[Kreativplausch] Magisch wird's mit C. M. Singer

[Kreativplausch] Magisch wird's mit C. M. SingerWenn jemand den Dreh raus hat, den Lesern Herzschlagmomente bester Güte während einer viel zu rasch ausgelesenen Buchreihe zu bieten, dann ist es C. M. Singer. Eine Autorin, die seit 2011 mit ihrer "... und der Preis ist dein Leben"-Serie — wozu bisher die Bände "Mächtiger als der Tod", "Ruf der anderen Seite" sowie "Dunkle Bestimmung" zählen — ihre Leser und Fans zu begeistern weiß. Mit ihrer Fantasy-Reihe, die einem unwiderstehlichen Cocktail (= Zaubertrank) aus cleverem Kriminalroman, außergewöhnlicher Liebesgeschichte und übersinnlichen Schwingungen entspricht, gelang es C. M. Singer, ihren geschrieben Worten in der heiß umkämpften Buchbranche eine Stimme zu geben, die gehört wird. [Kreativplausch] Magisch wird's mit C. M. SingerC. M. Singer ist viel beschäftigt. Und diese Tatsache ist nicht nur dem Aspekt geschuldet, dass die Autorin hauptberuflich in die Welt des Marektingmanagements eintaucht, sondern eben auch ganz besonderen Ambitionen als kreativer Kopf hinter einer umfangreich ausstaffierten Geschichte.C. M. Singer hat sich die Neuauflage ihrer bisher erschienen Bände der unglaublich gut in Szene gesetzten Dramaturgie rund um Elizabeth Parker und Daniel Mason zum Ziel gesetzt. Ihre Hauptfiguren, die als Duo der Extraklasse auf Mörderjagd gehen, sind ab diesem Herbst in den Bänden "Ghostbound" und "Soulbound" im Programm des Amrûm Verlags zu Hause. Ferner arbeitet C. M. Singer zeitgleich an der Veröffentlichung ihrer Werke in englischer Sprache sowie der Fortsetzung "Spellbound"
Definitiv ein Arbeitspensum, das aufhorchen lässt und dabei sowohl die Autorin selbst als auch ihre Fürsprecher bei guter Laune hält.[Kreativplausch] Magisch wird's mit C. M. SingerIch hatte bereits das Vergnügen, C. M. Singer einmal zu treffen [auf dem Foto mit der nicht minder fürs Schreiben brennenden Ivy Paul auf der Leipziger Buchmesse 2013], was im Übrigen eine tolle Zusammenkunft war. 
Nun konnte/wollte/durfte ich es mir schlicht und ergreifend nicht nehmen lassen, ihr ein paar Fragen zu stellen, deren Antworten uns die Zeit, bis die nächsten ihrer Seiten in den Druck gehen, möglichst angenehm überbrücken. Ich hoffe inständig, dass dies gelungen ist. Aber lest selbst ... 
~ Kreativplausch ~
Liebe C. M.,

erst einmal vielen Dank dafür, dass du dich ohne ein Zögern bereiterklärt hast, für ein paar Fragen von mir Rede und Antwort zu stehen! Immerhin steckst du inmitten einer neuen spannenden Phase deines Autorenjahres, das bisher alles andere als eintönig zugegangen ist. Denn nachdem deine „… und der Preis ist dein Leben“-Reihe (=  „Ghostbound“-Reihe) unter den deutschen Lesern ihr Fans gefunden hat, arbeitest du nicht nur fleißig an einer Fortsetzung der ersten drei Teile, sondern hast ebenjene bereits publizierte Trilogie auch dem internationalen Publikum zugänglich gemacht, indem eine englischsprachige Version des ersten Teils – sprich „Ghostbound – Love is Stronger than Death“ – seit Juni 2013 erhältlich ist und auch die beiden folgenden Teile noch ganz demnächst übersetzt erscheinen werden. Was für ein Pensum!
Ich habe zu danken, liebe Kora, dass du mich auf deine Couch eingeladen hast. Und danke für den Kaffee und den leckeren Käsekuchen! :)
Das beeindruckende Netz auf Handlungsfäden, das du rund um die Geschichte deiner beiden Protagonisten Liz und Danny gestrickt hat, besticht ohne Zweifel durch seine Komplexität. Neben dem großen Teil des Übersinnlichen/des Paranormalen greifst du sowohl Elemente einer ausgeklügelten Kriminalgeschichte als auch die eines nahe gehenden Liebesromans auf. Welche dieser drei Komponenten stellt(e) für dich eine besondere Herausforderung während des Schreibens dar und womit begründest du dieses Empfinden?
Die einzelnen Komponenten sind nicht das Problem. Sie zusammenzubringen und sinnvoll zu verknüpfen, DAS ist die Herausforderung. Wie komme ich von A nach B und baue C noch passend ein, ohne D dabei aus den Augen zu verlieren? Es ist sehr leicht, sich dabei zu verzetteln ;) Und ich hätte noch ein Dutzend mehr Nebenstränge einbauen können, das Ganze ist nämlich wie ein eigenes kleines Universum, in dem ganz viel parallel passiert.
Seit deiner Jugend begleitet sich die Verbundenheit zum spannenden Feld des Paranormalen. Wie kam es dazu und wann hast du dich dazu entschlossen, gerade diese Vorliebe zu einem Merkmal deiner Arbeit als Autorin zu machen?
Einen großen Teil meines Interesses habe ich wohl meiner Mutter zu verdanken, denn sie hat da eine ähnliche Ader wie ich. Und dann liegt das sicherlich auch an den Büchern und Filmen, die ich als Jugendliche inhaliert habe, naja, eigentlich schon als Kind, wenn ich so an „Hui-Buh, das Schlossgespenst“ und „Die kleine Hexe“ denke. Dass ich das auch in meine Geschichten mit einfließen lasse, erschien mir ganz natürlich. Immerhin verarbeite ich darin alles, was mich persönlich interessiert. Ich schreibe praktisch nur, was ich selbst auch lesen würde. Ich bin meine Zielgruppe ;)
Welchen Ort würdest du als den magischsten bezeichnen, den du bisher erlebt hast?
Ui, schwierig. Magisch in welchem Sinn? Romantisch magisch? Spirituell magisch? Übersinnlich magisch? Also letztes Jahr habe ich ja in einem Hotel in San Francisco übernachtet, in dem es angeblich spukt. Ich habe dort sogar einen Ghost Hunt mitgemacht. Aber leider habe ich nichts Übersinnliches gehört oder gesehen :(
Der romantisch-magischste Ort war für mich auch in San Francisco: Das erste Mal, als ich die Golden Gate Bridge im Sonnenuntergang gesehen habe. 
Außerdem war das Olympia-Stadion in München ein echt magischer Ort, als U2 auf der Bühne stand und „Moment of Surrender“ spielte. *Gänsehaut*
Deine Figuren sprühen nur so an Persönlichkeit. Sie haben allesamt liebenswürdige wie auch eigenwillige Eigenschaften. Als besonders gelungen sticht die Natürlichkeit heraus, mit der sie menschliche Stärken und Schwächen ausstrahlen. Ganz zu schweigen von den illustren Dialogführungen. Was denkst du, wie es dir gelingt, genau einen solchen beim Leserpublikum Anklang findenden Grundtenor aus Witz, Wahnsinn und Wärme auf den Punkt zu treffen?
Also zunächst einmal freut es mich riesig, dass du das so empfindest :) 
Hm, ich könnte mir vorstellen, das liegt daran, dass ich die Charaktere nicht am Reißbrett „konstruiert“ habe. Für mich sind das echte Menschen mit Stärken, Schwächen … einer Vergangenheit. Sie haben ein Eigenleben und eigene Stimmen entwickelt. Vielleicht kommen sie deshalb natürlich und echt rüber, denn sie tun und sagen nicht nur Dinge, die die Story weiterbringen.
Wie sehr kannst du Parallelen zwischen dir und Liz, die als taffe Journalistin ebenfalls das knallharte Geschäft der schreibenden Zunft erfährt, ziehen?
Die Parallelen sehe ich eigentlich weniger in unseren Jobs, sondern ganz generell im Dasein als (doch ein wenig ehrgeizige) Frau in einer männerdominierten Berufswelt. Da muss man manchmal schon Ellenbogen und Durchsetzungsfähigkeit zeigen. Aber wie Liz würde ich zum Erreichen meiner beruflichen Ziele nie über Leichen gehen und habe klare moralisch/ethische Grundsätze. 
Die Cliffhanger, die du clever in Szene setzt, haben es in sich und verfehlen dementsprechend ihre Wirkung kaum. Während die einen sie als filmreif betiteln, empfinden sie andere Leser vielmehr als „gemein“. Gab es beim Schreiben einen Moment, in dem du sozusagen einen Geistesblitz hattest und gemerkt hast, das dieses oder jenes Kapitel der perfekte Cliffhanger wäre, oder hast du präzise auf die jeweiligen Enden deiner Buchteile hingearbeitet?
Nein, Cliffhanger als Buchabschlüsse hatte ich gar nicht im Kopf. Denn eigentlich war es ja zunächst nur ein Manuskript. Erst, als es darum ging, das Manuskript in drei – und jetzt im neuen Verlag zwei – Bücher aufzuteilen, haben sich gewisse Kapitel als Abschlüsse angeboten. Ich wollte die Geschichte ganz einfach nur spannend halten, sonst hatte ich keinen Hintergedanken :)
Gibt es Kapitel, bei denen du bereits während des Schreiben merkst, dass sie zu deinen persönlichen Lieblingskapiteln avancieren können? Wenn ja, woran könnte das vermutlich liegen?
Oh ja, die gab es. Der ganze Teil in St. Agnes, zum Beispiel, oder das letzte Kapitel in Ghostbound (ehemals das letzte Kapitel in Band 2 … Leser wissen, welches ich meine ;)) Diese Kapitel schreiben sich praktisch von selbst und ich kann nicht aufhören, bis sie fertig sind. 
Woran das liegt, kann ich nicht genau sagen, aber ich glaube, es sind einfach wichtige Teile der Geschichte, die schon früh in meinem Kopf fertig sind. Da ich lange mit ihnen „schwanger gehe“, sind sie besonders ausgereift. Und wenn sie dann „endlich“ aufgeschrieben werden, läuft es wie von selbst.
Es muss ein unglaubliches Gefühl sein, die eigene in Deutschland beliebte Buchreihe nun auch ins Englische übersetzt zu wissen. Wie sehr magst du die englischsprachigen Versionen deiner Bücher, nachdem die Originale an sich bereits einen recht lebendigen britischen Charme transportieren?
Ich liebe sie! Es ist so toll, Danny, Liz & Co so sprechen zu „hören“ wie sie nun mal sprechen. That´s bloody brilliant! Ich hatte sehr viel Glück mit meiner Übersetzerin Claudia Rapp und meiner Lektorin Diane Ashfield. Sie haben die Charaktere und die Stimmung perfekt verstanden und die Übersetzung super umgesetzt.
Welche größten Unterschiede bemerkst du, wenn du den Schreibprozess der „Ghostbound-Reihe“ mit dem ihrer Fortsetzung vergleichst? Wie leicht oder schwer fällt es dir –  trotz oder gerade wegen des großflächigen Zuspruchs für dein Debüt – weiterhin deinem Stil treu zu bleiben, weitere Überraschungseffekte zu kreieren und neue Spannungsbögen zu schlagen?
OB es mir gelingt, müssen nächstes Jahr die Leser entscheiden ;) Aber ich hoffe schon, dass ich der Erwartungshaltung gerecht werde. Und das ist auch gleich das richtige Stichwort. Die Erwartungshaltung der bestehenden Leserschaft ist der große Unterschied. Früher habe ich ja „nur“ für mich geschrieben, jetzt schreibe ich auch für meine Leser. Es ist eine Gratwanderung, dass man Charakteren, Stimmungen, Handlungssträngen, Settings, usw. treu bleibt, aber trotzdem was Neues und Spannendes bietet. Manchmal muss ich mich wirklich besinnen, um nicht zu viel über die Erwartungen anderer nachzudenken, sondern MIR treu zu bleiben.
Ohne dass du allzu viel verraten musst – ein kleines bisschen oder auch ein kleines bisschen mehr sind wir schon neugierig –, was kannst du zu den Akzenten sagen, die zu mit „Spellbound“ setzen möchtest?
Die Stimmung wird ein bisschen düsterer werden als bei den Vorgängern, denn es geht um Flüche, Voodoo und Besessenheit. Aber es wird auch viele herzerwärmende (und herzzerreißende) Momente geben. Außerdem wird die „Scooby-Gang“ mehr in den Mittelpunkt rücken.
Wenn dir Danny als Geist auf deiner ganz persönlichen „Ghostbound-Lesereise“ zur Seite stehen würde und mit dir in Wimpernschlaggeschwindigkeit und ohne Umwege von Ort zu Ort reisen könnte, welches wären die drei Fleckchen Erde, die unbedingt Teil dieser Tour sein müssten und aus welchen Gründen?
London stünde natürlich ganz oben auf der Liste :) Erstens habe ich Entzug und zweitens sollte mir Danny „sein“ London zeigen.
Dann würde es nach New York gehen, denn das steht schon seit Ewigkeiten auf meiner „Must See“-Liste.
Und als letztes würde ich mit ihm in den Himalaya reisen. Denn dorthin komme ich ohne „geisterhafte“ Unterstützung sicherlich niemals in meinem Leben.
Zur Krönung des Ganzen: Stell dir vor, du hättest die Möglichkeit für diese Lesereise nicht nur Danny, sondern ebenso den Geist einer großen Persönlichkeit der Geschichte als Rückendeckung engagieren zu können. Für wessen Geist würdest du dich weshalb entscheiden?
William Shakespeare. Ich würde ihn gerne fragen, ob er seine Werke wirklich selbst geschrieben hat und wie es im London der Tudor-Zeit so zugegangen ist. 
Liebe C. M., ich sage nochmals herzlichen Dank für die Möglichkeit, dich interviewen zu dürfen und dabei ein klein wenig mehr in deine Welt, die sich wie von Geisterhand dreht und noch viele packende Lesestunden bereitzuhalten verspricht, einzutauchen. Es gibt mit Sicherheit noch zahlreiche Details, die uns, deine Leser, brennend interessieren würden. Doch fürs Erste und bevor es Mitternacht schlägt, soll dies genügen. Ich freue mich jetzt schon auf deine meisterhafte bzw. wie es im Singer-Wortlaut wohl eher heißen müsste geisterhafte Fortsetzung „Spellbound“!


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