Stets auf der Suche nach dem Paradies wird man nach einer ewigen Fahrt mit dem Nachtzug dritter Klasse von Bangkok nach Surat Thani und anschließender Busfahrt (vielleicht wäre ein kurzer Flug doch angenehmer gewesen …) letztendlich doch für die Strapazen belohnt, wenn man die Pforten von Krabi erreicht hat: ein Bild von Landschaft mit der kristallklaren Andamanensee und den kuriosen Kalksteinformation, die man aus James Bond und The Beach kennt.
Die Nebensaison meinte es hier wieder einmal gut mit uns, denn sie bescherte Bestpreise für Unterkunft und Tagesausflüge, menschenleere Buchten und ein verdächtig schönes Wetter. So hatten wir nicht einmal das Gefühl, uns in einem thailändischen Bibione zu befinden.
Nicht nur landschaftlich zeigt sich die Gegend sehr vielfältig, auch das Klientel ist durchwegs gemischt. Der bodenständige Ao Nang Beach verspricht Urlaubsfeeling für Jung, Alt und die ganze Familie. Am Ao Ton Sai ziehen sich Alternative wie Backpacker zurück und am Rai Leh posen die Kletterfreunde. Letzterer ist am besten mit dem Longtail Boot erreichbar und ermöglicht quasi einen fliegenden Wechsel direkt vom Boot an die Kalksteinwand mit einem fabelhaften Überblick über Krabis Buchten, die man aber auch gut zu Fuß erkunden kann und immer wieder auf kleine kaum besuchte Abschnitte stößt.
Die beschriebene Idylle trügt aber umso mehr, sobald man sich auf einen Ausflug zu den Phi Phi Inseln, bestehend aus Phi Phi Leh und Phi Phi Don, begibt. Am James Bond Felsen und an Chicken Island vorbei bis zum berüchtigten Beach, wo von Leos Paradies keine Spur ist, man aber schöne Gruppenfotos mit Gleichgesinnten machen kann. Aber dennoch fabelhafter Tagesausflug, alleine schon wegen der hübschen Bamboo Island, wo ich sicher nichts dagegen hätte, wenn man mich einige Wochen dort aussetzen würde. Zu guter Letzt noch ein kurzer Anflug von Todesangst während der rasanten Bootsfahrt ans sichere Land zwischen riesigen Wellen, Wolkenbruch und Geschwindigkeitsrausch – wenn’s hier stürmt, dann wenigstens ordentlich!