Kräuter und Gewürze – nicht alle in der Schwangerschaft unbedenklich
Klirrende Kälte, weihnachtliche Leckereien, Sport im Schnee, Festtagsstimmung, gemütliches Beisammensein im warmen Zuhause – Winterzeit hat durchaus Vorteile! Wie Schwangere die kalte Saison erleben, worauf sie achten sollten, um diese unbeschwert zu genießen und gesund zu überstehen – diese Themen wollen wir in den kommenden Wochen aufgreifen.
Mittlerweile haben uns langsam die niedrigeren Temperaturen fest im Griff und Weihnachtsmärkte locken mit süß und würzig duftenden Köstlichkeiten. Wenn Sie sich als Schwangere fragen, mit welchen Getränken Sie sich am besten warm halten und ob die Weihnachtsbäckerei auch für Sie dieses Jahr geöffnet hat – hier haben wir die Antworten!
Winterzeit ist Teezeit
Zur kalten Jahreszeit greifen wir gerne auf Tee zurück – wärmend und wohntuend, an einem winterlichen Abend ein Genuss. Doch auch in diesem Zusammenhang müssen Schwangere potentiell Ihre Gewohnheiten hinsichtlich der bevorzugten Teemischungen kritisch hinterfragen: Einerseits sollte der Konsum von Tein (enthalten bspw. im Schwarz- und in grünem Tee) eingeschränkt werden, andererseits dürfen in der Schwangerschaft nicht alle Kräuterteemischungen genossen werden. Dies aufgrund der Tatsache, dass nicht wenige Kräuter eine menstruationsfördernde (und somit abtreibende) oder Wehen auslösende Wirkung haben.
Weihnachten duftet nach Zimt und Muskat
Gerade vor und zur Weihnachtszeit wird die Nase mit leckeren Gewürzduften überflutet und die weihnachtlichen Leckereien verführen zum genüsslichen Schlemmen. Die gute Nachricht lautet: Hier müssen Schwangere nicht ganz so vorsichtig sein wie bei Kräutern. Ingwer sollten sie jedoch bis zur 40. Schwangerschaftswoche nicht zu sich nehmen, denn dieser steht in Verdacht, Wehen auszulösen.
Empfehlenswert ist es, auf Zimt und Muskat zu verzichten bzw. diese nur in sehr kleinen Mengen zu konsumieren – daher sollten Sie versuchen, bei entsprechenden Speisen soweit möglich nicht auf fertige Produkte zurückzugreifen, sondern diese lieber selber aus frischen Zutaten zuzubereiten. So ist beispielsweise ein selbst zubereiteter – selbstverständlich alkoholfreier – Weihnachtspunsch auch für Schwangere ein wärmendes und wohltuendes Getränk. Wenn Sie hier auf Schwarztee verzichten wollen, können Sie diesen auch durch Trauben- und Apfelsaft ersetzen.
Bei Kräutern ist generell Vorsicht geboten
Bei vielen Kräutern ist von einer Einnahme in der Schwangerschaft (besonders in den ersten drei Monaten) abzuraten, denn sie können eine abtreibende / Wehen auslösende Wirkung zeigen. Eine Liste der Kräuter, die während der Schwangerschaft unbedingt zu vermeiden sind, finden Sie hier.
In geringen Mengen und gelegentlich eingenommen sollten die meisten dieser Kräuter auch für Schwangere kein Risiko darstellen. Zumeist bemisst sich das Risiko darauf, ob die Wirkstoffe in Lösung mit dem ätherischen Öl, in hohen Dosen aufgenommen oder mehrtägig angewendet werden. Allgemein ist es dennoch ratsam, bei Konsum von bestimmten Kräutertees auf die Inhaltsstoffangabe zu blicken und bei Inhalt der genannten Zutaten solche Produkte dementsprechend zeitweise auszulassen.
Kräuter in homöopathischen Mitteln
Überdies verwenden viele Homöopathen eine Vielzahl von natürlichen Wirkstoffen, bei denen wie bei allen medizinischen Präparaten eine weitgehende Beratung zur Schwangerschaft erforderlich ist. Auch bekannte Erkältungsmittel mit Echinacea (Sonnenhut) und Ginseng haben eine negative Wirkung auf die Schwangerschaft, sodass es ratsam ist, darauf zu verzichten.
Allgemein empfehlenswert ist es, die Aufnahme der Kräuter in der Schwangerschaft deutlich zu reduzieren bzw. auf diese komplett zu verzichten. Lassen Sie sich aber im Allgemeinen nicht verunsichern – am besten ist es einfach, sich einen ärztlichen Rat einzuholen oder sich zu den während der Schwangerschaft unbedenklichen Kräutern und Gewürzen von den Apothekern beraten zu lassen.
Bild-Copyright: © Clyde Robinson / flickr (CC BY 2.0)