Krise und Wahn

Von Tkonicz

Telepolis 04.11.2011
Je weiter sich die kapitalistische Systemkrise in die Gesellschaft und das Massenbewusstsein hineinfrisst, desto irrationaler gestaltet sich die öffentliche Rezeption des Krisengeschehens

So eine Crisis könnte auch ihre amüsanten Seiten haben. Wären die derzeitigen Zerfallsprozesse in der Europäischen Union nicht so brandgefährlich, dürfte man sich über das absurde Theater köstlich amüsieren, das Politik und Massenmedien mit zunehmender Krisenintensität aufführen. Wenn die eskalierenden nationalen Spannungen in der Europäischen Union mit persönlichen Lästereien des politischen Spitzenpersonals einhergehen, bei denen sich etwa Sarkozy über die mangelnde Disziplin Merkels bei ihrer Diät auslässt oder Berlusconi den “unpackbaren Hintern” der deutschen Bundeskanzlerin beschreibt, dann grenzt dass selbstverständlich an eine Satire, wie sie etwa von Spitting Image ausgebrütet worden sein könnte. Die Führer der “westlichen Welt” benehmen sich wie Schuljungen, die bei wechselseitigen Pöbeleien die Hackordnung auf dem Schulhof herzustellen versuchten.

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