Kopf hoch, Selfpublisher! – Was deine Arbeit wirklich wert ist.

Ganz einfach: du machst dir deutlich, was deine Arbeit wirklich wert ist.

Dazu habe ich vor einiger Zeit diesen Blogpost meines Kollegen Richard Norden gelesen. Es hat etwas länger gedauert, bis ich wirklich begriffen habe, was er damit sagen wollte (ich stand ziemlich unter Stress zu dieser Zeit) aber jetzt halte ich seine Idee für nahezu genial - was das Selbstwertgefühl für mich als Autor angeht. Und für deins auch.

Wie viel ist deine Arbeit wert?

Das ist die Frage. Und sie kann auf zwei Arten beantwortet werden. Autoren verdienen nicht viel. Verglichen mit der Zeit, die wir in unsere Bücher stecken, werden Lohnsklaven in Bangladesch oder China nahezu fürstlich bezahlt. Jepp. Der Stundenlohn ist mies. Betteln in der Fußgängerzone wäre die lukrativere Option. (In seinem Buch „Abserviert: Mein Leben als Humankapital" schrieb Iain Levison über seine Erfahrungen als Kellner; nach einer zwölfstündigen Schicht im Fastfood-Restaurant fragte er einen Bettler, der die ganze Zeit vor der Tür die Passanten angesprochen hatte, nach seinen Einkünften. Der Bettler hatte 70 Dollar eingenommen; Levison 72. Soviel zum Wert harter Arbeit.)

Zeit für einen Perspektivwechsel

Jetzt kommt Richards Trick: statt den Stundenlohn auszurechnen, berechnet er den Wert des Vermögens, der notwendig wäre, um die monatlichen Tantiemenzahlungen als Zinsertrag zu erwirtschaften.

Rechenbeispiel:

Du bekommst pro Monat ca. 85 Euro aus deinen Buchverkäufen. Das sind gut 1000 Euro pro Jahr. Bei den derzeitigen Zinsen auf Spareinlagen bräuchtest du ein Vermögen von 100.000 Euro um den gleichen Ertrag zu bekommen. Und das - lieber Autor - ist der Wert deiner Bücher! Dass ist das virtuelle Kapital, welches du ganz allein erschaffen hast.

Praxis

Also: Falls mal wieder ein gönnerhafter Nichtschreiber nach den Früchten deiner brotlosen Kunst fragt.

Na, mein Lieber, was bringt dir deine Schreiberei ein?

Das gleiche wie ein 100.000 Euro Vermögen.

Und dann lächelnd abgehen.

Viel Spaß noch und schreib fleißig weiter!

Kopf hoch, Selfpublisher! – Was deine Arbeit wirklich wert ist.

Definition eines kleinen Problems: Eine Leiche im Keller finden; vorausgesetzt, es ist niemand, den man kennt.

Definition eines mittleren Problems: Engagierte Nachbarn, die wünschen, dass die Leiche Gesellschaft bekommt.

Definition eines großen Problems: Ein Policecommander, der entscheidet, dass DU diese Gesellschaft wirst.

Dann wird es Zeit, die Schaufel zu packen und ein paar Schädel richtig zu rücken. Und zwar nicht, um Platz für die eigenen Gebeine zu schaffen.

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