- Schwarzgeld-Affäre um Ex-Minister - Hollande in der Zwickmühle (Artikel auf n-tv.de vom 3.4.2013)
- Bestechung - Daniel Bahr will korrupte Ärzte strafrechtlich verfolgen (Artikel auf Zeit Online vom 3.4.2013)
- Angebot in der Korruptionsaffäre - Wulff reagiert noch nicht (Artikel auf n-tv.de vom 4.4.2013)
- Offshore-Leaks: Warum Schäubles Hilferuf wohl ins Leere läuft (Artikel aus Spiegel Online vom 4.4.2013)
- Interessenvertreter: EU-Abgeordneter veröffentlicht mehr als tausend Lobby-Einladungen (Artikel auf Spiegel Online vom 4.4.2013)
Wie
wird man eigentlich so ein richtiges Schwein in der Politik? Korrupt,
käuflich, bestechlich? Beginnt das schon, wenn man in die Politik
einsteigt? Beginnt es, wenn man das Studium beginnt, oder seine
Berufsausbildung? Ist es eine Frage der Werte, die keiner mahr hat, von
denen aber alle reden? Ist Korrumpierbarkeit abhängig von politischer
Gesinnung? Gibt es politische Einstellungen, die der Korruption weniger
ablehnend gegenüber stehen und wenn ja, warum dürfen die dann in der
Politik überhaupt aktiv sein? Warum, so frage ich mich, wundert sich
sich Politik, edel und gut, wie sie nun mal ist, über die
Politikverdrossenheit und ist es nicht doch mal Zeit für eine Revolution
und einen kompletten Neuanfang???
Oder gibt es die Möglichkeit, dass sich Gesellschaft, Politik und Wirtschaft, ja auch und besonders die Wirtschaft, aus sich selbst heraus erneuern können?
Zwei Herzen schlage, ach, in meiner Hühnerbrust! Das eine ist dankbar für die Freiheit, die uns nach dem Zweiten Weltkrieg geschenkt wurde, für eine Kindheit im Wirtschaftswunder in einer Fanilie, die von einer liebevollen, manchmal etwas überforderten, Mutter versorgt und zusammen gehalten wurde. Für einen treusorgenden, wenn auch bisweilen recht strengen, Vater, der alles tat, weas in seinen Kräften stand, um seiner Familie ein relativ sorgenfreies Leben zu ermöglichen.
Meine lieben Eltern haben mir beigebracht, was es heisst, ehrlich zu sein, zu seinem Wort zu stehen, niemanden zu betrügen und keine Gewalt auszuüben (obwohl letzteres in der Pubertät nicht immer einfach war und zwischendurch vergessen wurde!).
Gibt es das heute nicht mehr? Werden die Werte, auf die sich die Politik bezieht heutzutage durch das Privatfernsehen bestimmt? Heissen die Werte heute konsumieren um jeden Preis, Fast-Food-Fressen, soviel wie reingeht und schau immer dort zuerst, wo´s warm raus kommt, und sei es nur ein warmer Mastdarm?
Das Geld regiert nicht nur die einzelnen Länder, es regiert die ganze Welt! Wer kein Geld hat, ist nichts wert in diesem kapitalistischen System! Aber niemand unternimmt ernsthaft etwas gegen diese Entwicklungen - weil die gesamte Gesellschaft mittlerweile so korrupt und käuflich ist, dass sich überhaupt kein Mensch darüber noch Gedanken macht.
Aber weiterhin beherrschren hehre, warme Worte das politische Tagesgeschäft, obwohl jeder, der sich dafür interessiert, weiss, dass hinter den Kulissen ein Hauen und Stechen um die Fleischtöpfe der Macht stattfindet. Und weil es damit noch lange nicht genug ist, wechseln die Politiker nach ihrer Karriere in Amt und "Würden" schneller in eine üppig dotierte Position in der Privatwirtschaft, als ein gewöhnlicher Sterblicher seine Unterhosen zu wechseln vermag!
Und dann will man uns allen Ernstes einreden, dies sei nur den ausgezeichneten Qualifikationen des Politikers zu verdanken und nicht seinen Kontakten, seinen Netzwerken und seinem Einfluss, den er zgunsten seines neuen Jobs geltend machen könnte? Sehen wir wirklich so dämlich aus?
Es gibt nicht den Willen in unserem Land, sich gegen diese Entwicklungen ernsthaft einzusetzen. Von keiner Seite! Aber was soll man auch erwarten von einer Politik, bei der alle Parteien vom Kapitalis- und Lobbyismus profitieren, die also aus naheliegenden Gründen kein Interesse daran haben können, dieses System abzuschaffen? Und was soll man erwarten von einer Bevölkerung, die ihren geistigen Horizont am Niveau der Sendungen privater Fernsehsender ausrichten und die Bedeutung ihrer unscheinbaren Existenz nicht daran gemessen sehen wollen, welchen Wert sie für die Gesellschaft haben (und sei es auch nur ein ideeller Wert!), als vielmehr am "Erfolg" ihrer nuttig aufgemachten Kids bei DSDS.
Berücksichtigt man all diese Aspekte, bleibt einem wohl nicht wirklich viel mehr übrig, als einfach zu verzweifeln...
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