht und (fast) zerstört wurde. Und immer noch gegen diese kämpft. Dank der Aufklärung der eigenen Begleiter. Mittlerweile braucht es in einem Blockbuster wie "Die Tribute von Panem - Catching Fire" halt 288 Minuten (!) Laufzeit, um erst einmal bis zu einem ähnlichem, inszenatorischem Punkt in "Die Tribute von Panem - Catching Fire" in Form des aufköcheln lassens der eigenen thematisch zu oberflächlichen Süppchens gelangen zu dürfen. Wir sehen uns im nächsten Jahr wieder bei Sichtung von Teil 3 & 4, Mocking Jay. Wer endlich alles wissen möchte: Bitte lasst die Kasse kräftig klingeln...Dankeschön! Panem Morgen, Panem für immer. Und jedes Jahr erleben wir die selbe Runde an Überlebenskämpfen, ohne das wir etwas über die Welt, in der wir zu Gast sind und die wahre Motivation unserer Gegner überhaupt dazu lernen dürfen. Und dann decken wir in Teil 4 nun in den letzten Momenten vermutlich in einer "The Sixth Sense" ähnlichen Referenz endlich die politisch-motivierte, schockierende Wahrheit hinter der Volksunterdrückung der "Tribute von Panem" auf, die in bereits in 20 Minuten Laufzeit seit Teil 1 abgehandelt werden könnte. Unter dem Strich offenbarte sich das US-amerikanische PopCorn-Kino vor langer Zeit als einmal sehr viel ehrlicher. "Die Tribute von Panem - Catching Fire" offenbart sich bei bei Einrollen der Endcredits inklusive des mittlerweile bekannten, guten Titelsongs von "Coldplay" als sauber inszeniert gewollter, leicht steriler und perfekt durchkalkulierter und von den zuständigen FIlmstudios streng diktierter, US-amerikanischer Mainstream- Blockbuster, der sein Publikum nicht zum aktiven Mitdenken auffordert, sondern lediglich zur reinen Passivität verdammt. Dieses darf mittlerweile ja nicht Dank zu vieler möglicher, thematisch wichtiger Details überfordert werden. Man nimmt mittlerweile mit einer Form des Blockbuster-Kinos vorlieb, dem das Vertrauen in die eigenen Konsumenten bereits konsequent ausgetrieben wurde.
Francis Lawrence Forsetzung "Die Tribute von Panem - Catching Fire" leidet spürbar unter der Last, Overtüre, also Lückenbüßer für noch etwas ganz wichtiges zu sein als auch etwas eigenständiges darstellen zu müssen. Diese teilt schon wie Teil 1 wieder einmal eine Schwäche der thematischen Vorlage, die von der Regie und zu den zuständigen Drehbuchautoren einfach nicht gekonnt umschifft werden konnte. Oder vielleicht wollte man das auch nicht, was in diesem Falle bedauerlich und entsprechend zu kritisieren wäre. Man hat in Sachen Verfilmung wieder einmal eine Vorlage Susannze Collins einfach nur zu sklavisch adaptiert. Das Sequel zu den Tributen von Panem, "Catching Fire" weiß vor allem Grund der überzeugenden Nebendarsteller wie Jeffrey Wright, Jena Malone, Philip Seymour Hoffman, Woody Harrelson und der nicht zu dialoglastigen, dramatisch-sehenswerten zweiten Hälfte, welche Dank schweißtreibender Atmosphäre, virtuoser, knüppelharter Action-Sequenzen und realistischer wirkender Gegner, wie z.B. wütenden Pavianen , also auf Grund des kompletten Verzichts auf einst auffällige, finale, nervtötende Harry-Potter Fantasy-CGI Kreaturen des Auftakts und einem späterem, verbessertem Spannungsbogens nun etwas mehr zu bieten hat, zu gefallen. Und emanzipiert sich somit qualitativ vom Auftakt "The Hunger Games". Vor allem Jena Malone erweist sich Dank ihres witzigen "Mach dich Nackig"-Auftritts im Aufzug nicht nur als charmante "scene-stealerin", sondern dominiert auch die folgende Dschungelhetzjagd der zweiten Hälfte Dank ihrem Charisma als kraftstrotzende und eigenwillige, aber auch mutige, glaubwürdige, also bemerkenswerte Kämpferin. Ihr ist es zu verdanken, dass das Publikum Dank des gleichbleibenden Tempo der zu dialoglastigen Hälfte aus der erzählerischen Lethargie herausgerissen und Jennifer Lawrence als auch Josh Hutcherson als biederes Helden-Päärchen zur Abwechslung einmal den Schatten gestellt werden dürfen. Wobei ein biederes Hauptdarsteller-Paar, das sich in der wichtigsten Phase eines Leinwand-Abenteuers von einer aufmüpfigen Kämpferin abkochen lässt, die deren Funktion zwangsweise übernehmen muss, um überhaupt einmal für etwas Pep zu sorgen, natürlich kein gutes Aushängeschild für das Autorenpaar Simon Beaufoy und Michael Arndt ist. Philip Seymour Hoffman hingegen (über dessen Idenität nicht allzuviel verraten werden sollte) ist zu einem mehr als würdigem Ersatz für Darsteller Wes Bentley als wandelnde Show-Business Karikatur und rechter Hand von Präsident Snow, Seneca Crane, geraten, nämlich zu einem richtigem Besetzungscoup. Und vermag den 45 Minuten Laufzeit zumindest etwas Esprit zu verleihen. Ein weiterer kleiner Lichtblick ist auch Stanley Tucci als wieder auftretender, überkandidelter Showmaster, der im Gegensatz zu Teil 1 ordentlichere Dialoge mit Jennifer Lawrence führen darf. Darüber hinaus seiner Figur aber keine neuen Impulse verleihen kann.
Fazit: Trotz eines erkennbaren Fortschritts offenbart sich Francis Lawrence Abenteuer-Drama "Die Tribute von Panem - Catching Fire" am Ende leider nur als durchwachsene Genre-Kost. Es hätte aber, lässt man die fragwürdige Ideologie des Films einmal bei Seite, am Ende noch weitaus schlimmer kommen können.
Wertung: 6.5/10 Punkte