Kritik: Burlesque (06.01.2011)

Wofür steht "Ali" eigentlich? -
Für Alice. -
Na, willkommen im Wunderland!

Wer ernsthaft erwartet hat, dass Christina María Aguilera in ihrem Schauspieldebüt als Alice Marilyn 'Ali' Rose aus dem Stegreif ohne nicht-stilistisches Overacting auskommen und die Kritiker weltweit vor Erstaunen erstarren lassen würde... hat sich - gelinde gesagt - eine gewisse kindliche Naivität erhalten können. Es scheint wieder die Saison für die vergoldeten Himbeeren angebrochen zu sein, bei der ich mich allerdings nicht als Erntehelfer verstanden wissen möchte.
Ja, ich sah in der Tat ein auf 118 Minuten gestrecktes, um eine sich auf dürren wie in die Jahre gekommenen Beinen dramaturgisch auf dem Schlussspurt wie an den Haarteilen herbeigezogen daher kommenden Erzählung erweitertes Musikvideo von Mrs. Aguilera, in dem sie eine gute, vor allem aber eine sehr weibliche Figur neben einer - für mich schauspielerisch wesentlich schwächeren - Cherilyn "Cher" Sarkisian machte.
Der von mir seit dem ersten Trailer zum darstellerischen Hoffnungsträger erhobenen Stanley Tucci wird seiner Rettungsankerwurfposition in meinen Augen vollends gerecht und rettet mich über  die z.T. langen schauspielerische Durststrecken des Films hinweg.
Mit offenen Augen für größtenteils minimalistisch bekleidete weibliche Körperformen, einem Gehör für große - wenn auch play(ge)back(te) - Stimmen und einem möglichst nicht ganz wachen Verstand kann die Burlesque-Show durchaus den Unterhaltungsaspekt im Kino bedienen.
Stimmen aus der Blog-Coop-osphäre:

Filmjounalisten: "Rekapitulation einer Variante des amerikanischen Traumes: Mädchen aus der Provinz schafft es auf die Tanz-Musik-Bühne Burlesque in L.A., hat ihren Durchbruch und kann sogar das Theater vor dem Zusammenbruch retten. [... Es ist] allerdings fraglich, ob man an diesen, hier zudem distanzlos-naiv präsentierten amerikanischen Traum noch glauben mag."Moviejones: 6/10
NEGATIV: "Auch wenn mit Burlesque kein Meilenstein des Genres geschaffen wurde, so bietet er doch sehenswerte Unterhaltung."filmtogo: "Hier geht es nicht um Originalität, es geht darum Christina Aguilera fürs Kino in Szene zu setzen. Der Zuschauer wird in den ersten Minuten ahnen, wie sich die Reise der Hauptdarstellerin gestalten wird."CineKie: 4/10

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