Wir wollen heute nur einen dieser „unsichtbaren Kostenfaktoren“ aufzeigen und erklären. Um mit unseren Teilnehmern auf den Wander- und Radwegen unterwegs sein zu dürfen, sei es innerhalb oder außerhalb der Nationalparks, benötigen wir eine Lizenz vom Department of Conservation (DOC). Nicht nur die Beantragung der Lizenz, die 5 oder maximal 10 Jahre gültig ist, kostet viel Geld. Auch die jährlichen Verwaltungsgebühren, die das DOC erhebt, schlagen deutlich zu buche. Voraussetzung, die Lizenz überhaupt zu erhalten, ist unter anderem, dass wir als Veranstalter nicht nur eine Haftpflicht, sondern auch eine Feuerversicherung haben, falls einer unserer Teilnehmer im Wald einen Brand auslöst. Wir benötigen einen sogenannten „safety plan“ (Sicherheits- und Risikomanagement-Plan), in dem sowohl sämtliche potentielle Risiken als auch die Antwort darauf, wie wir damit umgehen, aufgelistet sind. Dieser muss wiederum von einem zugelassenen Prüfer abgesegnet werden, was auch nicht gerade preiswert ist.
Darüber hinaus zahlen wir für jeden Teilnehmer, für jeden Weg, den wir benutzten, gestaffelt nach der Länge unser Wanderung (sei es 10 Minuten oder 8 Stunden) eine Gebühr an das DOC – und die Gebühren steigen beständig. Jeder unabhängig Reisende kann dagegen die meisten Wege nutzen ohne direkt dafür zu zahlen, zumindest solange es sich nicht um einen der Great Walks handelt oder er anders unterwegs ist als zu Fuß. Ein Artikel des Magazin 360 Neuseeland erklärt die Gebührenstruktur am Bespiel des Abel Tasman Nationalparks.
Wie oben erwähnt ist dies nur einer von mehreren Kostenpunkten, die in den Reisepreis einer organisierten Reise einfließen (Fortsetzung folgt). Dabei könnte man durchaus argumentieren, dass es eigentlich umgekehrt sein sollte, das heißt dass Reisende, die nicht organisiert mit einem Veranstalter unterwegs sind, mehr zahlen sollten, da das DOC sich über jeden, der eine organisierte Reise bucht, freut und eher „belohnen“ sollte, anstatt ihn zur Kasse zu bitten.
Auf einer geführten Reise ist (fast) immer ein Reiseleiter dabei, der darauf achtet, dass die Teilnehmer sicher unterwegs sind und sie auf Risiken hinweist. Der im Auge hält, dass seine Gruppe sich angemessen verhält und respektvoll mit anderen Besuchern und der Natur umgeht. Der die Besonderheiten des Parks und der Pflanzenwelt erklärt und interpretiert. Wir glauben auf jeden Fall daran, dass diese hohe Werte und große Vorteile einer organisierten Gruppenreise sind.
Autorin: Angelika Pastoors