Kräuter für die Wintertage...

Von Schamanenstube

Die Sonne für den Winter bewahren

Leo Lionni beschreibt es wunderschön in seinem Kinderbuch "Frederick". Die Feld-Maus Frederick lebt mit anderen Mäusen zusammen. Den ganzen Sommer hindurch hat Frederick die Sonnenstrahlen genossen, die farbige Natur auf sich wirken lassen, während die anderen Mitglieder der Mäuse-Familie Wintervorräte angehäuft haben.
Als dann der Winter kommt und die Feld-Mäuse sich ihren Vorräten im Mäuse-Bau unter der Erde hingeben, bringt Frederick seine gesammelten Güter in das Dunkel der Höhle:
Zitat: "Macht die Augen zu", sagte Frederick und kletterte auf einen großen Stein. "Jetzt schicke ich euch die Sonnenstrahlen. Fühlt ihr schon, wie warm sie sind? Schön warm und golden."
(Frederick von Leo Lionni, ISBN-10: 3-407-77040-5)

So haben wir seit Lughnasad fleissig uns den Kräuter gewidmet, viele bereist, gesammelt und verarbeitet. Anleitungen dazu finden sich in unserem Räucherbuch:

Anti-Depressiva

Wie jedes Jahr bereiten wir einen kleinen Vorrat an Johanniskraut-Öl. Die Blüten des Johanniskraut sammeln wie Frederick die Kraft der Sonne und geben ihr wärmendes Feuer ins Öl.



Die Kraft der Sonne als Salat-Öl oder zum Einreiben. Johanniskraut hilft auch bei Verbrennungen.

Vertrautes aus der Heimat

Die Geister in Gähwil sind etwas scheu, wenn es darum geht, ernsthaft schamanisch zu arbeiten. Vielleicht sind sie etwas vom Kirchengebimmel dieser Region entfremdet. Wir nehmen viele schöne Wesen wahr, die sich aber stark von den Menschen hier abgewandt zu haben scheinen. So haben wir uns früh entschlossen, Verstärkung aus Zürich zu holen. Pflanzen, Bäume und Sträucher stammen im Garten der Schamanenstube aus den Zürcher Böden. Zu einem Teil selbst aus dem alten Garten der Stube.
Mittlerweile bilder wir so eine Art schamanischer Zürcher Botschaft im St. Gallerland. Den Boden des Grundstücks kann man durchaus als zürcherisch bezeichnen.

Die Zürcher Natur-Botschaft im Toggenburg

Die Schamanenstube geht etwas anders mit Kräutern um, als das "normal" der Fall ist. Wir vermitteln weniger, welches Kraut wie heisst und wozu es gut ist. Dazu gibt es wohl mittlerweile Apps auf den Smart-Phones, mit welchen man ein Foto eines Krauts, einer Blume, eines Baumes, eines Pilzes etc. machen kann und dann gleich sieht, was es ist und wozu es gut ist.
Das erinnert uns an die Schulzeit, da man noch Karten studierte. Heute gibt es dafür Navigationsgeräte.
Die Schule für Schamanismus geht das anders an: wir nehmen unsere Wahrnehmungen, um Pflanzen kennen zu lernen. Natürlich kann man noch nachschlagen danach. Uns ist wichtig, das Wesen der Pflanze kennen zu lernen. Dabei widmen wir uns aber nicht einer ganzen Pflanzen-Gattung, sondern immer nur den Pflanzen, vor denen wir stehen.
Über die Wahrnehmung inklusive dem schamanischen Reisen zu Wesen entscheiden wir im Gespräch mit der Pflanze, ob sie für uns nützlich sein möchte und ob sie mit will.
Die Ordnungen der Kräuter halten wir für entscheidend, ob sie sich in unsere eigene Ordnungen oder die unserer Kunden einfügen kann und möchte. Wenn es passt, ist noch die Frage der Form der Einflussnahme immer spanndend: als Salbe, als Öl, als Tinktur, als Seife oder als Rauch.
Es braucht immer viel Zeit, wenn wir auf Kräutertouren gehen. Das intensive Widmen zu den Kräutern ist für uns eine qualitativ hochstehende Zeit.