Nachdem London letzte Woche von wüsten Randalen heimgesucht wurde, überbieten sich die Politiker und Medien mit schlauen Rezepten und Ideen. Maximale Härte, Law and Order, Bestrafung und Nulltoleranz gegenüber dem "kranken" (Zitat des britischen Premierministers David Cameron) Packs wird gefordert. Der Mittelstand, die Unterschicht aus ganz England und auch die Wohlhabenden rücken zusammen und verurteilen die Gewalt einhellig. In Petitionen werden harte Massnahmen gefordert, der Premierminister und Politiker schimpfen was das Zeugs hält und die berüchtigten britischen Revolverblätter machen freudig mit. "Wir werden euch finden und wir werden euch hart bestrafen", so David Cameron. Jippiaje, Cowboy! Wie einfach die Welt doch ist!
Selbstverständlich sind Ausschreitungen unter keinem Titel zu rechtfertigen. Es ist absolut inakzeptabel, Geschäfte zu plündern und Häuser in Brand zu stecken, geschweige denn Menschen zu attackieren. Man verbessert die eigene Situation so überhaupt nicht und anderen zu schaden, weil man selber nichts hat, ist ziemlich nieder. Und auch wenn ich persönlich der Meinung bin, dass eine gewisse Law and Order Politik durchaus Sinn macht, schiessen die Leute in diesem Fall weit übers Ziel hinaus. Der Ruf nach maximaler Härte ist nämlich kurzsichtig, einseitig und befriedigt vielleicht die Rachlust geschockter Bürger, aber bringt ganz sicher nichts, um künftige Krawallen zu verhindern.
Auch wenn Ausschreitungen nicht zu rechtfertigen sind, so sollten sie bei näherer Betrachtung gar nicht so überraschen. Menschen die in Problembezirken reicher Grossstädte leben, sind frustriert und haben oftmals schlechte Zukunftsaussichten. Während das Wirtschaftszentrum floriert und dort viel investiert wird, werden die Problembezirke gleich nebenan vergessen. Dass in Krisen aber gerade die Menschen, dieser Bezirke die ersten sind, die entlassen werden oder auf deren Rücken Sparmassnahmen vorgenommen werden, blendet man schnell aus. Gemäss diversen Medienberichten haben in letzter Zeit Messerstechereien und Überfälle in diesen Problembezirken Londons in den letzten Jahren zugenommen. Und was hat man dagegen unternommen? Kaum etwas. Schliesslich war dies ein Problem der Menschen, die dort leben. Was geht die ziemlich gut lebende Mittelschicht die Probleme der Unterschicht in ihren Bezirken an, scheint die Devise zu sein.
Und nur einmal denkt man an die Menschen dort, dann wenn es darum geht, Sparmassnahmen einzuleiten. Sparmassnahmen, die aufgrund von Krisen nötig wurden, für die gerade die Unterschicht am wenigsten etwas dafür kann. Bildungszuschüsse und Arbeitsbeschaffungsprogramme werden gestrichen, Studiengebühren drastisch erhöht, Sozialleistungen gekürzt. Nachdem also die Leute in diesen Vierteln massenhaft ihre bereits schlecht bezahlten Stellen verlieren, streicht man Programme, die ihnen helfen sollen, wieder Arbeit zu bekommen? Leute, deren einziger Ausweg aus ihrer Misere Bildung ist, um bessere Jobs zu bekommen, werden übers Portemonnaie daran gehindert, zu studieren. Für die Olympischen Spiele 2012 hat man aber massenhaft Geld zur Verfügung, um die Welt zu beeindrucken. Wo bitteschön bleibt hier die Logik?!
Als erste Massnahmen werden nun Jugendliche, die an Krawallen teilgenommen haben, zusammen mit ihren Familien aus den Sozialwohnungen gewiesen. Premierminister Cameron erachtet dies als gute Massnahme und meint dazu, dass die Leute, die ihre Bezirke zerstören, keine Hilfe zu erwarten hätten. Klingt verführerisch einfach. Klingt verführerisch gerecht. Aber was dann? Wo sollen diese Leute dann wohnen. "Pech gehabt" - lautet die Antwort des Premierministers (und vieler Menschen). Auch das klingt plausibel. Nur verbessert das die Situation? Wenn nun alle Krawallanten obdachlos werden, werden sie dann weniger an Krawallen teilnehmen? Wohl kaum. Man raubt den Menschen ihr letztes Fünkchen Perspektive und hat damit seinen Durst nach Rache gestillt. Dass Menschen, die aber gar keine Perspektiven mehr haben, umso gefährlicher werden, blendet man aus.
Für den Premierminister wäre dies nun beinahe schon ein Glücksfall gewesen, hätte er sich nicht so unfähig angestellt und die Kürzungen von 20% bei der Polizei verteidigt. Ansonsten kann er aber nun Sparmassnahmen, die besonders die Armen betreffen, umso rücksichtsloser beschliessen und verkaufen. Schliesslich hat niemand Mitleid mit potenziellen Krawallanten. Die Tatsache, dass die Sparmassnahmen aber auch die Polizei betreffen und dort 20% gekürzt werden soll, versteht aber niemand mehr. Und so betreibt die Regierung weiter ihr unsinniges Spiel auf beiden Seiten: Weniger Polizei und weniger Perspektiven für die Unterschicht. Das ist nicht nur unlogisch, sondern ein gefährlicher Mix der zu einem giftigen Cocktail für die britische Gesellschaft (und alle anderen Gesellschaften, die dieses Rezept kopieren) werden kann.
Am Ende gibt es nur Verlierer: Die Regierung, die ihre Unfähigkeit demonstriert, die Randalierer, die jeglichen Goodwill verspielt haben und die Opfer, die unter den Ausschreitungen gelitten haben. Der giftige Cocktail hat bereits gewirkt, statt aber schlauer zu werden und ein Rezept dagegen zu finden, wird noch etwas mehr Gift dazu gemischt. Und das ist es, was eine traurige Geschichte vollends zu einem Drama werden lässt!
Selbstverständlich sind Ausschreitungen unter keinem Titel zu rechtfertigen. Es ist absolut inakzeptabel, Geschäfte zu plündern und Häuser in Brand zu stecken, geschweige denn Menschen zu attackieren. Man verbessert die eigene Situation so überhaupt nicht und anderen zu schaden, weil man selber nichts hat, ist ziemlich nieder. Und auch wenn ich persönlich der Meinung bin, dass eine gewisse Law and Order Politik durchaus Sinn macht, schiessen die Leute in diesem Fall weit übers Ziel hinaus. Der Ruf nach maximaler Härte ist nämlich kurzsichtig, einseitig und befriedigt vielleicht die Rachlust geschockter Bürger, aber bringt ganz sicher nichts, um künftige Krawallen zu verhindern.
Auch wenn Ausschreitungen nicht zu rechtfertigen sind, so sollten sie bei näherer Betrachtung gar nicht so überraschen. Menschen die in Problembezirken reicher Grossstädte leben, sind frustriert und haben oftmals schlechte Zukunftsaussichten. Während das Wirtschaftszentrum floriert und dort viel investiert wird, werden die Problembezirke gleich nebenan vergessen. Dass in Krisen aber gerade die Menschen, dieser Bezirke die ersten sind, die entlassen werden oder auf deren Rücken Sparmassnahmen vorgenommen werden, blendet man schnell aus. Gemäss diversen Medienberichten haben in letzter Zeit Messerstechereien und Überfälle in diesen Problembezirken Londons in den letzten Jahren zugenommen. Und was hat man dagegen unternommen? Kaum etwas. Schliesslich war dies ein Problem der Menschen, die dort leben. Was geht die ziemlich gut lebende Mittelschicht die Probleme der Unterschicht in ihren Bezirken an, scheint die Devise zu sein.
Und nur einmal denkt man an die Menschen dort, dann wenn es darum geht, Sparmassnahmen einzuleiten. Sparmassnahmen, die aufgrund von Krisen nötig wurden, für die gerade die Unterschicht am wenigsten etwas dafür kann. Bildungszuschüsse und Arbeitsbeschaffungsprogramme werden gestrichen, Studiengebühren drastisch erhöht, Sozialleistungen gekürzt. Nachdem also die Leute in diesen Vierteln massenhaft ihre bereits schlecht bezahlten Stellen verlieren, streicht man Programme, die ihnen helfen sollen, wieder Arbeit zu bekommen? Leute, deren einziger Ausweg aus ihrer Misere Bildung ist, um bessere Jobs zu bekommen, werden übers Portemonnaie daran gehindert, zu studieren. Für die Olympischen Spiele 2012 hat man aber massenhaft Geld zur Verfügung, um die Welt zu beeindrucken. Wo bitteschön bleibt hier die Logik?!
Als erste Massnahmen werden nun Jugendliche, die an Krawallen teilgenommen haben, zusammen mit ihren Familien aus den Sozialwohnungen gewiesen. Premierminister Cameron erachtet dies als gute Massnahme und meint dazu, dass die Leute, die ihre Bezirke zerstören, keine Hilfe zu erwarten hätten. Klingt verführerisch einfach. Klingt verführerisch gerecht. Aber was dann? Wo sollen diese Leute dann wohnen. "Pech gehabt" - lautet die Antwort des Premierministers (und vieler Menschen). Auch das klingt plausibel. Nur verbessert das die Situation? Wenn nun alle Krawallanten obdachlos werden, werden sie dann weniger an Krawallen teilnehmen? Wohl kaum. Man raubt den Menschen ihr letztes Fünkchen Perspektive und hat damit seinen Durst nach Rache gestillt. Dass Menschen, die aber gar keine Perspektiven mehr haben, umso gefährlicher werden, blendet man aus.
Für den Premierminister wäre dies nun beinahe schon ein Glücksfall gewesen, hätte er sich nicht so unfähig angestellt und die Kürzungen von 20% bei der Polizei verteidigt. Ansonsten kann er aber nun Sparmassnahmen, die besonders die Armen betreffen, umso rücksichtsloser beschliessen und verkaufen. Schliesslich hat niemand Mitleid mit potenziellen Krawallanten. Die Tatsache, dass die Sparmassnahmen aber auch die Polizei betreffen und dort 20% gekürzt werden soll, versteht aber niemand mehr. Und so betreibt die Regierung weiter ihr unsinniges Spiel auf beiden Seiten: Weniger Polizei und weniger Perspektiven für die Unterschicht. Das ist nicht nur unlogisch, sondern ein gefährlicher Mix der zu einem giftigen Cocktail für die britische Gesellschaft (und alle anderen Gesellschaften, die dieses Rezept kopieren) werden kann.
Am Ende gibt es nur Verlierer: Die Regierung, die ihre Unfähigkeit demonstriert, die Randalierer, die jeglichen Goodwill verspielt haben und die Opfer, die unter den Ausschreitungen gelitten haben. Der giftige Cocktail hat bereits gewirkt, statt aber schlauer zu werden und ein Rezept dagegen zu finden, wird noch etwas mehr Gift dazu gemischt. Und das ist es, was eine traurige Geschichte vollends zu einem Drama werden lässt!