Kostenfaktor Erstausstattung: Windeln & Co. – clever vorsorgen für den Nachwuchs

Schwanger – eine Nachricht, die für viele Familien besonders beim ersten Kind zu einem Wechselbad der Gefühle führt. In die Freude und Erwartung mischen sich schnell auch andere Gedanken und Emotionen. Wie stark wird sich der Alltag verändern? Was erwartet uns als Eltern in finanzieller Hinsicht? Und was brauchen wir alles für unser gemeinsames Kind? Fragen, die sich fast schon automatisch aufdrängen, wenn der Schwangerschaftstest beim Frauenarzt letzte Zweifel ausräumt.

Auch wenn es viele werdende Eltern nur ungern zugeben – die Angst vor dem finanziellen Risiko Kind ist gerade in den ersten Wochen nach dem Schwangerschaftstest ein unterschwelliger Begleiter. Denn aktuelle Berechnungen haben gezeigt, dass Eltern bis zur Volljährigkeit eines Kindes knapp 120.000 Euro aufwenden. Was Familien in diesem Zusammenhang erwartet, lässt sich ansatzweise bereits Monate und Wochen vor der Geburt beobachten. Bereits mit der Erstausstattung werden viele Haushaltskassen spürbar leichter. Und in einigen Fällen hinterlassen Wickelkommode, Kinderbett und Kinderwagen oder die erste Garnitur Strampler tiefe Löcher im Geldbeutel.

Wie weit die finanziellen Herausforderungen tatsächlich gehen, ist vielen Eltern vor der Geburt des Kindes gar nicht bewusst. Familien, die in einer 2-Zimmer-Wohnung leben, können das erste Lebensjahr sicher zu dritt mit dem begrenzten Platzangebot verbringen. Im Alter zwischen 12 bis 18 Monaten sollte der Nachwuchs allerdings sein eigenes Reich bekommen. Das Ergebnis: Viele Familien beginnen Monate nach der Entbindung hektisch nach einer größeren Wohnung zu suchen – die sich auch finanziell bemerkbar macht. Haushalte, die diesem Stress nach der Geburt aus dem Weg gehen wollen, kümmern sich bereits vor der Entbindung um den Umzug und müssen parallel zur Erstausstattung dessen Kosten stemmen.

Wickelkommode statt Büro

Die Geburt eines Kindes hat vor dem Hintergrund der Finanzen aber noch Auswirkungen ganz anderer Natur. Denn der Nachwuchs kostet nicht nur in Form von Erstausstattung, Windeln und Babybrei Geld, er führt auch zu Einkommenseinbußen. Warum? Bis zur Geburt bzw. in den acht Wochen, die sich an den Entbindungstermin anschließen, ersetzen Mutterschaftsgeld und der Zuschuss des Arbeitgebers das Einkommen, welches durch das Beschäftigungsverbot entfällt. Danach kommt als Einkommensersatz nur das Elterngeld in Frage.

Letzteres wird allerdings nicht in Höhe des letzten Nettoeinkommens ausgezahlt – sondern liegt oft deutlich darunter. Ursache ist der Umstand, dass das Elterngeld lediglich Nettoeinkommen bis maximal 340 Euro voll ersetzt. Ab einem Nettoeinkommen von 1.240 Euro sinkt das Elterngeld auf 65 Prozent (ab Einkommen von 2.769,23 Euro wird das Elterngeld auf 1.800 Euro gedeckelt). Wer bis zur Geburt des Kindes beispielsweise 1.850 Euro netto verdient, bekommt nur 1.202,50 Euro Elterngeld. Bezieht man an dieser Stelle mit ein, dass das Elterngeld für maximal 14 Monate (davon entfallen auf ein Elternteil höchstens 12 Monate) gezahlt wird, die tatsächlich in Anspruch genommene Elternzeit aber deutlich länger ausfallen kann, ist die Geburt eines Kindes auch im Sinne des Einkommens relevant.

Thema Erstausstattung – die ersten Schritte ins Leben

Wie der Begriff bereits verrät, handelt es sich bei der Erstausstattung um genau jene Dinge, die der frischgebackene Nachwuchs in den ersten Tagen und Wochen nach der anstrengenden Geburt braucht. In der Geburtsklinik selbst sind im Regelfall weder Strampler noch Windeln nötig – die Krankenhäuser sind in diesem Zusammenhang bestens ausgestattet. Allerdings brauchen Eltern spätestens am Tag der Entlassung von Mutter und Kind die ersten Bestandteile ihrer Erstausstattung. Was gehört aber im Detail eigentlich dazu?

Je nach Quelle wird man an dieser Stelle unterschiedlich lange Checklisten für die wichtigen Dinge in den ersten Lebenswochen finden. Grundsätzlich sollten angehende Eltern in diesem Zusammenhang mehrere Tipps beherzigen. Einer der ersten und wichtigsten Hinweise lautet: Nicht alle Punkte und Artikel sind wirklich notwendig. Kein Säugling braucht für die Erstausstattung einen eigenen Teller oder gar Besteck. Genauso müssen sich Eltern fragen, ob Desinfektionsgeräte für Flaschen und Sauger wirklich notwendig sind – oder sich mit bewährten Hausmitteln nicht doch ein ähnliches Ergebnis erzielen lässt. Und ob man als Mutter wirklich zur Milchpumpe greifen muss, zeigt sich in vielen Fällen erst Wochen nach der Geburt.

Was gehört aber generell zur Erstausstattung? Zuerst müssen sich angehende Eltern im Klaren über ihre Verhältnisse und das Umfeld werden, in welches der Nachwuchs hineingeboren wird. Ein eigenes Baby-/Kinderzimmer ist in den ersten Lebensmonaten nicht zwingend notwendig. In vielen Familien verbringen Säuglinge die ersten Wochen und Monate im Schlafzimmer ihrer Eltern – und in deren unmittelbarer Nähe. Trotzdem kann ein separater Raum für den Nachwuchs nicht schaden. Warum? Auch wenn das Babybett im Schlafzimmer der Eltern untergebracht wird – auch die Babykleidung braucht Platz. Und irgendwo muss der Nachwuchs gewickelt werden. Letzteren Punkt sollte man nicht unterschätzen, da es meist nicht mit der Wickelkommode getan ist, sondern Stauraum gebraucht wird, um Windeln, Strampler, Bodys und allerlei Pflegeprodukte griffbereit zu halten.

Eltern müssen für die Erstausstattung also viele unterschiedliche Aspekte im Auge behalten, wie:

  • das Kinderbett,
  • die Wickelecke,
  • den Schrank/eine Kommode für Babykleidung,
  • das „Badezimmer“,
  • die Babybekleidung
  • sowie den Kinderwagen und die Babyschale (für den PKW).

Tipp: Vieles, was zur Erstausstattung gehört, muss nicht zwingend neu gekauft werden. Oft existieren Babykleidung, Babycarrier oder der Kindersitz fürs Auto im Bekanntenkreis – und entspannen die Haushaltskasse deutlich. Denn gerade Babykleidung wird im ersten Lebensjahr in mehreren Größen gebraucht – was unterm Strich schnell teuer wird.

Clever vorsorgen – an die Zukunft des Babys denken

Kinder brauchen in den ersten Lebenswochen extrem viel Aufmerksamkeit und kosten ihre Eltern durch das einzig mögliche Kommunikationsmittel – das Schreien – Nerven. Abseits der überwältigenden Erfahrungen, die man mit dem Nachwuchs in den ersten Wochen und Monaten macht, ist ein Gedanke an die Zukunft des Neugeborenen aber durchaus angebracht. Je früher Eltern und Verwandte mit dem Sparen beginnen, umso größer wird letzten Endes das Kapital sein, mit dem Kinder in ihre eigene Zukunft starten. Und noch aus einem anderen Grund rechnet sich das Zurücklegen des einen oder anderen Euro: Taufe, Schuleinführung, Konfirmation oder Firmung wollen gefeiert werden und kosten Geld.

Zur finanziellen Herausforderung wird also nicht nur die Erstausstattung. Kinder brauchen regelmäßig neue Kleidergrößen, verändern ihre Wünsche, lernen das Radfahren und entwickeln neue Hobbys oder sind von einem Musikinstrument besonders angetan. Eltern brauchen einen langen Atem – auch wenn es ums Geld geht. Und je früher man mit dem Sparen beginnt, umso größer werden die Erträge, welche sich mit dem Kapital erwirtschaften lassen.

Sparer A Sparer B
- monatliche Sparrate:                                                       150 Euro
- Zinssatz (m. Zinseszins):                                                2 Prozent
- Laufzeit:   10 Jahre                                                      18 Jahre
- Endkapital:                          A :   19.923,02 Euro                                   B :   38.959,70 Euro
- davon Zinsen:                              1.923,02 Euro   6.559,70 Euro

Sparen: Vermögen für den Nachwuchs aufbauen

Eltern, die Geld für ihre Kinder und deren Zukunft zurücklegen, verfolgen zwei Ziele: Sicherheit und Rendite. Genau genommen zwei Gegensätze. Denn oft lautet die Devise, dass ein hoher Ertrag auch mit einem erheblichen Verlustrisiko einhergeht. Wer für den Nachwuchs spart, macht um riskante Investments daher eher einen Bogen – und landet bei Klassikern wie dem Sparbuch.

Das Problem: Festverzinsliche Wertanlagen leiden unter den aktuell niedrigen Zinsen am Kapitalmarkt und werden damit eigentlich zum Risiko für Anleger. Denn Zinssätze von weniger als zwei Prozent decken derzeit kaum die Inflationsrate. In der Praxis wird mit einem Sparbuch nicht selten Geld verbrannt, da es zu den renditeschwächsten Sparanlagen gehört. Besser schneidet hier das Tagesgeld ab. Das hohe Zinsanpassungsrisiko wird allerdings schnell zum Problem – wenn Eltern das Investment nicht im Auge behalten und Kapital im Ernstfall umschichten.

Tipp: Beim Festgeld wird Kapital zwar über eine vorgeschriebene Laufzeit gebunden. Allerdings erhalten Sparer hier – gerade im Gegenzug für einen längeren Anlagehorizont – deutlich höhere Zinsen. Eltern machen damit sogar nach Abzug der Inflationsrate noch einen Gewinn.

Darüber hinaus lässt sich Kapital für den Nachwuchs noch anders aufbauen – zum Beispiel durch Aktienpakete, Investmentfonds oder Banksparpläne. Letztere Sparvariante setzt sich in der Regel aus einer niedrigen Grundverzinsung sowie einem Bonus auf die pro Jahr eingezahlten Beträge zusammen. Dieser Aufschlag steigt im Allgemeinen mit der Laufzeit, weshalb sich Sparpläne vor allem in späteren Jahren rechnen.

Tipp: Gerade in Niedrigzinsphasen bleibt viel Luft nach oben. Ist die Grundverzinsung der Sparpläne variabel, kann in späteren Jahren von Zinsanpassungen nach oben profitiert werden – die Erträge steigen.

Hinzu kommt die Tatsache, dass Banksparpläne als relativ sicheres Investment gelten. Was ist aber mit Aktien, Investmentfonds, Edelmetallen und anderen Anlageformen? Steht die Sicherheit des Kapitals mit an erster Stelle, ist von diesen Anlageoptionen eher abzuraten. Das Risiko von Kurs- und Kapitalverlusten ist erheblich und bringt das Geld der Kinder schnell in Gefahr.

Sparplan Festgeld
- Ersteinlage:                       0 Euro                           4.200,00 Euro
- monatliche Sparrate:                  50 Euro                                      0 Euro
- Zinssatz:                                            0,50 Prozent                               2,50 Prozent
- Laufzeit:                                            7 Jahre                     7 Jahre
- Endkapital:   4.656,24 Euro                             4.992,48 Euro
- Bonus auf Sparraten*:                      378,00 Euro                                        0 Euro
- Zinsen:   78,24 Euro    792,48 Euro

* Steigerung der Bonuszahlungen auf die Sparrate in 3-Prozent-Schritten, beginnend mit 0 Prozent im ersten Anlagejahr

Welches Anlageinstrument letztlich in Frage kommt, hängt vom konkreten Einzelfall ab. Für den Aufbau des Grundkapitals wäre zum Beispiel der Griff zum Tagesgeldkonto und/oder ein Banksparplan (mit jährlichen Bonuszahlungen) sinnvoll, da sich hier Monat für Monat Geld zurücklegen und Kapital sammeln lässt. Ist eine entsprechende Summe vorhanden, kann Kapital auf ein Festgeldkonto fließen, das so über die Jahre entspannt Zinserträge erwirtschaftet.

Tipp: Eltern müssen für ihren Nachwuchs nicht allein sparen. Großeltern und Verwandte nutzen Anlässe wie Weihnachten oder Geburtstage gern für Geldgeschenke. Es kann sich durchaus rechnen, einen Teil davon ins Sparguthaben fließen zu lassen.

Sicherheit geht immer vor

Eines der wesentlichen Themen ist und bleibt die Sicherheit der Geldanlage für Babys und Kinder. Gerade im Bereich der Bankeinlagen müssen sich Eltern nach derzeitigem Stand nur wenig Sorgen machen. In Deutschland gelten nicht nur staatliche Zusagen und eine gesetzliche Einlagensicherung, die pro Sparer 100.000 Euro erfasst. Auch Bankenverbände haben – zusätzlich zu den Eigenkapitalvorschriften der einzelnen Banken – Einlagensicherungsfonds entwickelt.

Hinweis: Die Einlagensicherung greift nur im Fall der Insolvenz einer Bank. Eine Abgabe oder Steuer auf Bankguthaben, wie sie in der EU zum ersten Mal für die Rettung Zyperns zum Einsatz kam, bleibt davon unberührt. Für Deutschland ist derzeit von einem ähnlichen Szenario nicht auszugehen. Eltern, die auf Nummer sicher gehen wollen, sollten im Fall von Einlagen bei ausländischen Banken die Einlagensicherung aber in jedem Fall im Auge behalten.

Erstausstattung & Co. – das Leben mit eigenen Kindern

Babys und Kinder kosten Geld. Abseits der täglichen Lebenshaltung, Spielsachen usw. wollen viele Eltern ihrem Nachwuchs auch finanziell etwas mit auf den Weg geben. Die ersten Möglichkeiten bieten sich bereits bei der Erstausstattung. Wer mit Köpfchen arbeitet, kann hier sparen – ohne auf etwas verzichten zu müssen. Ein Credo, das sich über Jahre fortsetzt und dabei hilft, auch mit kleineren Summen Kapital für den Nachwuchs aufzubauen. Darüber hinaus sollten Eltern aber nicht nur ans Sparen denken, sondern auch im Auge behalten, dass Kapitalerträge in Deutschland versteuert werden. Statt Geld im eigenen Namen anzulegen, ist das Sparen auf den Namen der Kinder oft sinnvoller. Können diese doch in der Regel nicht nur ihren Sparer-Pauschbetrag (lässt sich per Freistellungsauftrag für Kapitalerträge bis zu einer Höhe von 801 Euro nutzen und kann auch auf verschiedene Banken verteilt werden) geltend machen – durch eine Nichtveranlagungsbescheinigung lassen sich weit höhere Summen nutzen. Es lohnt sich also – abseits der Vorfreude auf den Nachwuchs – auch finanzielle Fragen nicht aus den Augen zu verlieren. Und mit ein wenig Köpfchen starten Kinder mit einem dicken finanziellen Polster in ihr eigenes Leben.

Redaktioneller Hinweis
Diese Informationen & Tipps wurden von der Redaktion des Portals Festgeldvergleich.org zusammengestellt. Das Portal gehört zur Aslander & Fromeyer Vergleichsportale GmbH und hält für Sie eine Übersicht der aktuellen Zins Konditionen im Bereich Tages- und Festgeld bereit. Dieser Beitrag wurde durch das Baby-Care Team nur veröffentlicht, nicht verfasst.


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