Mein müder Blick fällt über den Kaffeetassenrand auf Karla. “Du bleibst besser Zuhause.” Ich muss aber arbeiten nörgelt der Gatte.
Schade-ich werde das Dreikönigsspiel verpassen. Das Fieber steigt schnell, begleitet von einem bellenden Husten. Als die Temperatur am Nachmittag auf 40 Grad geht werde ich unruhig. Der Kinderarzt ist bereits im Wochenende. Karla glüht. Wadenwickel helfen kurz. “Ich halt das nicht mehr aus”, sagt sie.”
Passt auf sie auf.” Julius und Anna positionieren sich an ihrem Bett. Ich erstehe in der Apotheke Soledum und Nurofentabletten. Karla weigert sich standhaft Medizin einzunehmen. Erst als wir mit einem Ausflug zum Notarzt drohen nimmt sie eine halbe Tablette.
Das Fieber fällt. Der Gatte übernimmt den Spätdienst bei der nun knatschigen aber ziemlich fitten Patientin.
Nachts 4.00 Uhr weckt sie mich. Das Fieber ist gestiegen. “Liest du mir vor?” Wir haben mit “Soja und Schura “angefangen. Die Beschreibungen einer Kindheit in Sibirien sind faszinierend. Den letzten Teil werde ich ihr vorenthalten. Draussen liegt Schnee. Die Katze freut sich, dass wir wach sind. Gegen 6.00Uhr schlafen wir ein.
9.00: der Mittlere weckt mich. Komlett übermüdet koche ich mir einen Kaffee. Hätte ich nur früher geschlafen. Der Gatte und ich hatten diskutiert-bis spät in die Nacht über die Abschaffung von Feiertagsruhen und Werteverfall.
“Kann ich mich verabreden?”, fragt der Mittlere. Mein müder Blick fällt über den Kaffeetassenrand auf Julius. ” Du bleibst besser Zuhause.” Das Fieber steigt schnell, begleitet von einem bellenden Husten.
