Kritik am Islam, Kritik an Muslimen

gespenst Kritik am Islam, Kritik an MuslimenImmer wie­der gerate ich in die selt­same Situation, mich gegen Vorwürfe weh­ren zu müs­sen, die mir Kulturrelativismus oder gar Islamfreundlichkeit unter­stel­len.

Und immer wie­der werde ich es nicht leid, zu erklä­ren, das ich unter­scheide. Einem Freund, mit dem mich vie­les ver­bin­det und eini­ges trennt, schrieb ich vor eini­gen Tagen diese Worte:

“Warum ist es so, dass wir bei jedem Christen unter­schei­den zwi­schen sei­nem Menschsein und der Kirche, der er ange­hört? Wir bekämp­fen die Religion; aber nicht die Menschen. Weshalb ist das hin­sicht­lich der Christen gän­gige Praxis; hin­sicht­lich des Islams jedoch nur sehr sel­ten? Hier unter­schei­den wir äußerst sel­ten zwi­schen dem Menschen und der Ideologie/Religion, der er oder sie ange­hört. Mich macht das mürbe.

Ich habe mehr damit zu tun, mich dafür zu ver­tei­di­gen, dass ich Menschen sehe wo andere Islamisten sehen, als dass ich ernst­haft gegen des Islam antre­ten kann. Man nannte mich einen Faschisten, weil ich es wagte, inner­halb einer kri­ti­schen Buchrezension dar­auf hin­zu­wei­sen, dass die mediale Berichterstattung über Muslime vor­ran­gig nega­tiv ist. Langsam komme ich mir ja sel­ber blöde vor… es klingt ja, als wolle ich den Islam ver­tei­di­gen. Doch nichts liegt mir fer­ner. Wenn ich an den Mullah denke, der nach der Filmvorführung auf dem Podium saß: der war ja noch beschränk­ter als der evan­ge­li­sche Pfarrer (der war dage­gen fast auf­ge­klärt zu nen­nen). Ich hasse diese Hirnwurmverkünder. Aber ich hasse nicht die, die sich diese Hirmwürmer “ein­fan­gen”. Denn was kann ich denn dafür, dass ich in einem kon­fes­si­ons­freien Elternhaus auf­wuchs? Nichts. So wenig wie die, die in isla­mi­schen Elternhäusern groß wer­den.

Wenn man nur z.B. an Schmidt-Salomon und Singer denkt und dabei im Kopf behält, dass wir sind, was wir wur­den, dann ist es ein­fach nicht als “huma­nis­tisch” zu begrei­fen, wenn wir uns anma­ßen, über Moslems zu rich­ten, weil sie Moslems sind. Gerade wir soll­ten uns frei davon machen, Menschen nach deren Religionszugehörigkeit zu bewer­ten. Menschen sind Menschen sind Menschen. Und erst dann Angehörige von Ideologien, Religionen oder was auch immer.”

Soweit mein Statement.

Der Empfänger der oben zitier­ten Mail schickte mir dann ges­tern den Link zu einem Artikel in der FAZ. Darin wird über isla­mis­ti­sche Auswüchse berich­tet, wie sie sich nach den Morden von Toulouse unum­strit­ten abge­spielt haben.
Er fragte dabei nach der Grenze zwi­schen berech­tig­ter und unbe­rech­tig­ter Islam-Kritik.

Dazu kann ich nur wie­der­ho­len:  Kritik am Islam – die­ser reli­giö­sen und poli­ti­schen Ideologie – ist und muss immer erlaubt sein. Daran gibt es gar kei­nen Zweifel. Keine Zweifel gibt es auch daran, die zu kri­ti­sie­ren, die diese Hirnwürmer ver­brei­ten oder ver­lan­gen, dass andere danach leben, was diese Ideologie vor­schreibt. Hiergegen muss die Zivilgesellschaft ohne Zögern vor­ge­hen. Darin tut sie sich aber schwer. Was mei­ner Meinung nach unter ande­rem auch damit zusam­men­hängt, dass aktu­ell auch die christ­li­che Religion auf dem Wege zu einer Radikalisierung ist. Und es – zumin­dest in Deutschland – poli­ti­scher Wille zu sein scheint, den Religionen neue Macht zuzu­ge­ste­hen.

Daran – so meine ich – krankt auch die not­wen­dige Differenzierung zwi­schen Ideologie und Mensch.

Die in dem FAZ-Artikel beschrie­be­nen (und von mir nur kopf­schüt­telnd ob die­ser unglaub­li­chen Dämlichkeit kom­men­tier­ten) Solidaritätskundgebungen für den Mörder aus isla­mis­ti­schen Reihen zeigt mir vor allem eines: wir sind noch sehr weit ent­fernt davon, eine auf­ge­klärte Gesellschaft zu sein.

Das Fehlen von Bildung und sozia­ler Sicherheit, gepaart mit einem aus­ge­präg­ten In-Group-Out-Group-Denken bringt die­sen Ausfluss an Dummheit zu Tage. Und es ist rich­tig, dass – wie im FAZ-Artikel beschrie­ben – eine Lehrerin, die dem Mörder hul­digte, ent­las­sen wurde. Allerdings stellt sich mir dann anders­herum die Frage, wes­halb eine deut­sche Bundeskanzlerin Beifall bekam, als sie den Tod Bin Ladens beju­belte. Solange sich die “Christenheit”, ver­tre­ten durch die Oberhäupter sich säku­lar nen­nen­der Staaten, noch für bes­ser hal­ten als z.B. mus­li­mi­sche Staatsoberhäupter; solange der Westen sich allem ande­ren arro­gant nähert – so lange wird die­ser Streit andau­ern.

Manchmal denke ich sogar, dass die­ser sog. “Kulturkampf” poli­tisch erwünscht ist. Lässt es sich doch damit gut ablen­ken von den Problemen im eige­nen Land. Es war schon immer ein Mittel der Herrschenden, sich Sündenböcke her­aus­zu­su­chen.

Im European schreibt Yasha Mounk dazu:

Integration kann nur klap­pen, wenn wir ohne Scham für unser Gesellschaftsmodell ein­tre­ten. Aber: Wie sehr die lange Geschichte des Abendlandes auch unser kul­tu­rel­les und archi­tek­to­ni­sches Umfeld prä­gen mag, das Wichtigste an unse­rem Gesellschaftsmodell lässt sich weder auf Leitkultur noch auf Geschichte redu­zie­ren. Es muss gerade darin beste­hen, jedem hier Ansässigen die glei­che Freiheit zu erlau­ben zu beten wie er mag, so zu essen wie er mag, sich so anzu­zie­hen wie er mag, und, ja, auch dies, sich seine eigene Kirche oder Moschee oder Synagoge zu erbauen.

Wir müs­sen ler­nen, zu dif­fe­ren­zie­ren. Zwischen denen, die zwar den isla­mi­schen Religionswurm im Kopfe haben, aber inte­griert in unse­rer Gesellschaft leben – und ist die über­wie­gende Mehrheit – und jenen, die die Grundregeln unse­res Zusammenlebens in Frage stel­len und dafür nicht vor Gewalt zurück­schre­cken. Denen gehört gehö­rig auf die Finger geklopft.

Nic


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