Krisenprofiteur Deutschland

Die Bundesrepublik Deutschland profitiert von der europäischen Krise. Das Institut für sozial-ökologische Wirtschaftsforschung hat den deutschen Gewinn auf fast 100 Milliarden Euro geschätzt. Zum selben Ergebnis kommt das Kieler Institut für Weltwirtschaft. Gleichzeitig schlagen Ökonomen vor, die deutschen Staatsschulden auf Kosten der kleinen Sparer abzubauen.
Immer mehr Anleger seien zu den „sicheren“ deutschen Staatsanleihen geflüchtet, weil die der sogenannten Problemländer von einer zunehmenden Ausfallgefahr bedroht sind. Die Zinsen für deutsche Staatsanleihen seien deshalb auf dem niedrigsten Stand in der Geschichte angelangt. Für Bundesanleihen mit zehnjähriger Laufzeit werden derzeit nur 1,37% Zinsen fällig, für fünfjährige nur 0,4% und Anleihen mit kürzerer Laufzeit werden mit null Prozent ausgegeben. Im Gegensatz dazu seien die Zinsen der „Problemländer“ in astronomische Höhen gestiegen.
Die Bundesrepublik Deutschland hat den höchsten Schuldenberg aller europäischen Länder: 2,1 Billionen Euro. Die europäische Krise ermöglichte es der deutschen Regierung, die Schulden umzuschichten; auslaufende Tranchen wurden durch zinsgünstigere ersetzt. Im Jahr 2007 zahlte die BRD für 1.582 Milliarden Schulden etwa 66,2 Milliarden Euro Zinsen (durchschnittlich 4,18%). 2011 betrug die Staatsschuld 2.089 Milliarden Euro ungefähr 60 Milliarden Euro Zinsen. Für ein Drittel mehr Schulden mussten fast zehn Prozent weniger Zinsen bezahlt werden. Durch die historisch niedrigen Zinsen konnten in den Jahren 2008 bis 2011 rund 65 Milliarden Euro eingespart werden, gibt die Deutsche Bundesbank an. Für das Jahr 2012 wird mit einem weiteren Zinsgewinn von 30 Milliarden Euro gerechnet.
Der niedrige Zins bringt die Bundesregierung in Versuchung, die Staatsschulden auf Kosten der kleinen Sparer abzubauen. Bei Zinsen von 1,37% und weniger und bei gleichzeitiger Inflation von gut zwei Prozent, werden neu aufgenommene Kredite jedes Jahr um ein Prozent entwertet. Ökonomen schlagen sogar vor, die Inflationsrate auf vier bis fünf Prozent zu steigern, was eine Enteignung der kleinen Sparer bedeutet. Ihr Vermögen verringert sich jedes Jahr um fünf Prozent, während der deutsche Staat seine Schulden „abbaut“.

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