Meine Tochter hat in der Schule im Handarbeitsunterricht gerade “Erste Schritte Nähen”. Das ist doch ein Thema bei dem ich sie tatkräftig mit Arbeitsmaterialen unterstützen kann. Ich patchworke gern, mein Arbeitszimmer sieht eher aus wie ein Warenlager eines Bastelladens :).
Kistenweise Stoffe, Schablonen, Liniale und Zubehör stapeln sich dort hübsch ordentlich. Sie kam letzte Woche total begeistert aus der Schule und wollte sofort an meine Stoffe. In der Schule hatte sie ein kleines Nadelkissen genäht, da ihr das so großen Spass gemacht hat, wollte sie zuhause gleich weitermachen.
Ich schlug ihr vor, dass sie ein Körnerkissen nähen könnte. Das fand sie toll und wir suchten Stoff heraus. Damit es es ordentlich wird, haben wir erstmal zwei Schablonen angefertig. Ein Herz und ein Stern sollte es sein. Die Schablonen werden auf den doppelten gelegten Stoff aufgelegt (Stoffunterseite muss nach oben zeigen) und mit einem Filzstift wird der Umriß übertragen.
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- Sternschablone
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- Herzschablone
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- aufzeichnen auf den Stoff
Die Nahtlinie beginnt man am Besten kurz vor einer nach oben laufenen Spitze. Bei den Spitzen und unteren Winkeln mache ich immer 2-3 Stiche vorwärts/rückwärts Naht, damit es an diesen Punkten später mehr Stabilität hat. Der Stern wird nun umrundet und ca. 10-15 cm vor dem Beginn der Naht beendet. Es bleibt also ein Stück offen, dadurch wird das Kissen gewendet. Nun alle Spitzen gut ausarbeiten, dafür eignet sich eine Stricknadeln, man schiebt die Nadel von innen in die Spitzen und schiebt den Stoff vorsichtig nach aussen.
Die Menge der eingefüllten Spelze ist geschmackssache, ich finde es besser wenn das Kissen nicht allzu dick wird. Wenn ausreichend Füllung im Kissen ist, muss noch die Naht geschlossen werden. Das kann man entweder mit der Nähmaschine machen, ich mag es lieber per Hand schließen und vernähe die Kanten unsichtbar. So sieht man später keine Naht mehr.
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- einschlagen/zusammenstecken
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- unsichtbare Naht
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- kein Faden zu sehen
Dafür schlägt man die offenen Kanten etwas nach innen um (etwas überbügeln, dann geht es leichter), steckt die Kanten fest und näht es “unsichtbar” zusammen. Dafür sticht man in die obere Kante, führt die Nadeln ein paar Millimeter durch den Stoff und sticht danach in die untere Kante und wiederholt den Vorgang. Die Nadel wird jeweils auf der gegenüberliegenden Stoffkante an der Austrittsstichstelle wieder eingestochen. Leicht festziehen und der Faden verschwindet nach innen unter den Stoff.
Und das ist das Ergebnis eines nachmittags, meine Tochter und eine Freundin waren fleissig, die Freundinnen sollten alle ein Kissen bekommen, da hatten sie einiges zutun (und ich anschließend aufzuräumen
Jetzt kommen endlich mal meine Stoffe mit weg die schon länger liegen und doch nicht so richtig in meine Projekte gepasst haben.
Die Dinkelspelzkissen werden 1-2 Minuten in der Mikrowelle erwärmt werden und sind kuschelige und sehr angenehm duftende Wärmekissen. Ab und zu sollten die Kissen etwas befeuchtet werden, damit die Spelze nicht komplett austrocknen. Ich lege die Kissen dafür einfach beim duschen ins Bad. Danach sind sie wieder einsatzbereit. Aber nicht übertreiben, sonst können die Spelze auch anfangen zu schimmeln.
Diese Kissen habe ich schon öfter genäht, sie sind ein tolles Mitbringsel und sehr schnell hergestellt. Dinkelspelze gibt es im Bastelladen, oder wenn man es da nicht bekommt, auch bei ebay. Stoffe kann man verwenden was man gerade da hat. Toll sind natürlich immer schön gemusterte Baumwollstoffe.
Wie gefallen Euch die Kissen?
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