Das erste Mal bin ich vor zweieinhalb Jahren geflogen: nach Kreta. Ab in die Sonne, das Meer und den Sommer genießen - das war mein Ziel. In einer Woche habe ich eine Insel mit vielen Seiten kennen gelernt. Ausgangspunkt war mit Chersonissos der Norden Kretas. Ich möchte Dir einen besonderen Kreta Ausflug mit dem Mietwagen vom Norden in den Süden zeigen, bei dem Du viel entdecken kannst und Dir Tipps geben, was Du vielleicht lieber lassen solltest.
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Ausgangspunkt: Chersonissos
Wer auf Massentourismus steht, der ist in Chersonissos gut aufgehoben. Hier gibt es viele Strände, Bars, Geschäfte und natürlich Touristen! Doch vor meiner Reise nach Kreta hatte ich noch von anderen Highlights gehört. Die Lassithi-Hochebene sollte schön sein und ebenso der Süden Kretas gänzlich anders. Zum Glück war ein Mietwagen (das kleinste und günstigste) für einen Tagesausflug schnell und günstig über das Hotel buchbar und so stand unserem Ausflug nichts mehr im Wege.
Ab in die Lassithi-Hochebene
Ein Ausflug in die Lassithi-Hochebene ist von Chersonissos nicht weit entfernt und damit ein ideales Ziel. Rund eine Stunde lang sind wir die Berge hinauf und an ihnen vorbei gefahren, um dann zur Hochebene zu gelangen. Diese Hochebene ist besonders, da sie auf mehr als 800 Metern Höhe liegt und total flach ist - umgeben von Bergen. Hier wird vor allem viel Landwirtschaft betrieben und von den Bergen an den Seiten hast Du einen wunderschönen Ausblick auf dieses einzigartige Plateau.
Alleine hier könnte man sich einen ganzen Tag aufhalten und wandern. Unser erster Stopp sollte die Höhle des Zeus in Psychro sein, in der Zeus geboren sein soll. Dieser Ort liegt am Rande der Lassithi-Hochebene. Mit einem Smartphone-Navi kannst Du Dich einfach hin navigieren lassen. Der Parkplatz am Fuße der Höhle kostet 2 Euro Parkgebühren, von diesem aus musst Du dann zu Fuß zur Höhle hinauf. Und dieser ist wirklich weit - zumindest wenn es 35 Grad im Sommer sind.
Rund 100 Höhenmeter trennen den Parkplatz vom Eingang der Höhle - steil geht es hinauf. Nach gut 20 Minuten ist die Strecke geschafft und man kann direkt vor der Höhle ein Ticket in Höhe von 4 Euro für den Besuch der Höhle kaufen.
Die Höhle selbst hat mich nicht vom Hocker gerissen, da es „nur" ein Raum ist, in den man hinunter geht und wir uns nicht einmal zehn Minuten in dieser aufgehalten haben. Viel interessanter fand ich den Ausblick von der Höhle aus auf die Hochebene!
Von Psychro an die Südküste Kretas
Spannend war unsere weitere Tour Richtung Südküste Kreta, die unser Tagesziel sein sollte. Gegen 12 Uhr sind wir aufgebrochen - haben jedoch kein Navi benutzt und „versucht", so zur Südküste zu gelangen. Doch leider haben wir uns im Dikti-Gebirge mit mehr als 2.000 Metern Höhe verirrt und sind die Strecke der Jeep-Safari mit unserem kleinen Mietwagen gefahren. Auch wenn ich mich sonst sehr gut orientieren kann, schwirrt mir mein Spruch „Ich glaube, wir müssen da vorne links lang" immer noch im Kopf umher.
Spontan und ohne Navi einfach einen Berg hochzufahren, kann ich Euch wirklich nicht empfehlen. Rund zwei Stunden sind wir auf einer einspurigen Schotterpiste mit Schritttempo gefahren und hatten teilweise echt Panik, auf der unbefestigten Straßen wegzurutschen - was wir bei der Abfahrt dann auch sind. Weit und breit war kein Mensch oder Auto zu sehen, sodass wir echt froh waren, nach gut zweieinhalb Stunden wieder auf einer normalen Straße zu fahren. Puh. Okay, schnell weiter.
Die Strecke Richtung Südküste war dafür gigantisch! Von den Bergen aus konnte man direkt auf das Meer blicken und direkt sehen, wo wir bald sein würden. Da die Zeit schon recht fortgeschritten war, entschieden wir uns, den nächst besten Ort am Wasser zu nehmen und dort hinzufahren.
Dort angekommen merkten wir schnell, dass hier nicht wirklich etwas los war. Von Hotels und Touristen keine Spur, während es im Norden nur davon wimmelte. Auch herrschte hier kein Wind, sondern eine sehr trockene Luft, was sehr angenehm war. Während im Norden die Wellen schon sehr hoch schlugen, war das Meer an der Südküste total klar und sehr ruhig.
Rund eine Stunde hielten wir uns am Strand und im Wasser auf und waren echt fasziniert von einem ganz anderen Kreta.
Rücktour nach Chersonissos
Auf unserer Rücktour ging es auch wieder einen Berg hoch, von wo aus man noch einmal einen tollen Blick auf die Südküste hatte. Nach unserer Horrorfahrt auf der Hintour, hielten wir uns dann auf der Rückfahrt aber auf der Autobahn Richtung Heraklion auf, was wesentlich sicherer und auch schneller war, sodass wir nur rund eine Stunde zurück zum Hotel benötigten.
Fahre niemals ohne Navi in einem fremden Land und denke niemals, dass es da vorne links eigentlich lang gehen müsste. So oder so ähnlich lautet eine Lehre, die ich auf diesem Ausflug mit dem Mietwagen auf Kreta mitgenommen habe. Im Süden Kretas haben wir uns viel zu wenig aufgehalten, obwohl uns die eine Stunde sehr gut gefallen hat. Ruhiges Wasser, warme Luft - wir kommen gerne wieder. Und ihr?