Kragenplatz-Olympiade

Es gibt so ein kleines Potpourri an Situationen, die mich derart nerven, dass ich augenblicklich in der Lage wäre mich vor Ärger ins Tischbein zu verbeißen. Ich bin sicher, ihr kennt solche Situationen auch…

 

* Ihr liegt spätnachts ENDLICH im Bett und seid sogar schon ein wenig eingenickt. Kaum seht ihr die ersten Konturen eines angenehmen Traums, schon… wird euch klar, dass ihr nochmal dringend auf die Toilette müsst und euch die Zehen abfrieren werdet, bevor ihr wieder im kuscheligen Bett angekommen seid. Nützt nix – raus. Kaum liegt ihr wieder bibbernd in der Falle, seid ihr HELLWACH und an Schlaf ist erstmal nicht mehr zu denken.

Fazit: Grrrrrrr!!!

 

* Ihr steht am Samstag, kurz vor Ladenschluss stundenlang beim Marktkauf in der Schlange zur Kasse und habt euch schon bis auf Sichtweite derselben vorangepirscht. Dabei habt ihr stoisch den nervigen ADHS-Kevin vor euch ertragen, der mit Schnottennase die ganze Zeit seine Mama fragt, warum die Frau hinter ihnen kurze Haare hat. Innerlich nach der Super-Nanny schreiend ist es dann soweit: die Verkäuferin fängt an eure ersten Einkaufsgegenstände über den Scanner zu ziehen, als…plötzlich das Bonpapier alle ist und sie das erst mit arthritischen Fingern beginnt ungeschickt und zeitintensiv zu wechseln.

Fazit: AAAAAAAAAAAAARGH!!!

 

* Ihr habt euch bei der Telefonhotline eures Internetproviders eingewählt und hört seit mittlerweile 13 Minuten das nervtötende Gepiepse irgendeiner schlechten, in Taiwan auf den Sperrmüll geworfenen Telefonanlage, als ENDLICH ein Mitarbeiter am anderen Ende seinen auswendig gelernten Schmonses in den Hörer nuschelt. Ihr schildert ihm in epischer Breite euer Anliegen, als…euer Gegenüber mit Ruhrpottakzent sagt: „Ja, wissense, da kannisch ihnen jetz auch nit hälfen, ne? Dat is ne Sache für de Reklameabteilung beim Teschnischen Sööööwis!“

Fazit: Töööööööööööööööööööööööten!

 

Ihr gebt morgens ein Rezept in die Apotheke, von dem ihr sicher sein müsst, dass es am späten Nachmittag auch tatsächlich da sein wird. Der Apotheker lächelt euch leicht beleidigt entgegen, als hättet ihr gerade behauptet seine Mutter wäre das Ergebnis einer schnellen Nacht zwischen Mussolini und Gozilla. „Selbstverständlich ist ihr Medikament zum gewünschten Zeitpunkt da. Wir LEBEN davon, dass sich unsere Kunden auf uns verlassen können.“ Als ihr kurz vor Feierabend in den Laden stürzt und nach eurem Rezept fragt, versucht euch ein hochaufgebrachter und peinlich berührter Apotheker klar zu machen, dass ausgerechnet heute etwas mit dem Versand nicht funktioniert hat, weil aufständische Gewerkschaftsmitarbeiter in Tadschikistan ihre wöchentliche Ration Reis eingefordert haben… Ihr überlegt kurz, ob es sich lohnt der überheblichen Kanaille die Eingeweide rauszureißen und ihm dabei ins Gesicht zu schreien: „NA, WER IST HIER JETZT DER PROFI“, oder aber nur zu nicken, zu lächeln und zu warten, bis das Wut-Magengeschwür platzt und eh alle um euch herum aussehen lassen wird, als wären sie Hauptdarsteller für „Carrie – Des Satans jüngste Tochter“.

Fazit: Weißglut ist nichts gegen euch…!

 

Ich bin mir sicher, auch ihr kennt massig viele solcher Situationen. Es gibt Tage, da hat man sogar das Gefühl, das eine Erlebnis jagt das andere…!



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