Oft hängen Kopfschmerzen mit verspannten Muskeln zusammen. Bevor ich mit Pilates angefangen habe, litt ich selber immer wieder unter enormen Nackenverspannungen und starken Kopfschmerzen die damit einhergingen. Der Muskelaufbau durch Pilates und die verbesserte Körperhaltung sowie das Stressmanagement durch das Training haben mir aber enorm geholfen und heute kann keine Rede mehr von Migräne oder Verspannungs-Kopfschmerzen sein. Trotzdem, wenn ich länger vor dem Computer sitze und mich zwischendurch nicht bewege, dann schleichen sie sich langsam aber sicher wieder ein, die Verspannungen. Und sind dann Kopfschmerzen eine unangenehmen Begleiterscheinung. Genau deshalb will ich heute ein paar kleine aber feine Übungen mit euch teilen die ganz gezielt Verspannungen lösen können welche oft zu Kopfschmerzen führen. Es lohnt sich diese auch unter Tags durchzuführen und den Büroalltag dadurch aufzupeppen. Sie sind definitiv alltags- und bürotauglich. Keine Sorge!
- Schneidersitz oder alternativ Beine ausgestreckt. Aufrechte Wirbelsäule. Bauchnabel zieht sanft in Richtung Wirbelsäule. Beide Arme vor dem Körper ausstrecken, Ellbogen in Ellbogen legen und Arme anwinkeln, Handrücken oder Handflächen zusammenführen. Ellbogen ziehen in Richtung Boden, Fingerspitzen in Richtung Decke (als würde etwas oben und unten in beide Richtungen ziehen). Die Schultern wandern in Richtung Boden und das Kinn kommt etwas näher zum Brustbein. Man spürt eine tolle Dehnung im Bereich der Nacken- und Schultermuskulatur. Seitenwechsel (anderer Ellbogen über Ellbogen) nicht vergessen.
- Gleiche Ausgangsposition wie bei Punkt 1. Auf die Fingerspitzen der linken Hand drauf setzen. Die rechte Hand auf die linke Schläfe legen. Das Gewicht des rechten Arms zieht den Kopf langsam zur rechten Seite. Die linke Schulter zieht in Richtung Boden. Diese Übung spürt man ebenso gut in der Hals- und Nackenmuskulatur. Seitenwechsel!
- Gleiche Ausgangsposition wie bisher. Die linke Hand liegt unter dem rechten Schlüsselbein direkt auf der Haut auf. Der Zeigefinger soll parallel zum Schlüsselbein aufliegen. Die rechte Hand drückt auf die linke Hand. Das Kinn schiebt etwas nach hinten in Richtung Nacken (Doppelkinn), der Kopf dreht nach links und die Nasenspitze zeigt etwas in Richtung Decke. Diese Dehnung spürt man sehr gut im Bereich der Hals- und Kiefermuskulatur. Seitenwechsel!
- Ausgangsposition bleibt gleich. Direkt über den Augenbrauen werden Zeige- und Mittelfinger abgelegt. Leichten Druck ausüben und mit den Fingern voneinander wegziehen. Diese Übung massiert Muskeln die oftmals durch das typische „Augenbrauen runzeln" sehr verspannt sind.
- Ausgangsposition wie gehabt. Finger auf Höhe der Schläfe ablegen. Beißt man die Zähne zusammen, spürt man im Bereich der Schläfe bzw. des Wangenknochens einen Muskel der sich leicht erhöht. Hier Zeige- und Mittelfinger beider Hände ablegen, leichten Druck ausüben und Finger voneinander wegziehen. So wird dieser oft verspannte Muskel gut massiert. Seitenwechsel.
- Gerader Sitz, gleiche Ausgangsposition. Die Finger einer Hand auf dem Kinn auflegen und langsam das Kinn nach hinten schieben (Doppelkinn). Dabei bleibt die Haltung aufrecht, die Schultern unten. Die Übungen ein paar Mal wiederholen.
- Genügend Wasser zu trinken ist das Um und Auf bei Kopfschmerzen. Spürt man also einen leichten Anflug - her mit dem Wasserglas! Es kann auch nicht schaden etwas Salz guter Qualität (Prise) hinzuzufügen. Das hilft den Blutdruck zu heben.
- Ich bin ein Fan von ätherischen Ölen. Ein paar Tropfen Pfefferminzöl auf den Schläfen, der Stirn und im Nacken helfen mir beispielsweise immer bei leichten Kopfschmerzen.
- Magnesium hilft uns dabei Muskelverspannungen zu lösen und ein Mangel wird mit Migräne in Verbindung gebracht. Hier hab ich schon einmal darüber geschrieben und vor allem bei Verspannungen bin ich ein Fan von Magnesiumöl.
- Viele von uns sind sich gar nicht bewusst darüber wie stark sie ihre Kiefermuskulatur beanspruchen. Ich kenne dieses Phänomen von mir selbst. In stressigen Zeiten habe ich früher gerne meine Zähne zusammengepresst und dadurch ziemliche Kiefer- sowie Nackenverspannungen produziert. Seit ich mich mehr dem Stressmanagement und Dingen wie Meditation gewidmet habe, wurde ich dieses Problem los.
- Entzündungsherde in unserem Körper und unserem Gehirn können ebenso zu Migräne führen. Vor allem im Rahmen des weiblichen Zyklus ist das nicht ungewöhnlich. Bestimmte Lipide (Prostaglandin) werden ausgestoßen sobald in unserem Körper eine Art Verletzung oder Infektion vorliegt. Besagte Lipide reagieren entzündungsfördernd mit Fieber oder auch Schmerz auf besagte Regionen um dort ganz gezielt Heilung anzubieten. Setzt bei uns Frauen die Menstruation ein, nimmt unser Körper das interessanterweise als Verletzung wahr und Prostaglandin wird ausgestoßen. Das kann dann zu den typischen Bauchkrämpfen führen. Prostaglandin ist aber im ganzen Körper verfügbar. Und gibt es irgendwelche Schwächen in unserem Körper, kann es so auch zu Kopfschmerzen kommen. Was also tun? Um Entzündungsherden entgegenzuwirken lohnt es sich jegliche Pflanzenöle (Omega 6) und Gluten (in dieser Zeit) zu streichen. Außerdem tun entzündungshemmende Omega 3 Fettsäuren besonders gut und auch ein stabiler Blutzuckerspiegel kann zu Verbesserung führen. Das typische Comfort Food in Form von Schoko hilft also vielleicht für ein paar Minuten aber langfristig bewirkt es genau das Gegenteil.
- Last but not least. Vitamin D, B2, Folsäure und Co-Enzym Q10 Mängel stehen ebenso in Verbindung mit Migräne. Insofern sollte man hier auf eine besonders gute Versorgung achten. Grünes und buntes Gemüse, Saaten und Nüsse, Käse, Lamm und Wild, fettige Fische wie Sardinen sowie Pilze sollten hier unbedingt in der Ernährung Platz finden.