Krampus

Von Privatkino
Titel: Krampus
Originaltitel: Krampus: The Yule Lord
Autor: Brom
Genre: Fantasy
Verlag: Droemer Knaur
Format: Hardcover, 504 Seiten
ISBN: 978-3426653340

Inhalt:
Vor langer Zeit war Krampus der gefeierte Herr des heidnischen Julfestes, bis zu dem Tag, als Nikolaus ihm eine Falle stellte, um alleine der strahlende Held zu sein. Entmachtet und in eine dunkle Höhle gesperrt, musste Krampus mit ansehen wie Nikolaus das Weihnachtsfest zum Höhepunkt des Jahres erhob, das Julfest verloren ging.
In all den Jahren der Gefangenschaft hat er sich nach Rache gesehnt und sein Tag kommt, als dem mittellosen Musiker Jesse zufällig der Schlüssel zu Krampus Freiheit in die Hände fällt.

Meine Meinung:
Krampus ist eher ein untypisches Buch für mich, allerdings bin ich darauf gestoßen, dass es sich hierbei um den Roman zu dem gleichnamigen, momentan im Kino laufenden, Film handeln sollte. Schnell durfte ich allerdings feststellen, da bin ich wohl einer Lüge aufgesessen, Buch und Film sind zwei paar Schuhe. Gut, einmal begonnen, wollte ich auch nicht so kampflos aufgeben, immerhin hatte mir „Der Kinderdieb“ von dem Autor schon sehr gut gefallen, deswegen wollte ich der Geschichte eine Chance einräumen.

Die ersten Seiten, sie sind zäh und ich kam schwer in die Geschichte, kannte ich aber von dem Autor schon, ging mir beim Kinderdieb ebenso und auch wie damals, hat es gut 100 Seiten gebraucht, bis ich mich mit dem Buch anfreunden konnte.

In Österreich ist der Krampus eine feste Größe, man kennt ihn und auch die jährlichen Läufe sind landauf bekannt, anders scheint es in Amerika, dort scheint die Gestalt nahezu verloren gegangen zu sein, aus diesem Grund fängt das Buch am Anfang an. Man erfährt die Geschichte von Krampus, was aber auch für mich als Kenner ziemlich interessant war, weil man doch immer etwas dazulernen kann. All die Informationen flechten sich passend in die Geschichte ein und sind sehr lehrreich.
Was eventuell verwirrend sein könnte: Der Nikolaus kommt bei uns am 6.Dezember, in dem Buch ist mit Nikolaus allerdings schon der Weihnachtsmann gemeint, was mich manchmal stolpern ließ und auch nach der Geschichte bin ich mir nicht im Klaren, wo jetzt der Unterschied liegt, aber gut, ein kleiner Kritikpunkt.

Krampus möchte sich an Nikolaus rächen, dafür, dass er ihn eingesperrt hat und hier tritt der Musiker Jesse auf den Plan, indirekt ist er für die Befreiung von ihm verantwortlich und Krampus, anders als man annimmt, möchte sich revanchieren. In Jesses Leben gibt es Gegner, die ihm nach dem Leben trachten und so begleitet man Krampus auf seinen Rachefeldzug, bei dem Jesse hilft und auf der anderen Seite sieht man Jesses Kampf, bei dem Krampus behilflich ist. Es mag jetzt eher unspektakulär klingen, war für mich allerdings eine spannende Angelegenheit und hat die Seiten gut gefüllt.

Eines blieb mir jedoch am meisten hängen: für mich scheint eher Nikolaus der Böse zu sein und Krampus der Gute. Natürlich, Krampus bestraft die schlechten Menschen, doch die, die gut sind und an ihn glaube, die beschenkt er reichlich. Ganz klar wurde mir nicht, warum Nikolaus ihn töten wollte, Gründe dazu hat es nicht wirklich gegeben, eher scheint es mir wirklich fast so, als wollte er der einzige Herr sein, der sein Fest im Dezember feiert. Für mich steht jedenfalls fest, dass ich jetzt ein Krampus-Fan bin.

Kurz zu der Brutalität: Es gibt vielleicht 3-4 Szenen, die brutal sind, alles andere ist moderat, so dass ein dickes Fell nicht unbedingt erforderlich ist.

Fazit:
Komplett packen konnte mich das Buch nicht, dazu hat das gewisse Etwas und die durchgehende Spannung gefehlt, allerdings war es interessant die alte Geschichte aus einem modernen Blickwinkel zu sehen. Letztlich bekommt Krampus ein ganz neues Bild, was durchaus positiv ist.