Kritik - Boardwalk Empire - Staffel 3

Erstellt am 5. Oktober 2013 von Tobias Lischka @tobe781

Nach dem schockierenden, aber auch bewundernswert konsequenten Ende der zweiten Staffel, war ich sehr gespannt, wie die Autoren um Serienschöpfer Terence Winter den Verlust einer der interessantesten Charaktere kompensieren können und die teilweise verärgerten Zuschauer wieder zurück ins Boot holen.

Überraschenderweise (oder bei einer HBO-Serie vielleicht auch nicht) nutzen die Autoren den Ausstieg der populären Figur überaus clever, denn anstatt eine Vielzahl an neuer Charakteren einzuführen, bekommen die bisher zu kurz gekommenen Charaktere mehr Zeit und Raum zur Entwicklung. Am meisten profitieren davon Al Capone, Nelson van Alden und Richard Harrow (einer meiner absoluten Favorites).

Nucky´s neuer Gegenspieler Gyp Rosetti übertrifft in Sachen Fiesheit und Brutalität alle bisherigen Schurken um Längen und sorgt für die ein oder andere unappetitliche Szene. Der cholerische Italiener ist zwar ein furchteinflößender Bösewicht, aber mehr als zu einem guten Staffelgegner taugt er nicht.

Auch in Staffel 3 ist die Geschichte mitreißend erzählt und mit fantastischen Dialogen unterlegt, aber im Gegensatz zu Staffel zwei, gibt es einige langatmige Nebenplots (Margarets heimliche Affäre und Nucky´s neues Herzblatt Billie Kent), die trotz eines wiederum grandiosen Finales den Gesamteindruck etwas trügen.

Fazit: Schauspielerisch, inszenatorisch und technisch ist auch die dritte Staffel von "Boardwalk Empire" grandios und sucht in der TV-Landschaft seinesgleichen. Gegenüber zur vorherigen Staffel besitzt zwar der spannende Plot einige langatmige Nebenplots, aber nichtdestotrotz reißt dieser den Zuschauer mit und hält den Spannungsbogen straff bis zum erneut grandiosen Finale.

Immer noch brillantes Fernsehen mit Top-Darstellern.

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