Nie hätte ich gedacht, dass mir Sport einmal Spaß machen würde. Dass ich in der Hinsicht tatsächlich etwas für mich finden würde, auf das ich mich jedes Mal freue. Etwas, das mein Wohlbefinden steigert und inzwischen zu meinem Alltag gehört.
Denn bis vor einem Jahr noch war ich eher ein Sportmuffel. Ich bewege mich ja schließlich viel, dachte ich immer. Privat sowie beruflich. Gerade in der Altenpflege ist man gut auf den Beinen und auch so mancher körperlichen Belastung ausgesetzt.
Doch irgendwie reicht das dann doch nicht. So heißt es zumindest. Denn idealerweise sollte man noch, zusätzlich zu seinem bewegungslastigen (oder vielleicht auch weniger bewegungslastigen) Alltag einer Sportart nachgehen. Als Ausgleich, aber auch zur Gesundhaltung des eigenen Körpers. Denn nicht selten leiden viele von uns heute u.a. an Rückenschmerzen. Sei es durch die Arbeit vor dem Computer oder durch zu starke Belastung im Alltag.
Gerade das war für mich so eine Sache. Nicht selten hatte ich Rückenschmerzen. Seit einiger Zeit hat sich genau das signifikant verbessert. Ein ziemlich positiver Nebeneffekt also.
So war genau das ursprünglich mein Antrieb es mit etwas Krafttraining zu versuchen. Doch irgendwie ist daraus dann doch mehr geworden. Denn ich merkte, dass es Spaß macht. Dabei dachte ich ursprünglich mal Yoga wäre schon richtig klasse.
So hat das Thema jedenfalls im Laufe der Zeit immer mehr mein Interesse geweckt.
Aber wird man durch Krafttraining als Frau automatisch zum Hulk?
Besonders als Frau hat man in diesem Bereich nicht selten Bedenken. Nicht, dass man plötzlich zum Hulk mutiert, so der wohl immer noch weit verbreitete Glaube. Doch so einfach funktioniert das auch wieder nicht.
Da wäre zum Beispiel der Aspekt, dass wir als Frauen gerade einmal 10 Prozent des Testosteron-Gehalts eines Mannes produzieren. Und weniger Testosteron bedeutet weniger Muskelmasse. Aber auch, dass unsere Muskelfasern kürzer und im Oberkörper weniger dicht verteilt sind. Zudem ist der Körperfettanteil bei uns Frauen höher und der Anteil an Muskelmasse geringer, im Gegensatz zu Männern.
Alles in allem: Als Frau wird man nicht massig und breit, sondern eher definiert und straff.
Gesund, statt einfach nur skinny
„It´s no longer about skinny. Now it´s about healthy.“
Dünn zu sein ist schön und gut, doch gesund noch um einiges besser.
Besonders in den letzten Jahrzehnten hat sich nicht selten das Schönheitsideal manifestiert, dass man als Frau schlank, bestenfalls sogar dünn sein sollte.
Gerade Mager-Models sorgten dabei nicht selten für Gesprächsstoff. Ob ein solches Ideal überhaupt gesund sei? Ein gutes Vorbild? Oder nicht eher das Gegenteil?
Dabei ist dünn sein nicht alles.
Besonders die Waage ist für uns Frauen nicht selten so eine Sache. So ist es meistens genau das, was wir anstreben – weniger Gewicht. Abnehmen.
Doch gerade das ist es was ich an Krafttraining auch so mag. Die Zahl auf der Waage spielt keine Rolle. So kann es durchaus sein, dass das Gewicht nach einiger Zeit hoch geht. Denn Muskeln sind einfach schwerer als Fett.
1 Kilo Fett und 1 Kilo Muskeln sind zwar genau gleich, aber es benötigt mehr Masse an Fett als an Muskelmasse um auf ein Kilo zu kommen. Durch kontinuierliches Krafttraining erzielt man so eine Umverteilung des Körperfett- und Muskelanteils. Der Körperfettanteil sinkt und die Muskulatur wird gestärkt.
Nun mag stärker werden nicht unbedingt das Hauptziel von uns Frauen sein, doch Krafttraining hat viele verschiedene Vorteile.
#1 Die Wahrscheinlichkeit für Depressionen nimmt ab
Dass Sport allgemein die mentale Belastbarkeit stärkt, ist inzwischen wohl bekannt. So nimmt durch regelmäßiges Krafttraining beispielsweise die Wahrscheinlichkeit an Depressionen zu erkranken ab.
In einer brasilianischen Studie mit älteren Frauen konnte z.B. nachgewiesen werden, dass Frauen, welche Krafttraining machten, im Gegensatz zu Frauen, die kein Kraftttaining machten eine bessere mentale Gesundheit aufwiesen.
#2 Rückenschmerzen und das Verletzungsrisiko verringern sich
Ein höherer Anteil an Muskulatur senkt deutlich das Verletzungsrisiko. Zudem eignet sich Krafttraining darüber hinaus bei der Bekämpfung von Rückenschmerzen und den Beschwerden die in Verbindung mit Arthritis und Fibromyalgie bekannt sind.
#3 Man wird stärker
Wohl selbsterklärend. Wird die Muskulatur entsprechend trainiert, macht sich dies auch im Alltag nach und nach bemerkbar. Einkaufstüten tragen oder auch mal den einen oder anderen schwereren Gegenstand bewegen wird leichter als früher.
#4 Erhöhte Fettverbrennung
Krafttraining verbrennt mehr Fett als Cardioeinheiten. (Das bedeutet nicht, dass man fortan vollkommen auf Cardio-Training verzichten sollte) Doch beim Training mit Gewichten werden die Muskelfasern stark beansprucht. Nach dem Training muss unser Körper das Muskelgewebe neu aufbauen. Durch die Reparatur des Muskelgewebes werden viele Kalorien verbrannt, was somit in der Fettverbrennung resultiert.
#5 Krafttraining senkt das Diabetes-Risiko
Muskeln benötigen Blutzucker als Antrieb und speichern Blutzucker in Form von Glykogen. Das bedeutet, je mehr Muskeln man hat, desto geringer ist der Blutzuckerspiegel. Demnach wird das Risiko von Typ zwei Diabetes verringert. Krafttraining hilft folglich bei der Prävention. Auch bei bereits bestehendem Diabetes (Typ zwei) in dem viszerales Fett abgebaut wird. Dadurch entsteht weniger Glykohämoglobin (HbA1c), welches sich an die Glukose bindet.
#6 Krafttraining beugt Muskelverlust vor
Es ist ein unschöner, aber wahrer Fakt, dass wir mit höherem Alter einen Anteil an Muskelmasse verlieren. Dieser Aspekt zeigt sich bereits ab dem 35. bis 40. Lebensjahr.
Muskelabbau, oder auch Sakopenie genannt, kann daher durch Krafttraining entgegen gewirkt werden.
#7 Man verbrennt mehr Kalorien
Je mehr Muskelmasse der Körper hat, desto mehr Energie verbrennt er. Das bedeutet, dass man, selbst, wenn man nach dem Krafttraining auf der Couch liegt, Kalorien verbrennt. Durch Krafttraining erhöht sich der Grundumsatz an Kalorien. Und dies unterstützt zudem den Fettabbau.