KRITIK - DIE COOPERS - SCHLIMMER GEHT IMMER

Die Coopers - Bild

Autor: Florian Wurfbaum

Nachdem in den letzten Jahren vor allem die Verfilmungen der populären Kinderbuch-Reihe "Gregs Tagebuch" die Kinokassen klingeln ließ, war es natürlich nur eine Frage der Zeit, bis weitere Kinderbuch-Verfilmungen ihren Weg auf die Leinwand finden würden. So entschied sich als einer der nächsten Studios, die Disney Company im Kinderbuch-Fahrwasser mitschwimmen zu wollen. Hierbei fiel Disneys Wahl, auf das 1972 erschienene und mehrfach ausgezeichnete US-Kinderbuch "Alexander und der mistige Tag" von Judith Viorst, in der Hoffnung mit dessen Verfilmung einen ähnliche Erfolg einfahren zu können. Und finanziell ging die Rechnung auf, da der auf die Zielgruppe der "Gregs Tagebuch"-Filme zugeschnittene Streifen, in den US-Kinos sogar die Umsatzzahlen des Vorbildes toppen konnte. Jedoch stellt sich die Frage, ob "Die Coopers - Schlimmer geht immer" auch qualitativ mit den "Gregs Tagebuch"-Abenteuern mithalten kann.

Inhalt: Alexander (Ed Oxenbould) ist ein wahrer Unglücksrabe, dem aktuell nichts zu gelingen scheint. So wacht der 11-jährige an seinem vermeintlich schrecklichsten Tag seines Lebens schon am Morgen mit einem Kaugummi im Haar auf. Und fackelt wenig später versehentlich fast sein Klassenzimmer ab. Dagegen scheinen seine Familienmitglieder mit Glück gesegnet zu sein, da bei Ihnen alles nahezu perfekt zu laufen scheint. Als seine Familie auch noch kein Verständnis für Alexanders Missgeschicke zeigt, wünscht er sich in seiner Geburtstagsnacht, dass diese ebenfalls mal einen so richtig rabenschwarzen Tag durchmacht. Zum Leidwesen aller, scheint sich sein Wunsch tatsächlich zu erfüllen...

Die Coopers - Bild 2

Die vorhersehbare Story scheint auf den ersten Blick nicht viel Neues zu präsentieren. Jedoch offenbart diese im weiteren Verlauf eine orginelle Wendung, so dass der Plot zumindest ein wenig über den Genre-Einheitsbrei heraussticht. Dies führt auch dazu, dass Zuschauer die eine klassische Familien-Komödie erwarten, trotz vieler bekannter Muster und der Vorhersehbarkeit, positiv überrascht werden und somit durchaus ihren Spass mit dem turbulenten Story-Fortlauf haben dürften. Hierbei bekommt zwar im Gegensatz zur Romanvorlage jedes Familienmitglied seine teilweise ausufernden Katastrophen serviert, was dazu führt, dass die ursprüngliche Hauptfigur Alexander im Laufe des Geschehens immer mehr in den Hintergrund gedrängt wird. Aber zugleich bieten die verschiedenen Missgeschicke, der überwiegend sympathischen Familien-Charaktere auch einiges an Abwechslung und Kurzweil.

Zudem schafft es der Wohlfühl-Spass neben den reichlich vorhandenen Gags, von denen leider nicht wirklich alle so recht zünden wollen, da diese streckenweise mit dem Holzhammer daherkommen, auch mit gefühlvollen Momenten und einer netten Botschaft (manchmal muss man auch schlechte Tage erleben, um die Guten umso mehr schätzen zu können) zu punkten. Aufgrund der kurzen Laufzeit von lediglich 81 Minuten, bleibt dem Film wenig Spielraum, den Charakteren Tiefe zu verleihen, so dass Regisseur Miguel Arteta fast ganz darauf verzichtet und sich hauptsächlich auf die Slapstick-Einlagen und das Tempo konzentriert.

Die Besetzung ist insgesamt gut gewählt und so wissen die Darsteller überwiegend in ihren Rollen zu gefallen. Einzig Jennifer Garner enttäuscht als Karriere-Mutter und bleibt letztendlich blass. Dagegen brilliert Hauptdarsteller Steve Carell als Pami (Papamutter), was jedoch dazu führt, dass der Comedy-Star etwas zu dominant auftritt und somit die restlichen Darsteller zeitweise in den Hintergrund spielt.
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