Früher wurden Fitnessstudios als „Mukki-Bude“ oder „Pumper-Bude“ abgetan. In den späten 80ern und frühen 90ern hielt dann Aerobic Einzug in die Studios und die Mitglieder teilten sich in zwei Gruppen. Die immer wieder als „Dumm“ hingestellten Kraftsportler und die neue Generation des Sports die nur an den neuen Kursen teilnahmen.
Mittlerweile hat sich der Bereich rund um die Fitness-Branche weiter entwickelt. Fitnessstudios werden nicht mehr als „Mukki-Buden“ Abgetan und Kurse wie Zumba, Tae Bo, Aerobic, Bauch Beine Po etc. gibt es wie Sand am Meer. Hier ist für jeden etwas dabei.
Auch viele Trainier entwickeln sich weiter um ihren Kunden eine umfassende Beratung zu geben.
Funktionelles Training
Das Ziel ist die Leistung, Stabilität, Gleichgewicht, Balance und die Beweglichkeit des Körpers zu verbessern. Trainiert wird hier Hauptsächlich mit dem eigenen Körpergewicht. Es kommen aber auch Trainingsutensilien wie der Sandbag, Medizinball, Gurte, Bänder etc. zum Einsatz. Beim Funktionalen Training werden komplexe Bewegungsabläufe die mehrere Gelenke und Muskelgruppen in Anspruch nehmen trainiert.
Ein gutes Beispiel hierfür ist das TRX-Training, bei dem mit an der Decke befestigten Gurten und dem Körpergewicht trainiert wird.
Die Absolution
Der Spiegel hat es sich mal wieder zu Aufgabe gemacht über Top und Flop zu entscheiden. Das Funktionelle Training wird als (neue) Absolution vermarktet und das Krafttraining als monotone, dumme und langweilige Trainingsmethode abgetan.
Besonders gefallen hat mir, dass das Krafttraining rein nur die Hardware, also den Körper trainiert. Doch beim funktionalen Training wird Hard- und Software trainiert. Also Körper und Kopf
Aber es geht noch weiter. Das Krafttraining sei eine Gewichtsplackerei. Das Training soll den Körper kräftigen, aber bitte ohne Gewichtstemmen. Die monotone Plackerei prägt das Bild der Fitnessstudios. Also ich sehe die Mehrheit in den Kursen und Ausdauergeräten.
Doch dank Funktionellem Training sei jetzt endlich Schluss damit. Ja, jetzt gehts los!
Hier wird wieder einmal suggeriert wie „böse“ und „Anstrengend“ das Krafttraining ist.
Mit dem funktionellen Training wird der Körper zum effektiven Trainingsgerät. Sogar die Verletzungsgefahr wird mit funktionellem Training gesenkt, so im Artikel. Also ist die Verletzungsgefahr beim Gewichtstraining höher. Besonders beim Gewichtstraining mit Maschinen, wo der komplette Bewegungsablauf vorgegeben ist. Interessante These
Der Artikel des Spiegel ist wieder einmal ein Paradebeispiel dafür, wie man etwas altes mit dem Wort Trend neu vermarktet und etwas Solides wie das Krafttraining mit vielen Negationen einfach mal verteufelt.
Ein Intervalltraining, wie es im Artikel erwähnt wird, sollte auch nicht ohne vorherige Absprache mit einem Arzt begonnen werden. Dies gilt insbesondere für Übergewichtige, Sportmuffel und ältere Menschen. Hier geht man an seine Grenzen.
In Kombination mit Krafttraining ist es eine ideale Ergänzung. Wer Abnehmen und dazu einen straffen Körper möchte kommt früher oder später an einem Krafttraining nicht vorbei. Der Trainingsplan kann auf jede Person mit all seiner gesundheitlichen und sportlichen Vorgeschichte angepasst werden. Die Kombination aus Kraft- und Ausdauertraining ist beim Abnehmen empfehlenswert. Funktionelles- und Intervalltraining runden den Trainingsplan ab.
Training soll in aller erster Linie Spaß machen.
Nur die Aussage des Artikels ist reine Beeinflussung in eine Richtung und miese Vermarktung.
Danke für diese Erleuchtung.