Kreuzfahrten – sparen nicht nur beim Buchen

Von Martinto @LA_Reisemagazin

Die Kreuzfahrtbranche gilt immer noch als einer der am stärksten wachsenden Tourismuszweige weltweit. Vor allem aus der Mittelklasse und der oberen Gesellschaftsschicht setzen sich das Bordpublikum auf den Kreuzfahrtschiffen zusammen. Aber trotz, dass es sich dabei um relativ gut situierte Urlaubsreisende handelt, will wie in nahezu allen anderen Touristbranchen oft an allen Ecken und Kanten gespart werden. Doch mit der Logik wie die Sparmaßnahmen angegangen werden, ist es oft nicht weit her. Denn vielfach schont das vermeintliche Sparangebot nicht die Reisekasse. Während der Backpacker nach billigen Unterkünften, Transportmöglichkeiten, preiswerten Tages- und Trekkingtouren wie auch kostengünstiger Verpflegung sucht und der Pauschaltourist auf den ultimativen Lastminute Deal aus ist, kann der Cruiser Passagier unter ganz anderen Sparoptionen auswählen.

Sparen beim Buchen einer Kreuzfahrtreise

Zahlreiche Cruiserunternehmen betreiben einen harten Preiskampf auf dem Markt, darunter die Betten Carnival Corporation & plc in den USA), die Royal Caribbean Cruises Ltd. in England, das Unternehmen Genting Hong Kong Ltd., Carnival Cruise Lines, und auch AIDA Cruises Rostock, MSC Kreuzfahrten, TUI Cruises Hamburg und einige mehr. Wer nach Kreuzfahrtschnäppchen sucht, der hat auf den ersten Blick die Qual der Wahl. Ganzjährig stehen All-Inclusive Karibik Kreuzfahrten, Fern- und Nahost-Kreuzfahrten, Mittelmeer-Törns oder Südamerika Trips zu angeblichen Sparpreisen auf dem Programm. Doch genau hinschauen lohnt, denn scheinbar günstige Schnäppchen sind oft mit Haken – in den meisten Fällen Serviceeinschränkungen – verbunden.

Wer auf Luxus und Qualität anstatt Quantität setzt, der wird in den Offerten selten fündig. Das gilt auch für die Lastminute-Deals. Untersuchungen zufolge sind Lastminute-Angebote selten günstiger als die normalen Deals. Richtige Schnäppchen lassen sich mit sogenannten Error Fares – also Preisirrtümern in den Buchungssystemen machen. Um diese zu nutzen, wird jedoch eine große Flexibilität vorausgesetzt, da solche Deals nur sehr kurz und eingeschränkt zur Auswahl stehen. Wie es sich in Wahrheit mit der Buchung und den Vorteilen von Lastminute Deals und Frühbucher-Aktionen verhält, das hat der Reiseprofi von clever-reisen-magazin.de in Zusammenarbeit mit den BILD aufgezeigt. Vor jeder Schnäppchenbuchung sollten unbedingt die Reiseleistungen sowie Buchungsvermerke analysiert werden.

Wichtig ist bei allen Arten von Meer- und Flusskreuzfahrten die Serviceleistungen an Bord, Landgänge sowie die An- und Abreise genau unter die Lupe zu nehmen. Sind Getränkepakete mit enthalten? Oder wie sieht es mit Nachprogrammen aus?

Kreuzfahrtschiff Südamerika

Clever eine Kreuzfahrt online buchen – Flexibilität heisst das Zauberwort

Um ein hohes Sparpotenzial bei der Buchung einer Kreuzfahrtreise auszuschöpfen, ist Flexibilität in der Reisezeit eine Voraussetzung. Wer Ferientermine vermeiden kann, der spart mit höchster Wahrscheinlichkeit. Flexibilität gilt auch in Bezug auf die Wahl des Bootes und der Reederei. Denn oftmals werden die gleichen Leistungen auf unterschiedlichen Booten zu stark differenzierten Preisen angeboten. Manche Unternehmen setzen einige Wochen vor dem Start des Törns die Preise herab. Pokern kann sich auszahlen, ist aber ein Va-Bon-Spiel. Ganz clevere Kreuzfahrt-Sparprofis nutzen die Repositioning-Fahrten aus. Es handelt sich dabei um die After-Season Fahrten oder auch Umverlegung des Streckenverlaufs in die jeweils wärmere Region.

Den Landgang selbst organisieren – über das Internet Privattouren buchen

Ich selbst betreibe in Uruguay ein Travelunternehmen, das die Wünsche von Kreuzfahrern in Bezug auf individuelle Tages- und Entdeckungstouren erfüllt. Sicher ist, dass viele Kreuzfahrer bei den Landgängen nach personalisierten Städtetouren suchen. Diese werden sicherlich nicht auf den Booten selbst angeboten und auch die Anbieter, die an den Hafeneingängen stehen, warten mit nicht mehr als Standardtouren auf. Es geht für einen Batzen Geld zu den gewöhnlichen Zielen, die in jedem Reiseführer stehen. Solche Touren können auch auf eigene Faust mit dem Taxi oder einer Remise durchgeführt werden, was dann weitaus kostspieliger wird.
Preiswerter ist das Entdecken des Zielortes zu Fuß oder mit dem Bus. Beides schränkt die Bewegungsfreiheit allerdings beträchtlich ein. Am besten ist es einen vielsprachigen Privatanbieter über das Netz anzuheuern und eine Vorab-Tourorganisation planen. Es lohnt sich auf den Booten dann womöglich noch größere Gruppen zusammenzustellen, denn die Privatunternehmen gewähren Preisnachlässe ab 5 oder Personen. Mit solchen Anbietern kommen die Gäste in den Genuss außergewöhnlicher Reiseziele an dem betreffenden Ort. So kann bei einer 8–10 stündigen Sightsseeingtour während einer Karibik Kreuzfahrt auch auf Wunsch der Strand, das Meer und die Sonne stressfrei genossen werden.

Kreuzfahrtschiffe in Punta del Este Uruguay

Achtung bei den Getränkepreisen

Wer nicht All-Inklusive mit Getränkepakete bucht, für den kann die Kreuzfahrt teuer werden. Vor allem, wenn die Bar ein Lieblingsort auf dem Cruiser ist. Kreuzfahrer, die auf Booten von US-amerikanischen Reedereien schippern sollten wissen, das in vielen Fällen noch einmal automatisch 15 Prozent Servicegebühr fällig werden. Nicht überall, wie auf verschiedenen deutschen Schiffen, sind die Cola, verschiedene Biersorten, Wein und Wasser kostenlos. Doch auch dieser Service kann seinen Preis haben, denn es ist durchaus möglich, dass wie schon erwähnt, die Preise für Kreuzfahrten mit einem solchen Service teurer ausfallen können als bei den Konkurrenten, die diesen Service nicht bieten. Am besten daher eine Getränke-Flatrate mitbuchen. Obwohl diese auch ihre Haken haben kann, denn es muss oft die Flat für jeden Tag der Reise gebucht werden, auch wenn sich der Gast gar nicht an Bord (Landgang) befindet. Mehr zu dem Thema in dem WELT-Artikel.