mal wieder klingelt das telefon spät in der nacht.
ich: “kinderdok, guten abend, hallo?”
mutter: “guten abend, entschuldigen sie die störung, sie haben heute notdienst?”
ich: “ja, genau.”
mutter: “oh prima. das ist toll, dass man um diese uhrzeit noch jemanden erreichen kann. ich habe hier einen siebzehneinhalbmonatigen jungen, fieber seit zwei tagen, maximum neun´ndreißigfünf, husten, schnupfen, keine nebengeräusche, sein bruder war auch letzte woche erkältet. sonst hatt´er nichts, kein spucken, kein durchfall, isst und trinkt gut, ich hab´ ihm heute schon zwei paracetamol hundertfünfundzwanzig supp gegeben, jetzt sind´s aber grad vier stunden her, der ist wach, kann nicht schlafen, ich wollte fragen, isses ok, wenn ich mal ibu-saft gebe?”
ich: “ja.”
mutter: “ok, danke. auf wiederhören.”
ich: “auf wiederhören.”
…
ich: “ach, moment. sie sind nicht zuviel eine der neuen mutant-phone-mothers, ich meine, wegen der korrekten anamnese?”
mutter: “nein. aber kollegin.”
ich: “achso. alles klar. ruhige nacht. und ruhigen dienst.”
mutter: “danke. ihnen auch. wiederhören.”
ok, ich geb zu, das ab den pünktchen war erfunden. aber der erste teil hat sich absolut so ereignet. ich war so was von dankbar um drei uhr nachts. da bin ich nicht mehr in der lage, die entscheidenden infos aus den anrufenden nasen zu ziehen.