Wir haben es geschafft. Mini ist operiert und wieder daheim. Es waren aufregende und anstrengende Tage. Sowohl für ihn als auch für uns. Jetzt erst spüre ich, dass die letzten 1,5 Jahre viel Spannung auf uns lag und langsam abfällt. Komischerweise empfand ich den letzten Krankenhausaufenthalt anstrengender, war aber schnell wieder fit. Diese Woche war es genau anders herum. Im Krankenhaus war ich relaxter und jetzt bin ich zum Umfallen müde. Am liebsten würde ich nur schlafen schlafen schlafen.
Aber Mini ist hier die Hauptperson. Er hat den Eingriff prima gemeistert und ist gut drauf (ok, er wird ordentlich mit lecker Schmerzmitteln versorgt). Das Krankenhauspersonal war wieder spitze. Alle waren freundlich und um Mini bemüht. Wir Eltern wurden immer über Alles informiert und die Unterbringung im Doppelzimmer war auch in Ordnung. Ein kleiner Junge mit seiner Mutter lag mit uns auf dem Zimmer. Klar, so ein Krankenhaus ist kein Hotel. Das vergessen manche. Es geht immer rein und raus und wenn dann noch eine Großbaustelle vor dem Fenster herrscht, ist von Erholung für die Kleinen keine Spur. Die Hauptsache ist, dass die medizinische Versorgung stimmt und das Personal freundlich ist. Beides ist im Kinderkrankenhaus Amsterdammerstraße in Köln gegeben. Wir können uns nicht beklagen.
Am Tag der OP hieß es wieder nüchtern anreisen. Das war nicht so witzig, als Mini morgens schnallte, dass es kein Frühstück gibt, sondern eine Tour ins Krankenhaus. Bis Mittag mussten wir ihn bespaßen. Dann wurde er endlich operiert. Als er aus der Narkose aufwachte, war er sehr verwirrt. Das legte sich, als er trinken durfte und ein paar Salzstangen zum Knabbern bekam. Ab dort ging es bergauf. Er fragte auch sehr schnell nach einem "Butti". Da wusste ich, dass alles in Ordnung ist. Er bekam sein Käsebrot und hat gefuttert, als gäbe es kein Morgen.
Die Nacht war ganz gut, nur zu laut. Es war viel Betrieb auf der Station und entsprechend fühlte ich mich morgens. So ein Klappbett ist eben nicht das Four Seasons und morgens muss die Pritsche abgebenden werden. Danach darf man auf Stühlen "abhängen".
Mini wurde Bettruhe verordnet. Die Naht durfte nicht belastet werden, denn sie mussten die Wunde von der letzten OP noch einmal vollständig öffnen. Erklärt mal einem Kleinkind, dass es nicht rumtoben darf. Grummel! Große Herzchen flogen durchs Zimmer, als am Nachmittag der Papa von der Arbeit kam. Den hatte der Mini schon schmerzlich vermisst. Als dieser am Abend nach der OP nach Hause musste, flossen dicke Krokodilsträhnen. Umso größer war die Wiedersehensfreude.
Nun sind wir daheim. Müde, aber glücklich dass das Thema für immer vorbei ist. Wir sind dem Ärzteteam der Uni- und Kinderklinik in Köln sehr dankbar und werden uns jetzt wieder dem Alltag zuwenden. Morgen ist Feiertag und wir werden ganz wunderbar und ihn Ruhe Gammeln, Spielen, Essen und Mini abknutschen.
Ich wünsche euch einen tollen Tanz in den Mai und ein schönes laaaanges Wochenende,
Eure Bine