Am 9. April stimmten erstmalig fünf Mitglieder der Linksfraktion im Bundestag einem Bundeswehrmandat zu, unter ihnen auch Stefan Liebich. Mit perfektem Timing hatte passend zum Thema die Jugend-BO „peaceful streetfighters“ aus Berlin Mitte am Abend des Tages Stefan und seine Abgeordnetenkollegin Katrin Vogler zu einer Diskussionsveranstaltung über linke Außenpolitik ins Karl-Liebknecht-Haus eingeladen. Nachdem beide Diskutanten kurz ihre Positionen dargestellt hatten und vor allem die Gemeinsamkeiten in ihren Ansichten hervorgehoben haben, begannen sie, auch die Unterschiede zu benennen. Während Katrin sich für die komplette Abschaffung der Bundeswehr einsetzt und militärische Einsätze pauschal ablehnt, plädierte Stefan für eine Einzelfallprüfung. Krieg jedoch, da waren sich beide total einig, ist keine Lösung für Probleme.
Danach begannen die Fragen nur so auf die beiden einzuprasseln. Ob es auch einen Nationalstaat ohne Armee gäbe, wie die Parallelen zwischen Bundeswehr und Wehrmacht aussähen, ob die Vernichtung der syrischen Chemiewaffen nicht auch ohne den Schutz durch die Bundeswehr möglich gewesen wäre oder wie eine neue linke Außenpolitik aussehen könnte. Die beiden Bundestagsabgeordneten beantworteten sie außerordentlich ausführlich.
Glücklicherweise hatten die Genossen aus Mitte noch daran gedacht, im Café Luxemburg einen Tisch zu reservieren, so dass die Debatte dann bei einem Bier noch ganz unkonventionell zu Ende gebracht werden konnte.