Albrecht Dürer:
Kopftuch (gemeinfrei)
Mein kurzer Artikel, der eigentlich nichts weiter war als die Zusammenfassung zweier, die ich für den hpd schrieb, wurde mehrfach kommentiert.
Ich bin – das sei vorab gesagt – sehr zufrieden damit, auch gegenteilige Positionen zu lesen; gerade Uwe Lehnert hat mich schon mehrfach gelehrt, Dinge anders zu sehen. Dieses mal will ich aber nur auf einenHinweis von Walter Otte eingehen. Dieser schreibt:
“Insoweit liegen die Probleme, entgegen der Auffassung von Nic, nicht bei den hinter seiner Frage stehenden unterschiedlichen Sachverhalten, ob die betreffende Frau volljährig ist oder nicht. Das ist eine völlig andere Angelegenheit. Es geht darum, ob sämtliche Bereiche der bundesrepublikanischen Gesellschaft mit Symbolen religiös-missionierender Art durchsetzt werden sollen oder ob es Bereiche gibt, in denen die (durch ein Stück Stoff) bekennend zum Ausdruck gebrachte Religiösität nichts zu suchen hat. Es geht vor allem im konkreten Fall nicht darum, wie Nic schreibt, “dass jemand wegen seines Glaubens nicht eingestellt wird”. Schon die Darstellung dieses Falles in der Presse zeigt, dass die betroffene muslimische Frau von dem Zahnarzt sehr wohl (aus fachlichen Gründen) eingestellt worden wäre, wenn sie nur die Bereitschaft gezeigt hätte, am Arbeitsplatz kein Kopftuch zu tragen; dass sie muslimischer Glaubenszugehörigkeit ist, war – geht man von den vorliegenden Presseberichten aus – zu keinem Zeitpunkt das Problem. Also darum geht es nicht.”
Nicht, dass es hier zum einem Missverständnis kommt: ich bin der Meinung, dass Kopftücher (wie jedes andere religiöse Symbol!) nichts in Kindergärten, Schulen, Universitäten zu suchen haben; aber auch nicht in öffentlichen Verwaltungen, Gerichten oder an anderen Orten, die “von Staats wegen” sind.
Wenn ich Walter richtig verstehe ist er der Auffassung, dass die Einstellung nicht deshalb nicht erfolgte, weil die Frau Muslima war, sondern weil sie das Kopftuch als Zeichen ihres Glaubens trug/tragen will?
Ich denke schon, dass wir zu tolerieren haben, dass Menschen Zeichen ihrer Religion tragen; sei es ein fettes Kreuz um den Hals oder eben ein Kopftuch. Das muss die Gesellschaft tolerieren. Das jedoch bedeutet nicht, dass sie die politische Botschaft des Islam tolerieren muss. Oder generell die Versuche der Religionsgemeinschaften in das öffentliche Leben.
Eine ganz andere Frage ist natürlich, dass es aus beruflichen und ähnlichen Gründen Arbeitsstellen geben wird, die das Tragen von religiösen Symbolen von vornherein ausschließen.
Nic