Da die Temperaturen draußen immer noch nicht so sind, dass man so richtig von sommerlich sprechen könnte, habe ich noch schnell ein scharfes Curry gekocht. Mit kleinen, ganz zarten Lammfleischbällchen. Und da der Appetit auf Grünes momentan recht groß ist, mit viel frischem Koriander! Dafür habe ich diesmal den koreanischen Koriander (Polygonum odoratum) versucht, dessen Geschmack Herr Katzer als "korianderartig mit zitrusähnlicher Note" beschreibt. Und wirklich war der Geschmack dieses Currys, das wir sonst immer mit "normalem" Koriander zubereiten, damit um einiges interessanter.
Momentan bekommt man die Pflanze bei den meisten gut sortierten Kräuterhändlern. Ich möchte allen empfehlen, ein Curry mal damit, statt mit dem herkömmlichen Koriander zu probieren. Die Pflanze ist einjährig (ein Überwinterungsversuch im Haus ist bei mir dieses Jahr gescheitert - dafür haben alle Zitruspflanzen überlebt, sie blühen und tragen teilweise Früchte. Dieses Wochenende verlassen sie ihr Winterquartier und dürfen wieder an die Sonne).
Grünes Fleischbällchencurry
400 g faschiertes Lammfleisch
2 große Scheiben Weißbrot, fein geschnitten
1 verquirltes Ei
Salz
1/2 TL Garam Masala
1/2 TL Salz
1 TL Kreuzkümmel, gemahlen
1 TL Pflanzenöl
1 mittelgroße Zwiebel, fein gehackt
1 TL Pflanzenöl
4 cm Ingwerwurzel, geschält
4 Knoblauchzehen, geschält
2 - 3 grüne Chilies
350 ml Kokosmilch
1 TL Garam Masala
1 TL Kreuzkümmel, gemahlen
1 1/2 TL gemahlener Koriander
Salz
1 Bund frischer Koriander
5 EL Tamarindenwasser*
Faschiertes Lammfleisch, Weißbrot, Salz, Garam Masala, Kreuzkümmel und Öl gut miteinander verkneten und kleine Kugeln in der Größe von Tischtennisbällen formen. Die Bällchen mit eingeölten Händen rund formen und rasten lassen.
Öl im Wok (oder in einem schweren Topf) stark erhitzen. Die gehackte Zwiebel darin hellbraun anschwitzen. Ingwer, Knoblauch und Chilischoten mit 100 Milliliter von der Kokosmilch pürieren. Zusammen mit Garam Masala, Kreuzkümmel, gemahlenem Koriander und Salz zur Zwiebel geben. Bei mittlerer Hitze ungefähr zehn Minuten köcheln lassen.
Den frischen (koreanischen) Koriander (samt Stengeln) mit der restlichen Kokosmilch pürieren und zusammen mit 300 Milliliter Wasser in den Wok geben. Aufkochen und erneut zehn Minuten köcheln. Mit Tamarindenwasser und Salz abschmecken. Die Lammfleischbällchen in die Sauce geben und bei schwacher Hitze etwa 20 Minuten sieden lassen, bis das Fleisch gar und zart ist. Mit Reis servieren.
Die Küchenschabe gibt sich dazu einen Klecks Joghurt auf den Teller, weil das Gericht doch ziemlich scharf geraten ist.
*Anmerkung Tamarindenwasser
Tamarindenwasser ist ein wichtiges Säuerungsmittel in der asiatischen Küche. Man stellt es her, indem man vom Mark ein Stück abbricht. Man spült es ab, und weicht es in ungefähr der gleichen Menge warmem Wasser ein. Durch Kneten löst man es weiter auf und streicht dann das Mark und die Flüssigkeit durch ein Sieb.
PS: Der Kater hat eine Woche in der Tierklinik verbracht. Heute kommt er nach Hause und muss noch eine Woche "ruhig" gehalten werden. Ha, das wird eine Herausforderung!