Celle (eb - internet-zeitung) - Es ist vollbracht. Im niedersächsischen Celle haben behinderte Menschen ein Passivhaus eigenhändig gebaut. Zwei Jahre schufteten sie für ihren Traum vom selbstbestimmten Leben im eigenen Haus. Am Freitag, 26. August 2011, feiern sie nun die Schlüsselübergabe.
Rückblick: Exakt vor zwei Jahren, am 26. August 2009, fiel der Startschuss für ein sehr ehrgeiziges Bauprojekt. Der Verein zur Förderung Körperbehinderter e.V. Celle wollte ein Wohnhaus für Menschen mit einer oder mehreren körperlichen Behinderung(en) in Eigenregie bauen, aber nicht irgend ein Haus, nein ein Passivhaus. Und: Die Betroffenen sollten von Beginn an mit anfassen. Während ganz Deutschland und Europa Bauklötze staunte, baute die selbstbewusste Gruppe aus Celle Wand für Wand mit einem Bausystem, das man durchaus mit einem Steckbausteinsystem für Kinder vergleichen kann. Es sind Schalungselemente die nach dem Nut- und Federprinzip zu Wänden gesteckt werden, für die sich der Verein entschieden hat. „Ideal für unser Vorhaben, denn dieses System ist nicht nur logisch und für jeden Menschen mit gesundem Verstand nachvollziehbar, es ermöglicht auch uns Laien, ein Passivhaus in Eigenleistung zu bauen“, sagt Ursula Grudniok, die Koordinatorin des Vereins damals. Warum aber ein Passivhaus? „In erster Linie geht es uns um das gesunde Klima und die saubere Luft in so einem Haus“, erklärt Ursula Grudniok und bezieht sich damit auf die Anlage zur kontrollierten Be- und Entlüftung mit integrierter Wärmerückgewinnung. Sie filtert Pollen, Stäube und Sporen aus der Atemluft, besonders für Rollstuhlfahrer ein ganz wichtiger Punkt. Die Bronchien verschleimen nicht mehr so stark.
Der Rohbau war schnell fertig, das zügig gedeckt, doch dann ging es an den Innenausbau. Es sollte sich herausstellen, dass gerade ein Selbstbaupassivhaus kein Kinderspiel ist. Aber: Mit viel Enthusiasmus und Energie haben es die behinderten Menschen, ihre Angehörigen und die Mitglieder des Vereins geschafft. Das Ergebnis ist ein Passivhaus, das sich dem bestehenden Gebäude, einer alten Villa, durch einen gläsernen Zwischentrakt anschließt, sich architektonisch aber stark zurücknimmt. Den Ton gibt die Villa, das Begegnungszentrum des Vereins, an. Der Ort für das Wohnhaus ist bewusst gewählt, denn hier treffen schon immer behinderte und nicht behinderte Menschen zusammen, hier leben sie mitten drin, mit einem Höchstmaß an Selbständigkeit. Jeder einzelne Hausbewohner bestimmt für sich, wie intensiv er Kontakte knüpfen will und in welchem Umfang er bei Bedarf Hilfe anfordert. „Sowas nennen wir tatsächliche Integration“, erklärt die Vereinskoordinatorin Ursula Grudniok. Sie fordert und fördert die Menschen. Sie bevormundet sie nicht. „Warum sollen behinderte Menschen nicht am täglichen Leben von uns allen teilhaben und ganz normale Angebote annehmen dürfen“, fragt sie provokativ. Eine mögliche Antwort hat nun vier Wände und ein Dach.
Übrigens: Das Bauprojekt der Behinderten aus Celle wurde von der Aktion Mensch gefördert.
Hintergrundinformationen zum Haus
Das Passivhaus der behinderten Menschen bietet verschiedene Appartements und Wohnungen in verschiedenen Größen, allesamt auf die speziellen Bedürfnisse der Bewohner ausgelegt. So sind Türen entsprechend breit gehalten, Duschen ebenerdig angelegt, Küchen und sonstige Möbel entsprechend behindertengerecht gebaut.
Baupartner war der Maurermeister Eckart-Rolf Hellmann aus Winsen an der Aller. Er hat das Haus geplant und den Bau vom ersten Tag bis zur Schlüsselübergabe begleitet.
Festakt mit Tag der offenen Tür am Freitag, 26. August
Die Fertigstellung des neuen Hauses wird gefeiert, und zwar am Freitag, 26. 8. 2011, ab 10.30 Uhr. Hier das Programm:
10.30 Uhr Begrüßung der Gäste
11.00 Uhr Offizielle Eröffnung
Kurze Ansprachen
Schlüsselübergabe
Musikalische Einlage
Scheckübergabe
12.00 Uhr Buffet, Zeit für Gespräche
Ab 13.00 Uhr Besichtigung des Hauses, der Wohnungen
Gespräche mit Bewohnern
Gespräche mit den am Bau beteiligten
Die Anschrift des Passivhauses der behinderten Menschen:
Verein zur Förderung Körperbehinderter e.V. Celle
Alt Groß Hehlen 21
29229 Celle
Telefon: 05141 28363.
Rückblick: Exakt vor zwei Jahren, am 26. August 2009, fiel der Startschuss für ein sehr ehrgeiziges Bauprojekt. Der Verein zur Förderung Körperbehinderter e.V. Celle wollte ein Wohnhaus für Menschen mit einer oder mehreren körperlichen Behinderung(en) in Eigenregie bauen, aber nicht irgend ein Haus, nein ein Passivhaus. Und: Die Betroffenen sollten von Beginn an mit anfassen. Während ganz Deutschland und Europa Bauklötze staunte, baute die selbstbewusste Gruppe aus Celle Wand für Wand mit einem Bausystem, das man durchaus mit einem Steckbausteinsystem für Kinder vergleichen kann. Es sind Schalungselemente die nach dem Nut- und Federprinzip zu Wänden gesteckt werden, für die sich der Verein entschieden hat. „Ideal für unser Vorhaben, denn dieses System ist nicht nur logisch und für jeden Menschen mit gesundem Verstand nachvollziehbar, es ermöglicht auch uns Laien, ein Passivhaus in Eigenleistung zu bauen“, sagt Ursula Grudniok, die Koordinatorin des Vereins damals. Warum aber ein Passivhaus? „In erster Linie geht es uns um das gesunde Klima und die saubere Luft in so einem Haus“, erklärt Ursula Grudniok und bezieht sich damit auf die Anlage zur kontrollierten Be- und Entlüftung mit integrierter Wärmerückgewinnung. Sie filtert Pollen, Stäube und Sporen aus der Atemluft, besonders für Rollstuhlfahrer ein ganz wichtiger Punkt. Die Bronchien verschleimen nicht mehr so stark.
Der Rohbau war schnell fertig, das zügig gedeckt, doch dann ging es an den Innenausbau. Es sollte sich herausstellen, dass gerade ein Selbstbaupassivhaus kein Kinderspiel ist. Aber: Mit viel Enthusiasmus und Energie haben es die behinderten Menschen, ihre Angehörigen und die Mitglieder des Vereins geschafft. Das Ergebnis ist ein Passivhaus, das sich dem bestehenden Gebäude, einer alten Villa, durch einen gläsernen Zwischentrakt anschließt, sich architektonisch aber stark zurücknimmt. Den Ton gibt die Villa, das Begegnungszentrum des Vereins, an. Der Ort für das Wohnhaus ist bewusst gewählt, denn hier treffen schon immer behinderte und nicht behinderte Menschen zusammen, hier leben sie mitten drin, mit einem Höchstmaß an Selbständigkeit. Jeder einzelne Hausbewohner bestimmt für sich, wie intensiv er Kontakte knüpfen will und in welchem Umfang er bei Bedarf Hilfe anfordert. „Sowas nennen wir tatsächliche Integration“, erklärt die Vereinskoordinatorin Ursula Grudniok. Sie fordert und fördert die Menschen. Sie bevormundet sie nicht. „Warum sollen behinderte Menschen nicht am täglichen Leben von uns allen teilhaben und ganz normale Angebote annehmen dürfen“, fragt sie provokativ. Eine mögliche Antwort hat nun vier Wände und ein Dach.
Übrigens: Das Bauprojekt der Behinderten aus Celle wurde von der Aktion Mensch gefördert.
Hintergrundinformationen zum Haus
Das Passivhaus der behinderten Menschen bietet verschiedene Appartements und Wohnungen in verschiedenen Größen, allesamt auf die speziellen Bedürfnisse der Bewohner ausgelegt. So sind Türen entsprechend breit gehalten, Duschen ebenerdig angelegt, Küchen und sonstige Möbel entsprechend behindertengerecht gebaut.
Baupartner war der Maurermeister Eckart-Rolf Hellmann aus Winsen an der Aller. Er hat das Haus geplant und den Bau vom ersten Tag bis zur Schlüsselübergabe begleitet.
Festakt mit Tag der offenen Tür am Freitag, 26. August
Die Fertigstellung des neuen Hauses wird gefeiert, und zwar am Freitag, 26. 8. 2011, ab 10.30 Uhr. Hier das Programm:
10.30 Uhr Begrüßung der Gäste
11.00 Uhr Offizielle Eröffnung
Kurze Ansprachen
Schlüsselübergabe
Musikalische Einlage
Scheckübergabe
12.00 Uhr Buffet, Zeit für Gespräche
Ab 13.00 Uhr Besichtigung des Hauses, der Wohnungen
Gespräche mit Bewohnern
Gespräche mit den am Bau beteiligten
Die Anschrift des Passivhauses der behinderten Menschen:
Verein zur Förderung Körperbehinderter e.V. Celle
Alt Groß Hehlen 21
29229 Celle
Telefon: 05141 28363.