Körpersprache deuten: 14 Gesten, die ihr unbedingt vermeiden sollt

Von Andreas Hobi @andreashobi

Eure Körpersprache zeigt viel deutlicher, wie es euch geht, als ihr es durch eure Worte je ausdrücken könnt. Sehr viele der Gesten und Bewegungen, die ihr macht, werden von euren Mitmenschen unbewusst interpretiert. Das kann ein Vor- oder Nachteil sein, je nachdem, wie eure Gesten gedeutet werden.

Die meisten Menschen haben keine Ahnung von Körpersprache. Und so ist ihnen dann auch nicht bewusst, wie sie auf andere wirken. Viele verhalten sich so, wie sie sich “von Natur aus” verhalten und machen sich keine großen Gedanken über ihr Auftreten. Das kann gut gehen. Oder auch nicht, wenn es zum eigenen “normalen Verhalten” gehört, regelmäßig eine der folgenden 14 Gesten zu machen. Gesten, die von euren Mitmenschen meist negativ ausgelegt werden und die ihr unbedingt vermeiden müsst!

Gegenstände vor den Körper halten

Es kann eine Kaffeetasse sein, ein Laptop, eine Handtasche oder ein anderer Gegenstand: Etwas direkt vor euren Körper (vor den Bauch) zu halten, kann so verstanden werden, dass ihr schüchtern und zurückhaltend seid. Möglicherweise wollt ihr mit den anderen nichts zu tun haben oder fühlt euch in deren Gegenwart nicht wohl. Zumindest werden das die Umstehenden denken.

Deshalb: Wenn ihr etwas tragen müsst, dann tut das am besten auf der Seite (unter dem Arm), aber nicht vor dem Körper. So wirkt ihr auf andere offener.

Auf die Uhr schauen

Ihr wollt gelangweilt wirken? Dann schaut so oft es geht auf die Uhr! Denn jedes Mal, wenn ihr auf die Uhr schaut, während ihr mit jemandem sprecht, hat euer Gegenüber das Gefühl, es langweile euch.

Wenn ihr wirklich gehen müsst, weil zum Beispiel bereits der nächste Termin auf euch wartet oder weil ihr noch andere Dinge zu erledigen habt, dann sagt das dem Gegenüber am besten gleich direkt, statt es dadurch anzudeuten, dass ihr auf die Uhr schaut. So weiß die andere Person, dass sie euch nicht langweilt. Sagt ihr, dass ihr sehr gerne noch weiter diskutiert hättet, aber leider bereits wieder gehen müsst.

Fussel von der Kleidung entfernen

Wenn ihr während eines Gesprächs ständig Fussel von der Kleidung entfernt und dabei möglicherweise sogar noch ständig nach unten schaut, wirkt das auf andere so, als ob ihr von deren Ideen nicht wirklich begeistert seid und als ob ihr keine ehrliche Antwort geben wollt.

Kinn streicheln, während ihr jemanden anschaut

Wer scharf nachdenkt, streichelt sich oft das Kinn. Wenn ihr dies macht, während ihr jemanden anschaut, kann das so wirken, als ob ihr scharf darüber nachdenkt, wie ihr in einschätzen sollt. Das muss nicht zwingend negativ sein, kann aber vom Gegenüber so ausgelegt werden. Deshalb: Am besten sein lassen.

In der Gegenwart anderer nach unten schauen

Ich ertappe mich immer wieder dabei, wie ich dies mache. Dabei sollte ich es doch langsam wissen! Wenn ich in der Gegenwart anderer nach unten schaue, und sei es auch nur für einen kurzen Moment, kann das arrogant wirken oder den anderen das Gefühl geben, dass ich desinteressiert bin. Deshalb sollte man dies lassen.

Gesicht berühren

Das Berühren des Gesicht mit der Hand (vor allem das Berühren der Nase) wird von vielen Leuten als Anzeichen einer Lüge betrachtet. Zwar ist es nicht automatisch so, dass lügt, wer sich im Gesicht berührt; aber von vielen Leuten wird dies so ausgelegt. Das gleiche gilt für das Verdecken des Mundes. Deshalb: Lasst das am besten sein, wenn ihr in Gesellschaft seid und etwas sagt.

Von jemandem weg lehnen

Wenn wir jemanden mögen, lehnen wir uns zu ihm hin, wenn wir ihn nicht mögen, von ihm weg. Meist handelt es sich dabei nur um wenige Zentimeter, für ungeübte Beobachter kaum zu erkennen. (Selten ist es so deutlich wie auf diesem Bild.) Trotzdem gibt es immer wieder Menschen, welche solche feinen Zeichen erkennen. Deshalb: Achtet darauf, dass ihr euch nicht zu deutlich von jemandem weg lehnt oder noch besser, lehnt euch absichtlich dem Gegenüber ein wenig entgegen. Damit zeigt ihr euer Interesse.

Beide Hände hinter dem Kopf mit Ellbogen nach außen

Dies ist eine der Gesten, welche ich euch bereits in meinem kostenlosen Ebook “Körpersprache erkennen – Im Beruf, zu Hause und in der Beziehung” vorgestellt habe. Ich nenne es “die Kobra”. Wer diese Geste macht, fühlt sich den Umstehenden überlegen. Deshalb sieht man dies oft bei Vorgesetzten.

Bauchnabel und Augen nicht kongruent

Wir können jemanden während eines Gesprächs noch so sehr anschauen, ja sogar in die Augen schauen; solange die Füße und vor allem der Bauchnabel nicht in Richtung der Person zeigen, kann das auf das Gegenüber so wirken, als seien wir nicht wirklich an ihm interessiert.

Wenn wir jemandem tatsächlich zuhören wollen und Interesse an ihm haben, dann wenden wir uns ihm wenn möglich mit dem ganzen Körper zu.

Arme verschränken

In gewissen Situationen finde ich es sehr angenehm, die Arme zu verschränken. Das hat nichts damit zu tun, dass ich mich unwohl fühle oder an etwas desinteressiert bin; es ist einfach bequem.

Nun kommt das große Aber: Viele Leute finden keinen Gefallen daran, wenn ihr Gegenüber in einem Gespräch die Arme verschränkt. Sie empfinden dies als egoistisch, abwehrend, als Gegenwehr. Deshalb: Lasst das am besten sein.

Sich an der Seite des Halses oder Kopfes kratzen

Dies ist ein typisches Zeichen von Zweifel und Unsicherheit. Von einigen Mitmenschen wird dies sogar als Zeichen einer Lüge angeschaut. Versucht, die Hände nicht an den Hals kommen zu lassen, während ihr euch mit jemandem unterhält!

Mit dem Hemdkragen spielen

Es gibt kaum ein deutlicheres Zeichen für euer Unwohlsein, als wenn ihr mit dem Hemdkragen spielt, beziehungsweise “den Hemdkragen lüftet”, so als ob ihr euch frische Luft verschaffen wollt. Wer dies macht, befindet sich in einer Situation, die er schleunigst verlassen möchte.

Mit den Händen vor den Genitalien gekreuzt dastehen

Viele Männer sind der Ansicht, es wirke männlich, stark und dominant, wenn wir so dastehen, dass wir die Hände vor den Genitalien gekreuzt haben. Das ist Quatsch. Wenn wir so stehen, werden die Schultern nach vorne gezogen, was den Körper schmaler wirken lässt. Wir wirken auf andere weniger selbstsicher und andere könnten sogar den Respekt vor uns verlieren.

Deshalb: Besser ist es, die Arme immer seitlich am Körper zu lassen, die Schultern aufrecht zu halten und die Brust leicht nach vorne zu drücken.

Den Kopf mit den Händen stützen

“Mir ist langweilig.”, genau das sagt ihr mit dieser Geste. Man sieht dies oft in Schulklassen, an Unis oder an Seminaren (vor allem, wenn es ein Pflicht-Seminar in einem Unternehmen ist).

Besser ist es, die Hände immer flach auf den Tisch zu legen.

Teile deine Erkenntnisse auf Twitter

Heute hast du einiges gelernt über Gesten, die man besser vermeiden sollte. Denkst du, deine Freunde könnten sich auch für dein neues Wissen interessieren?