Krieg oder Frieden

Erstellt am 17. April 2011 von Plesotzkyuwe

Man stelle sich mal folgende Situation vor:

Ich stehe an der Bushaltestelle, und eigentlich warte ich auch nur auf den Bus, weil ich mein Auto aus der Werkstatt holen will. Aber ich stehe nicht sehr lange alleine an der Haltestelle, denn schon nach kurzer Zeit gesellt sich eine Frau mittleren Alters (auf gar keinen Fall werde ich hier das Alter einer Frau schätzen, denn als Mann weiß ich, was für Konsequenzen das nach sich ziehen kann!) zu mir und anstatt sich nur einfach neben mich zu stellen, oder sich auf einen von diesen extrem unbequemen Sitzen in dem viel zu kleinen und äußerst ungemütlichen Wartehäuschen zu setzen, muss sie ausgerechnet jetzt und hier ihrem Laster fröhnen!

Sie zündet sich also eine Zigarette an und beginnt damit die Luft um mich herum so zu verpesten, dass ich überlege, ob ich mir das T-Shirt vor die Nase ziehen sollte, nur um zu überleben, und nicht um ihr als Akt der Feindschaft dies zu verdeutlichen!

Was sie da genau rauchte, konnte ich nicht feststellen, aber es roch so, als wenn es eine Mischung aus Kuhdung, Teeblättern und einem Hauch verfaulter Eier wäre. Dies ist natürlich nur meine Deutung des Geruchs, wahrscheinlich roch die Frau es eher als blumiger Duft des Frühlings!

Der rettende Bus kam, und ich freute mich darüber, dass sie im Bus ja nicht rauchen konnte. Mit lautem Motorengeräusch hielt der Bus vor uns an. Und was tat sie jetzt? Ohne eine Mine zu verziehen, stieg sie ganz schnell vor mir ein. Ja, sie hatte sich eiskalt vor mich gedrängelt. Mir blieb also nichts anderes übrig, als knurrend hinter ihr einzusteigen. Aber dass war noch nicht alles. Sie fing an, die Sache langsam zu übertreiben. Um es kurz zu machen, ich musste warten, bis sie ihr Kleingeld herausgekramt hatte nur um eine Fahrkarte zu kaufen. Ich bezahlte meine Karte ebenfalls, nur um dann hinter dieser Frau herzulaufen, bis sie sich endlich einen Platz gesucht hatte.

So konnte ich mich auch endlich setzen, und mich jetzt von dem Gestank und der blöden Warterei erholen. Leider lag ich damit falsch. Es vergingen keine zwei Minuten, da stand sie auf und setzte sich direkt vor mich. Jetzt bemerkte ich auch, dass es nicht die Zigarette alleine gewesen sein konnte, die vorhin so penetrant gestunken hatte!

Warum in aller Welt ärgerte mich diese Frau nur? Die nächste halbe Stunde verging wie im Schneckentempo, und als ich endlich den Bus verlassen konnte, da war es wie ein riesiger Stein, der mir von der Brust fiel!

Ich stand also am Bahnhof und ließ mir das laue Lüftchen um die Ohren wehen, und dann wurde es mir mit einem Schlag klar!

Ich kannte diese Frau überhaupt nicht, ich wusste weder wie sie heißt noch warum sie nicht geduscht hatte. Sie war wohl Nikotinsüchtig, aber warum, das wusste ich doch gar nicht. Ich hatte mich weder mit ihr unterhalten, noch kannte ich sie von irgendwoher. Und dennoch hatte ich noch vor wenigen Minuten so einen Ärger auf sie verspürt!

Ohne weiter darüber nachzudenken, habe ich sie verurteilt und sie dann als Störung meiner persönlichen Ruhe und meiner Umwelt eingestuft! Dabei hatte sie weder ein böses Wort gesprochen, noch mir willentlich ein Leid zugefügt. Dies machte mich sehr nachdenklich!

Zum Schluss kann ich wohl nur dies sagen:

Es ist kein Wunder, dass es ständig irgendwo auf dieser Welt Krieg gibt, wenn nicht mal zwei Menschen sich vertragen können!

Ich werde in Zukunft wohl erst mal ein Gespräch anfangen, bevor ich andere in Schubladen einordne! Wer weiß, vielleicht ist diese Frau ja auch ganz nett, und ich hätte mehr gewonnen gehabt, wenn ich mich mit ihr unterhalten hätte, anstatt mich nur innerlich über sie zu ärgern!

Mal ehrlich, kennt nicht jeder von uns solche Situationen? Man muss dies nicht hinnehmen, es liegt an uns, die Welt nachhaltig und positiv zu verändern!

PS: Diese Frau gab es nie, genauso wie diese Geschichte nie wirklich  stattgefunden hat! Sie ist nur meiner Fantasie entsprungen! Man möge mir dies bitte verzeihen!

Aber hat nicht jeder schon einmal so etwas erlebt? Wir müssen die Welt formen, und wir sind es auch, die unseren Kindern vorleben müssen, wie man es richtig machen sollte!