Der in Zürich sitzende Weltfußballverband FIFA (französisch Fédération Internationale de Football Association, deutsch Internationale Föderation des Verbandsfußballs) versucht mit aller Gewalt, Informationen über Schmiergeldzahlungen an seine Funktionäre zu unterdrücken.
In der Schweizerischen Handelszeitung berichtet heute (27.12.2011) Jean-François Tanda u. d. T. "Fifa: Gericht gibt brisante Akte zu Korruption frei":
"Das Obergericht in Zug hat zu Gunsten eines Gesuchs der «Handelszeitung» entschieden: Dokumente zu Schmiergeldzahlungen an Exponenten des Weltfussballverbands sind freizugeben."
Allerdings:
"Die Fifa und ihre zwei Exponenten haben 30 Tage Zeit, um den Entscheid des Zuger Obergerichts an das Bundesgericht weiterzuziehen."
Trotzdem erfahren wir einiges über den Inhalt:
"Das Dokument nennt mindestens zwei Empfänger von Schmiergeldern innerhalb des Weltfussballverbandes und beschreibt die Rolle der Fifa-Spitze, die von den Zahlungen gewusst, aber nichts dagegen unternommen hatte. ..... Bei den zwei Fifa-Offiziellen handelt es sich nach Recherchen der «Handelszeitung» und der BBC um Fifa-Ehrenpräsident Joao Havelange und den Chef der Fussball-WM 2014 in Brasilien, Ricardo Teixeira. ..... Gleichzeitig wird beschrieben, dass die Fifa-Spitze immer von den Schmiergeldzahlungen an ihre Exponenten gewusst hat, aber nichts dagegen unternommen hatte."
Anscheinend hat die FIFA auch noch ihr eigenes Geld verschwendet, um die Korruptionsverbrecher in ihren Reihen zu schützen:
"Die Verfügung [der Staatsanwaltschaft] datiert vom 11. Mai 2010 und kam zustande, nachdem die Fifa und die zwei ihrer Exponenten 5,5 Millionen Franken bezahlt hatten, um die Strafuntersuchung abzuwenden."
Andererseits fehlen aber lumpige 3 Millionen, um die Verfehlungen der Vergangenheit aufzuklären. Insofern ist es völlig unverständlich, wenn sich der Baseler Strafrechtsprofessor und (anscheinend renommierte) Antikorruptions-Experte Mark Pieth unter solchen Bedingungen überhaupt vor den FIFA-Karren spannen lässt.
Offenbar unter dem Druck der Öffentlichkeit hatte FIFA-Präsident Joseph Blatter zunächst vorgetäuscht, die fraglichen Akten freigeben zu wollen; dazu meldet der o. a. Artikel:
"Anfang Dezember hatte Fifa-Präsident die Veröffentlichung des brisanten Dokuments auf unbestimmte Zeit verschoben. Er begründete dies mit rechtlichen Gründen. Zuvor hatte er angekündigt, im Zuge des von ihm eingeleiteten Reformprozesses, die Akten freizugeben."
Wer "rechtliche Gründe" behauptet, ohne diese spezifizieren zu können, will offensichtlich die wahren Gründe für seine Herausgabeverweigerung verschleiern.
Kein Wunder; schließlich liegen Indizien auch gegen Präsident Joseph Blatter selbst, den Boß dieses Augiasstalles, vor (vgl. Artikel "Kriminalität im Fußball. Korruption klärt Fifa auf die eigene Art auf" der Frankfurt Rundschau vom 02.12.2011). Weiterhin heißt es im Text:
"Es heißt, die Fraktion um Havelange, Warner, Bin Hammam, Grondona und andere plane einen Vergeltungsschlag gegen Blatter. Der Plot hat das Zeug zu einem einem Bestseller: Hier Blatter, einer der Architekten des Korruptionssystems, der plötzlich den Aufklärer gibt und allen Ernstes als Reformpräsident in die Geschichte eingehen will – dort eine Bande verantwortungsloser Ganoven."
Die Internationale Anti-Korruptions-Organisation Transparency Internation weiß, was gespielt wird, und hat konsequenter Weise ihre weitere Mitarbeit verweigert (vgl. Berichte z. B. der FAZ "Ohne Transparency. Rückschlag für die Fifa" v. 1.12.11 oder "FIFA-Reformen mit Hindernissen" der Augsburger Allgemeinen vom 30.11.2011 sowie FAZ-Kommentar "Fifa-Kommentar. Der Makel der Verweigerung" vom 02.12.2011).
Auch der Präsident des Deutschen Fußballbundes (DFB) windet sich wie ein Aal und lobt Blatter über den grünen Klee (FAZ-Interview "Dieses Gehabe der Fifa muss weg" vom 23.10.11).
Am 17.12.2011 berichtete Jens Weinreich im Deutschlandfunk, dass und auf welche Weise Fifa-Präsident Joseph Blatter die korrupten Bonzen beschützt: "FIFA-Exekutive in Tokio.Blatter entlastet korrupte Funktionäre":
"Eigentlich hatte Präsident Joseph Blatter zu diesem Termin [Treffen in Tokio] versprochen, die so genannte Einstellungsverfügung im ISL-Bestechungsskandal zu veröffentlichen. Doch dies wurde auf unbestimmte Zeit verschoben. Dafür hat Blatter einige korrupte FIFA-Funktionäre entlastet. ..... Den Vizepräsidenten Issa Hayatou aus Kamerun, ISL-Schmiergeldempfänger, unterstützte Blatter ebenfalls. Hayatou war vergangene Woche vom Internationalen Olympischen Komittee IOC nur ermahnt worden. Die FIFA unternimmt gar nichts. ..... Blatter benutzte in Tokio einige Male die Vokabel "Schlussstrich". Auf eine offenbar bestellte Frage eines so genannten Journalisten aus Katar, der all jene bestrafen lassen will, die die WM-Vergabe an das Emirat kritisieren, erklärte Blatter: "Ich kann ihnen sagen, dass die Entscheidung der FIFA-Exekutive am 2. Dezember 2010, die WM 2018 an Russland und 2022 die WM an Katar zu vergeben, aufrechterhalten bleibt. ..... Blatter schützt etliche alte Weggefährten wie Makudi und Hayatou. Er will nach vorn schauen, nicht zurück, das sagte er oft. Er trägt vernehmbar auch nichts zur Aufklärung der märchenhaften Reichtümer des Ersten Vizepräsidenten und FIFA-Finanzchefs Julio Grondona und des Amerikaners Chuck Blazer bei."
Anscheinend haben mehrere Schweizer Blätter auf Freigabe der Dokumente geklagt. Jedenfalls berichtet Dominique Strebel auf der Webseite "Beobachter.ch" u. d. T. "Fifa-Korruption. Deal soll offen gelegt werden" (meine Hervorhebungen):
"Das Obergericht des Kantons Zug gibt dem Beobachter recht und will offen legen, weshalb das Strafverfahren gegen die Fifa und zwei weltbekannte Fifa-Funktionäre eingestellt wurde, nachdem diese 5,5 Millionen gezahlt hatten. ..... Mit der Einstellungsverfügung 2A 2005 31601 vom 11. Mai 2010 stellte die Zuger Staatsanwaltschaft ein Strafverfahren gegen die Fifa und zwei «weltweit anerkannte Personen des öffentlichen Lebens» wegen Veruntreuung und ungetreuer Geschäftsbesorgung ein – weil die Beschuldigten
5,5 Millionen Franken Wiedergutmachung zahlten. .... Es müsse von der Öffentlichkeit kontrolliert werden können [begründete das Gericht seine Entscheidung], «wie sich die Wiedergutmachungssumme von CHF 5,5 Mio zusammensetzt und wer sich in welcher Höhe daran beteiligt hat.» Bis heute sei es nicht möglich zu prüfen, ob die Fifa und die beiden beteiligten Exekutiv-Mitglieder «in irgendeiner Weise bevorzugt behandelt wurden» oder ob die Einstellung der Strafuntersuchung «in rechtlicher und tatsächlicher Hinsicht korrekt erfolgte.» ..... Die Ausführungen der Richter sind auch aus einem andern Grund interessant. So haben die Fifa-Leute in ihrer Beschwerde behauptet, sie hätten nie irgendeine Schuld anerkannt. ..... Dem widersprechen die Zuger Oberrichter klar: Ein Strafverfahren werde nach der Zahlung einer Wiedergutmachung nur eingestellt, wenn «der Täter die Normverletzung anerkennt.»"
Da es auch in dem Artikel der Handelszeitung heißt:
"Bereits zweimal gab die Staatsanwaltschaft grünes Licht für die Veröffentlichung des Dokuments. Zweimal hat die Fifa Einsprache erhoben – zuletzt am 24. Mai 2011 beim Obergericht des Kantons Zug. Doch erneut unterlag sie mit ihren Anträgen"
ist eindeutig klar, dass auch die FIFA selbst rechtlich gegen eine Veröffentlichung vorgegangen ist.
Auf der Webseite des Beobachter kann man auch das Gerichtsurteil vom 22.12.2011 herunterladen. Auch dort ist im Rubrum eindeutig die FIFA als eine von drei Beschwerdeführern/~innen genannt.
Insofern ist es absolut unverständlich, bzw. zeugt es von der Verlogenheit Blatters, wenn man in dem Bericht "Fußball - FIFA: Kritik an Brasilien-WM - Blatter: bis 2015 dabei" der SZ vom 17.12.2011 liest (meine Hervorhebung):
"«Das Verwaltungsgericht in Zug hat der Veröffentlichung noch nicht stattgegeben. Wir hoffen, dass Anfang nächsten Jahres dieses Gericht in Zug endlich Grünes Licht geben wird, damit wir diese Akten veröffentlichen können», sagte Blatter in Tokio. ..... Das 2001 in Konkurs gegangene Schweizer Marketing-Unternehmen ISMM/ISL soll über Jahre FIFA-Funktionäre bestochen haben. 2008 vor Gericht dokumentiert wurden 138 Millionen Schweizer Franken, die zwischen 1989 und 2001 gezahlt wurden. Eine der beteiligten Parteien hatte zuletzt Einspruch gegen die Öffnung der Akten eingelegt."
ceterum censeo
Der Wundbrand zerfrisst das alte Europa, weil es zu feige ist ein krankes Glied zu amputieren!
POPULISTISCHES MANIFEST(für die Rettung von ? Billionen Steuereuronen!):Ein Gespenst geht um in Deutschland - das Gespenst einer europäischen Transferunion und Haftungsunion.Im Herzland des alten Europa haben sich die Finanzinteressen mit sämtlichen Parteien des Bundestages zu einer unheiligen Hatz auf die Geldbörsen des Volkes verbündet: · Die Schwarzen Wendehälse (die unserem Bundesadler den Hals zum Pleitegeier wenden werden),· Die Roten Schafsnasen (vertrauensvoll-gutgläubig, wie wir Proletarier halt sind), · Die Grünen Postmaterialisten (Entmaterialisierer unserer Steuergelder wie unserer Wirtschaftskraft),· Die machtbesoffenen Blauen (gelb vor Feigheit und griechisch vor Klientelismus), und selbstverständlich auch· Die Blutroten (welch letztere die Steuergroschen unserer Witwen, Waisen und Arbeiter gerne auflagenlos, also in noch größerer Menge, gen Süden senden möchten).Wo ist die Opposition im Volke, die nicht von unseren Regierenden wie von deren scheinoppositionellen Komplizen als Stammtischschwätzer verschrien worden wäre, wo die Oppositionspartei, welche sich der Verschleuderung der dem Volke abgepressten Tribute an die europäischen Verschwendungsbrüder wie an die unersättlichen Finanzmärkte widersetzt hätte?Zweierlei geht aus dieser Tatsache hervor:Das Volk wird von fast keinem einzigen Politiker als Macht anerkannt.Es ist hohe Zeit, dass wir, das Volk, unsere Anschauungsweise, den Zweck unserer Besteuerung und unsere Tendenzen gegen die fortgesetzte Ausplünderung durch das Finanzkapital bzw. durch die Bewohner anderer Länder und durch seine/deren politische Helfershelfer vor der ganzen Welt offen darlegen und dem Märchen von dem grenzenlosen Langmut der Deutschen den Zorn des Volkes selbst entgegenstellen.
Textstand vom 27.12.2011. Gesamtübersicht der Blog-Einträge (Blotts) auf meiner Webseite http://www.beltwild.de/drusenreich_eins.htm.