Kopf hoch, Muttersöhnchen; Mark Sidt

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Kopf Hoch Muttersöhnchenvon tredition

Mark Sidt wurde im Alter von 13 Jahren die Mutter durch Krebs genommen. Er fällt in ein emotionales Tief und versucht sich von seiner Umgebung abzuschotten. Sein Elternhaus war schon immer etwas anstrengend für ihn, ohne genau benennen zu können, woran das liegt. Nach dem Tod seiner Mutter wird es aber sehr viel schlimmer. Mit seinem Vater versteht er sich nicht besonders gut und auch sonst bekommt er wenig Hilfe, um den Verlust zu verarbeiten. Es geht so weit, dass er anfängt Drogen zu nehmen. Lest aber selbst, ob er den Verlust überwinden wird, oder ob die Drogen ihm dann den Rest geben.

Ende letzten Jahre sprach mich Mark Sidt an, ob ich Interesse hätte sein Buch zu lesen. Der Klappentext sagte mir gleich zu, nur fehlte mir dann doch die Zeit. Das Buch umfasst 125 Seiten und sollten somit auch schnell gelesen sein. Als ich mit dem Buch anfing, wurde ich gleich in die “Geschichte” gezogen. Eine richtige Geschichte ist es wohl nicht, wenn es um das Leben des Autors geht. Aber der Schreibstil war sehr angenehm und obwohl in der Ich-Perspektive geschrieben, hatte ich nicht das Gefühl es geht da um mich. Zugegeben es gab dann hier und da doch einige Parallelen oder besser, ich konnte ihn einfach sehr gut verstehen. Mit dem Jugendamt zum Beispiel hatte ich ähnliche Erfahrungen gemacht.

Aber es geht hier ja nicht um mich, sondern um Mark Sidt. Er wuchs in einer Zeit auf, in der es nicht üblich war, dass man Hilfe bei Verlust bekam. Heute sind die Ärzte und auch die Menschen im direkten Umfeld darüber besorgt, wie man alles bewältigen wird und daher bekommt man sehr viel mehr Hilfe, als noch vor 20 Jahren. Mark Sidt baute sich im Grunde seine eigene Welt auf. Ok, so stimmt das jetzt auch wieder nicht. Er war ja nicht verrückt! Er driftete aber immer in eine Art Traumwelt ab, um den Verlust und auch seinen Vater auszublenden. Im Buch beschreibt er sehr anschaulich, wie er sich in den 10 Jahren nach dem Tod seiner Mutter gefühlt hat.

Das Schlimme ist, dass ich beim Lesen immer dachte, “der arme Junge zeigt schon sehr deutlich, dass er Hilfe braucht, aber es passiert nichts. Eine Depression (die gab es damals so aber noch nicht, also die Krankheit schon, aber die Diagnosen nicht) ist nicht mehr weit und hoffentlich schafft er es da wieder herauszukommen.” Ich möchte nicht zu viel vorweg nehmen. Ich finde, das Buch spricht für sich. Mich hat es stark berührt.

Mel

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