Anna Todd | Heyne | Klappbroschur | 12,99€ | 400 Seiten | 13.01.2020 | ISBN: 978-3-453-42004-5
– Manchmal hatte ich das Gefühl, wir waren eine Naturgewalt. In dem Moment waren wir ein Sturm, der aufkam, um eine Stadt zu zerstören. Okay, vielleicht war das ein bisschen dramatisch, aber eine Naturgewalt waren wir, wir vier Spring-Töchter. – S. 52
Die Spring-Mädchen Meg, Jo, Beth und Amy leben zusammen mit ihrer Mutter in New Orleans. Ihr Vater ist im Irak stationiert, und jede der Schwestern durchlebt neben der beständigen Sorge um ihn die schwierigen Momente des Erwachsenwerdens. Meg will möglichst bald heiraten und Mutter werden, Jo will als Journalistin die Welt verändern, Beth hilft lieber im Haushalt, und die zwölfjährige Amy schminkt sich zum ersten Mal und ist mit ihrem Smartphone online unterwegs. Und obwohl jede der Schwestern ganz genau weiß, was sie will, kommt es dann doch ganz anders als ursprünglich gedacht … (Random House)
Mein größtes Problem mit „Spring Girls“ ist die fehlende Authentizität. Zwar wird der Leser angenehm in die Geschichte eingeführt, indem Meredith, die Mutter der vier Spring-Familie, ihre geliebten Töchter nach und nach vorstellt, aber diese Zuneigung, das herzliche Gefühl, die Sympathie zu den vier bezaubernden vier Persönlichkeiten ist einfach ausgefallen. Ich bin mit den Charakteren nicht warm geworden. Es ist bekannt, dass jeder der vier Mädchen eine stereotypische Rollenverteilung im Roman einnimmt, sich vielseitig in ihren Charaktereigenschaften unterscheiden und jeweils andere Ziele im Leben anstreben – eine kunterbunte Familie. Doch das Setting einer militärischen Basis, in dem die Springs aufwachsen und die Charaktere, die wir im Verlauf kennenlernen, waren mir stets fremd. Figuren, die keinen bleibenden Eindruck hinterlassen – uninteressant, blass und alle äußerst oberflächlich.
Die Distanziertheit zu den Charakteren vergrößerte sich leider mit jedem Kapitel. Es ist wirklich schwierig, zu beschreiben, warum mir das Buch nicht zugesagt hat. Ich habe bis jetzt jedes Buch von Anna Todd gelesen und bin ein großer Fan ihrer „After“-Reihe, aber ihre persönliche Note habe ich in „Spring Girls“ nicht wiedergefunden. Zwischen den männlichen und weiblichen Charakteren knistert es nicht. Die Dialoge waren stets oberflächlich, die Monologe eintönig, denn es ging immer nur um Neid und Missgunst anderer Figuren. Es gibt Konflikte einzelner Hauptcharaktere, Momente des Erwachsenwerdens, die die Geschichte ein bisschen ins Rollen bringen, aber der Fokus wurde dann immer auf etwas anderes gelegt, oder der Perspektivwechsel lenkte ab. Die Geschichte lässt sich wunderbar flüssig lesen, aber auf der aussichtslosen Suche nach Spannung, Herzschmerz und einem Ort des Wohlfühlens wurde der Frust immens und der Lesespaß war schnell dahin.
Rezensionsexemplare beeinflussen nicht meine subjektive Meinung.
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